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Geliebte der Ewigkeit (German Edition)

Geliebte der Ewigkeit (German Edition)

Titel: Geliebte der Ewigkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Cillian
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Pflock herauszuziehen? Ihn eine halbe Ewigkeit in diesem Zustand zu belassen war grausam. Empörung trübte ihre Wiedersehensfreude. Und Abschiedsschmerz. Einen schönen Freund gab dieser Kerl ab. Und sie war eine lausige Gefährtin, wenn sie einem anderen nachtrauerte. Cináed befürchtete vielleicht, Quinn nicht aufhalten zu können, aber was war ihre Entschuldigung?
    Verdammt, das hatte er nicht verdient. Sie beschleunigte ihre Schritte.
    Cináed blickte auf. Sein Gesicht war voller Blutspritzer. Von seinen Händen tropfte es regelrecht, zog dickflüssige Bahnen über seinen Oberkörper, an dem das Shirt nur in Fetzen hing. Als er sich verwandelt hatte, war es lediglich an den Stellen aufgerissen, wo Stoff sich stärker wölbenden Muskeln Platz machte. Doch jetzt war es kaum mehr als Shirt zu bezeichnen. Waren sie entgegen Nathairs Befehl über Quinn und ihn hergefallen? Morrighan blieb stehen. Ihr Herz krampfte sich schmerzhaft zusammen, als sie sah, dass auch Quinn voller Blut war und erkannte, dass das an Cináed klebende Blut Quinns war.
    „Leathéan“, sie sank auf die Knie, umfing Quinns Gesicht mit beiden Händen, wagte nicht, auf seine Brust zu blicken, wo sein Herz nicht mehr schlug.
    „Ich wollte den Pflock herausziehen.“ Cináeds Stimme war tonlos. „Er ist einfach explodiert. Hat dieses riesige Loch in seine Brust gerissen.“
    „Nein, Quinn! Du hast versprochen, mich nicht zu verlassen. Nie wieder.“ Sie küsste seine geschlossenen Lider. Seine kalten Lippen. „Bleib bei mir, bitte.“ Sie sah Cináed an. „Du solltest auf ihn aufpassen“, warf sie ihm vor. „Sag mir, dass er das überleben wird.“
    „Das kann ich nicht.“
    „Du musst!“ Sie hätte Cináed am liebsten geschlagen, wenn er nicht immer noch Quinn in den Armen hielte. „Er ist mehr als einmal von seinen schweren Verletzungen genesen. Selbst seine Augen …“ Sie strich über seine geschlossenen Lider. Es durfte nicht sein, dass er sie nie wieder ansah. „Ich gebe ihm mein Blut.“ Während sie noch überlegte, wie sie es ihm verabreichen sollte, hob die Fiannah in ihr bereits das Handgelenk an die Lippen. Sie bleckte die Fänge, um sie hineinzustoßen und das blutende Handgelenk auf Quinns bleiche Lippen zu pressen.
    „Das wird diesmal nicht ausreichen. Seine Verletzung ist zu schwer. Sein Herz.“ Er sah auf Quinns verwüstete Brust herab. „Er ist tot.“
    „Du solltest auf ihn aufpassen“, schluchzte sie.
    Als er stumm den Kopf schüttelte, wandelte sich ihre Trauer in Wut. Sie packte Cináeds Kehle.
    „Fealltóir!“, fauchte sie. „Du verfluchter Verräter hast Quinn im Stich gelassen.“ Eigentlich galt ihr Zorn ihrer eigenen Unfähigkeit, zu schützen, was ihr gehörte. Erneut.
    „Was?“
    Cináeds Augenfarbe wechselte von einem sanften zu einem giftigen Gold. Sein Körper spannte sich an, doch er griff sie nicht an, wie ein Teil von ihr es hoffte, um sich nicht der Leere in ihrem Inneren stellen zu müssen. Er legte nur Quinns leblosen Körper vorsichtig auf dem Boden ab.
    „Lass mich sofort los, verfluchter Vampir“, knurrte er gefährlich leise.
    Sie hielt seinem Blick stand. „Ich werde dich erst loslassen, wenn du mir Quinn zurückbringst, bitte …“ Sie löste die Hand von Cináeds Kehle, sank auf die Fersen und strich Quinn mit zitternden Fingern eine dunkle Strähne aus der Stirn.
    „Das kann ich nicht, Morrighan.“ Plötzlich hellte sich sein Gesicht unter all dem Blut auf. Er wischte sich mit dem Ärmel des zerfetzten Shirts übers Gesicht, befreite sich von Quinns Blut, das in alle Ewigkeit an ihren Händen kleben würde. „Aber du kannst es.“
    Nein, das konnte sie nicht. Teàrlachs Leben war durch ihre Hände geglitten wie das ihrer Schwestern und nun auch Quinns. Sie nahm die Hand ihres toten Leathéan, küsste die Innenfläche und schmiegte ihre Wange hinein.
    „Verzeih mir, Quinn, ich habe dich verraten.“ An Cailleach. Es stand außer Zweifel, dass es ihr Werk war. Sie sah diese finstere Explosion in ihren türkisfarbenen Augen. Das war der Moment, in dem Quinns Leben endete, weil sie ihn durch einen Gedanken, irgendetwas, das die Hexe aufschnappte, verraten hatte.
    „Hast du mir nicht zugehört? Hol ihn zurück!“ Cináeds Befehl riss sie aus der Finsternis, in die sie hineinglitt, in die sie freiwillig zurückkehren wollte, nun, da sie Quinn verloren hatte. Verwirrt sah sie ihn an.
    „Aber du sagtest doch, die Verletzung sei zu schwer. Mein Blut würde nicht ausreichen. Er

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