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Geliebte der Ewigkeit (German Edition)

Geliebte der Ewigkeit (German Edition)

Titel: Geliebte der Ewigkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Cillian
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Es fühlte sich an, als legten sich seine Rippen wie ein Panzer um die Lungen. Verhinderten, dass sie sich ausdehnten und Sauerstoff aufnahmen. Er sollte Panik empfinden, aber da war nur Leere. Gleichgültigkeit, was sein Leben betraf. Hatte sein Vater das gleiche nach dem Verlust seiner Leathéan gefühlt?
Asarlaír
, der Name hallte wie ein Fluch wider,
warum tust du mir das gleiche an wie meinem Vater? Genügt dir sein Tod nicht?
    „Ich weiß, woran du denkst“, holte ihn die Stimme seines Freundes aus seiner persönlichen Hölle. „Aber das wird nicht passieren. Sie wird nicht das Schicksal deiner Mutter teilen und du nicht das deines Vaters. Wir holen sie da raus. Sie wird das überleben.“
    „Fragt sich nur, ob sie das als Morrighan überleben wird oder …“ Seine Kraft reichte nicht aus, um den Satz zu Ende zu bringen. „Ich will sie zurück.“
    „Das wirst du.“
    „Wie kannst du dir da so sicher sein?“
    „In diesem Pergament stehen einige Dinge über sie, oder besser Mhór Rioghain, die mir allen Anlass dazu geben.“ Blitzschnell zog er das Schriftstück unter Quinns Händen hervor, rettete es vor weiterer Zerstörung. Quinn blickte fassungslos auf seine Hände, sie zitterten, aber das war es nicht allein. Seine Hände hatten sich zu Klauen geformt. Die Wut über einen Gott, an den er nie blind glauben wollte und der ihn jetzt für diesen Unglauben bestrafte, hatte die Wandlung herbeigeführt.
    „Wo war die Stelle noch mal?“ Cináed vertiefte sich in das Pergament. Er las Rugalainn besser als er es sprach. Eigentlich beschränkte sich sein Repertoire auf ein paar Flüche. Diese altertümliche Form bereitete ihm wahrscheinlich noch mehr Schwierigkeiten als Quinn. Doch als er das Schriftstück wieder an sich nehmen wollte, nagelte Cináed seine Hand mit der Faust auf den Tisch. Seine Klaue. „Da ist es. Mhór Rioghain war eine Fiannah, eine Kriegerin, geschaffen vom Weißen Zauberer.“
    „Asarlaír?“
    „Wenn es nicht mehr davon gibt, ist das derselbe Typ, den auch ihr als euren Schöpfer anseht.“ Er schnaubte. „Und er hat sie sogar aus demselben Grund geschaffen, zum Schutz der verdammten Krönung der Schöpfung. Denselben Fehler zweimal …“
    „Es war nicht immer ein Fehler, die Menschheit vor dem Bösen zu schützen“, fiel Quinn seinem Freund in die übliche Schimpftirade auf die Menschheit.
    „Bis sie entdeckten, was für Möglichkeiten ihnen der sprichwörtliche Pakt mit dem Teufel eröffnet.“
    Da konnte Quinn nicht widersprechen, obwohl es ihm widerstrebte, alle Menschen in einen Topf zu werfen. Die Auserwählten seiner Art wurden als Sterbliche geboren. Aber selbst Morrighan war überzeugt, dass ihre Artgenossen diesen Planeten nur ungern mit etwas teilten, das sich ihrer Vorstellung entzog und die Menschheit bestenfalls auf die Plätze verwies, was erfolgreiche Schöpfung anging.
    „Hier wird sein Name auch explizit erwähnt.“ Cináed fügte vorsichtig zwei Bruchstücke des Pergaments zusammen. „Kein Zweifel, Mhór Rioghain ist eine Tochter Asarlaírs und so betrachtete er sie auch. Sein Fleisch und Blut.“ Cináed sah ihn bedeutungsvoll an. „Und rate, wer Daddy geholfen hat, seine Töchter, denn es gab mehr als eine, zur Welt zu bringen.“ Er verzog das Gesicht. „Nicht im reinen Wortsinne.“
    „Ich bin nicht in der Stimmung für Ratespielchen.“ Obwohl sich seine Stimmung deutlich verbessert hatte, seit sein Freund ihm bestätigt hatte, was er tief in seinem Inneren wusste. Dass Morrighan etwas Besonderes war. „Sag es mir einfach.“
    „Der Tod höchstselbst.“ Cináed sah ihn an, als erwartete er jeden Moment einen Tusch zur Untermalung seiner Eröffnung. Sie wäre es auf alle Fälle wert gewesen. Quinn hatte auch die Personifizierung des Todes nur für ein Konstrukt gehalten.
    „Du sprichst von ihm, als wäre er real.“ Schon wieder, wie ihm nun bewusst wurde.
    „So wie sich das hier liest, ist er es auch. Er hat Lebensessenz zu dem Schöpfungsakt beigesteuert.“
    „Der Tod steuerte Hyfydra bei?“ Automatisch bediente sich Quinn des Begriffs aus der Sprache der Spezies, deren Lebensgrundlage sie war. Mit Sicherheit gab es mehr als ein Wort dafür in Cythraul, der Sprache der Dämonen. Aber dieser war der Geläufigste.
    „Ich sagte Lebensessenz, nicht Lebensenergie. Das eine ist sozusagen der Ursprung, das andere der Treibstoff, der das Leben am Laufen hält. Augenblick“, er zog das Wort in die Länge, während er das Pergament überflog.

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