Geliebte der Ewigkeit (German Edition)
zog einen mit schwarzer Spitze verzierten BH aus Purpur glänzender Seide aus dem Koffer. „Es besteht Hoffnung“, murmelte er. Bei gründlicher Sondierung ihrer wenig femininen Garderobe, gab er diese fast auf. Er strich über den seidigen Stoff, doch als er sich erwischte, sie sich darin vorzustellen, warf er ihn zurück in den Koffer. Er durfte sich keinerlei Ablenkung erlauben und das wäre Morrighan definitiv. Unter ihren Händen wurde aus einer medizinischen Untersuchung eine sinnliche Erfahrung. Es hatte ihm viel abverlangt, sie nicht rittlings auf den Schoß zu ziehen und ihr die kleinen wissenschaftlichen Fachbegriffe von den Lippen zu küssen.
Er arrangierte alles so, dass ihr nichts auffallen würde, schlenderte zur Badezimmertür und lauschte. Als er das Wasser rauschen hörte, wartete er einige Sekunden, bevor er die Tür einen Fingerbreit aufschob. Morrighan murmelte etwas, das sich unter dem Rauschen des Wassers anhörte wie
„Was habe ich mir da nur eingebrockt“
. Er wurde mutiger und vergrößerte den Türspalt.
Das satinierte Glas der Duschabtrennung versperrte die Sicht, also musste er abwarten. Er verdrängte den Gedanken, dass er ihr Vertrauen missbrauchte, und konzentrierte sich auf den Grund seiner Neugierde.
Morrighan blickte in seine Richtung, während sie sich abtrocknete, doch sie war zu sehr in Gedanken, um den Türspalt zu bemerken.
Wie lang ihr dunkelbraunes Haar war. Es reichte bis zur Taille und klebte wie nasse Seide an ihrem schmalen Körper. Er versuchte, nicht auf ihre wohlgerundeten Brüste zu starren, oder auf ihren flachen Bauch, unter dessen milchigweißer Haut sich glatte Muskeln abzeichneten. Ziemlich ungewöhnlich für eine Frau. Gut trainierte, aber nicht übertriebene Muskeln fanden sich auch an ihren etwas zu schlanken Beinen und Armen. Sie war sicher über einsachtzig groß, im Vergleich zu ihm immer noch klein, aber trotzdem nicht alltäglich. Im Bett würde der Größenunterschied nicht ins Gewicht fallen …
Verdammt! Er atmete tief durch, als sie sich, während sie ihr feuchtes Haar im Nacken zusammenfasste, zum Spiegel drehte und ihr immer noch besorgniserregend blasses Gesicht betrachtete, ihre silbrig grauen Augen, ihre vollen Lippen …
Mit leisem Bedauern erlaubte er sich einen letzten Blick, ehe er sich dem Grund widmete, weshalb er sich als Spanner betätigte. Ihrem Rücken.
Nichts. Da ist nichts
.
Vor Erleichterung hätte er es beinah laut gesagt. Sie war nicht diejenige, die er suchte. Als die Narbe auf seiner Brust auf ihre Berührung reagiert hatte, befürchtete er das Schlimmste. Nun wusste er, dass die seltsame Reaktion des Keltischen Knotens, dieses Kribbeln und der sanfte Schimmer, den ihre Fingerspitzen ausgelöst hatten, keine Warnung waren.
Mit einer gedachten Entschuldigung und leisem Bedauern zog er sich zurück und gestattete Morrighan ihre Privatsphäre.
Quinn füllte Wein in zwei bauchige Gläser und bemerkte sie nicht sofort. „Ich hatte keinen Rotwein bestellt.“ Sie erinnerte sich nicht, ihn auf dem Servierwagen gesehen zu haben. Sie war mit zu vielem beschäftigt seit sie ihr Zimmer bezog, dass ihr nicht aufgefallen war, wie wenig sich über die Jahre änderte.
„Die Flasche stand dort drüben“, bestätigte Quinn ihre Vermutung, mehr noch das Etikett der Weinflasche. Die bevorzugte Marke ihrer Eltern. Sie erwartet sie stets bei ihrer Anreise, Mr. Edwards übertrug diese Tradition wahrscheinlich automatisch auf sie.
„Eine Aufmerksamkeit des Hauses nach der kleinen Szene beim Einchecken“, fuhr Quinn mit dem Rücken zu ihr fort, mit Auftischen der Köstlichkeiten aus Nonas Küche beschäftigt.
„Das war keine Szene.“
„Wie du meinst. Die Rosen haben dann wohl auch nichts damit zu tun.“ Er nickte in Richtung einer schmalen Konsole an der Wand. „Weiß. Gefallen sie dir?“
„Meine Lieblingsblumen.“
„Wusstest du, dass weiße Rosen eine Liebe symbolisieren, die nicht ausgesprochen werden darf?“
„Wie bitte?“ Eben stellte er sich potenziellen Eindringlingen entgegen und jetzt philosophierte er über weiße Rosen? „Nein. Ich mag sie einfach.“ Erst Nona und jetzt die Rosen, sie wünschte, nicht so biestig zu Mr. Edwards gewesen zu sein. Sie schluckte die Bemerkung herunter, das gehöre zum üblichen Service.
„Nimm doch Platz.“ Sein wissendes Lächeln nährte den Verdacht, die offene Badezimmertür wäre nicht unbemerkt geblieben.
Besser sie verdrängte ihn, ihr Übernachtungsangebot
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