Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geliebte der Ewigkeit (German Edition)

Geliebte der Ewigkeit (German Edition)

Titel: Geliebte der Ewigkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Cillian
Vom Netzwerk:
zurückkehren dürfen. All diese kleinen Lichter sollten verlöschen. All die grässlichen Fiannah.“ Sie seufzte. „Doch es ist müßig, über die Arroganz der Druiden nachzudenken, die Gier, die sie das Siegel brechen und Asarlaírs Brut hat befreien lassen. Sie werden es nicht sein, die Macht über dich und die Sceathrach erhalten.“ Cailleach packte Morrighans Kinn. Ein schmerzhaft fester Griff, der ihren Unterkiefer zum Knirschen brachte. „Denn ich werde es sein. Ich werde die dünne Schicht des Guten über dem reinen Bösen abkratzen“, zischte sie. „Diese flüchtige Erinnerung an das, was du einst verkörpert hast, restlos entfernen. Du wirst meine Schöpfung sein, Asarlaír ins Gesicht spucken und seine Brut für mich finden, damit ich entscheiden kann, was mit ihnen geschieht.“ Cailleach gab ihr Kinn frei und wandte sich Lughaidh zu. Dieser legte der Hexe einen verzierten Dolch in die geöffnete Hand. Zog sich gleich wieder zurück, um der Hexe das Feld zu überlassen. Morrighan erkannte den Dolch, den Miodóg. Sie war durch ihn gestorben. Cailleach strich mit der Spitze der scharfen Klinge über ihre Wange. Nur eine ungeschickte Bewegung und sie würde ihr das Gesicht aufschlitzen. Aber die Hexe war geschickt im Umgang mit der Klinge. Auch daran erinnerte sich Morrighan.
    „Wer hätte gedacht, dass deinem hübschen Rugadh diese schwindende Erinnerung genügte, um sich in dich zu verlieben? Um daran glauben zu können, dass auch du dieses lächerliche Gefühl erwiderst. Aber das kannst du nicht, Mhór Rioghain. Vielleicht konntest du es noch nie. Du warst seit jeher dem Tod enger verbunden als dem Leben. Es war für deinen Gefährten Teàrlach ein Leichtes, dich an mich zu verraten. Wie es ein Leichtes für Quinn war, dich an Nathair zu verraten.“
    „Er hat mich nicht verraten.“ Morrighan hatte genug von Cailleach. Ihr wurde übel von ihrer Stimme und ihr Anblick widerte sie an. Diese verlogene Unschuld ihrer feenhaften Schönheit, die ihr immer weniger Angst machte. „Er wurde gezwungen.“ Morrighan scherte sich nicht darum, dass die Klinge ihre Kehle hinabglitt. Ihre Kehle war nicht das Ziel der Hexe. „So wie du Teàrlach gezwungen hast, sich gegen mich zu wenden. Du hast es zugegeben, deine Macht beruht lediglich auf Lüge und Betrug. Auf schmutziger Magie, die nicht von Dauer ist.“
    „Ach ja? Wieso ist Quinn dann in diesem Augenblick nicht an deiner Seite?“ Die Hexe gab vor, sich in der Runde der Anwesenden umzusehen, um dann ihren Blick wieder in die Ferne zu richten. „Wieso rettet dein Krieger dich nicht? Und wer ist …“
    Bei den letzten Worten war ihre Stimme zu einem Flüstern herabgesunken, der Spott darin verklungen. Die unschuldig blassrosa Lippen wurden noch ein wenig blasser. Sie zitterten, schienen ein Wort zu formen. Wenn es nicht so absurd gewesen wäre, hätte Morrighan vermutet, dass sich Erschütterung auf ihrem Gesicht zeigte, Schmerz, möglicherweise Sehnsucht. Doch was es auch war, es schwand so schnell, wie es gekommen war. „Warum zeigt sich mein …“, sie schüttelte unmerklich den Kopf über ihren Versprecher. Ihr Blick schnellte noch einmal in die Ferne, ehe sie Morrighan ansah. „Warum zeigt sich dein Geliebter nicht? Wie ich gehört habe, hat Lughaidh ihn von den Runen, befreit, die möglicherweise seinen ersten Verrat erklären. Was zwingt den Rugadh nun, dich zu verraten?“
    „Ich!“ Morrighan stemmte sich gegen den Zauber, der sie an den Altar fesselte, und bäumte sich auf. Der Miodóg, der auf ihrem Schlüsselbein verharrt hatte, stieß in den Knochen, doch das war ihr gleichgültig. „Ich schütze, was mein ist! Du wirst mir kein zweites Mal meinen Leathéan nehmen. Du wirst mir niemanden mehr nehmen!“ Ihr Körper zitterte unter der Kraft, die es sie kostete, halb aufgerichtet der Hexe ihre Worte ins Gesicht zu spucken. Den Hass und die lang aufgestaute Trauer um ihren Leathéan und ihre Schwestern. „Ich würde dir zeigen, was es heißt, zu verlieren, was man liebt, wenn es so etwas in deiner kümmerlichen Existenz gäbe. Wenn es jemanden gäbe, der dich lieben könnte.“ Es war ihr egal, dass Cailleach versuchte, sie mithilfe des Miodóg in ihrem Schlüsselbein nach unten zu drücken. Dass der Knochen knirschte und dem Druck nicht mehr lange standhalten würde. Und es war Morrighan egal, dass die Hexe ein spöttisches Lächeln aufsetzte, denn mehr als das war es nicht. Ein aufgesetztes, falsches Lächeln. Sie traf mit ihren Worten

Weitere Kostenlose Bücher