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Geliebte der Ewigkeit (German Edition)

Geliebte der Ewigkeit (German Edition)

Titel: Geliebte der Ewigkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Cillian
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Entzündungen mussten bei jeder Bewegung, jeder Berührung, Schmerzen verursachen.
    War da etwas Blaues in der Tiefe der Schnitte? Sie sah genauer hin. Einen Fremdkörper in der Wunde musste sie entfernen. Doch sie hatte sich wohl getäuscht. Da war nichts.
    „Wer war das, Quinn?“ Grundsätzlich gab es nichts, das Menschen einander nicht antäten, aber diese Grausamkeit war ohne Beispiel.
    „Das willst du nicht wissen.“ Er biss die Zähne zusammen, zu stolz, um seine Schmerzen zu zeigen.
    „Die Polizei schon.“
    Er drehte sich abrupt zu ihr um. Sie erschrak, das Tuch entglitt ihren Fingern. Er griff nach ihrem Arm, gab ihn jedoch augenblicklich frei. „Wir müssen die Polizei da raushalten. Ich verberge nichts Illegales, falls du das glaubst. Das ist eine Privatangelegenheit, aber die Leute, mit denen ich zu tun habe, sind gefährlich. Ich hätte dich nicht in die Sache hineinziehen dürfen. Morgen verschwinde ich aus deinem Leben. Du wirst mich vergessen haben, noch ehe du nach Hause zurückkehrst.“
    „Ich wurde in nichts hereingezogen. Ich bin nicht ganz unschuldig an der Entwicklung.“
    „Es war ein Unfall“, unterbrach er sie, „du bist zu nichts verpflichtet.“
    „Ich spreche nicht von Verpflichtung.“
    „Dein hippokratischer Eid zieht bei mir nicht. Ich habe mich in die Scheiße geritten, ich ziehe mich aus eigener Kraft da raus. Dich in meine Angelegenheiten zu verwickeln war ein Fehler“, beharrte er erneut. Er wandte sich ab, Blut glitzerte im Licht der Schlafzimmerlampe und bildete kleine Rinnsale, auf seinem Rücken.
    „Möglich.“ Sie griff nach einem frischen Handtuch und presste es auf eines der größeren Rinnsale. Er zuckte zusammen. Ob vor Schmerz oder weil er nicht damit rechnete, war schwer zu sagen. „Aber nicht mehr rückgängig zu machen und ich biete meine Hilfe nicht aufgrund eines Eids an.“ Sie dirigierte ihn auf die Bettkante zurück. „Das kann jetzt unangenehm werden.“ Sie tränkte Verbandsgaze mit Betadine und versorgte vorsichtig die Schnitte. „Auf einige Stellen werde ich Wundpflaster geben müssen.“
    Er widersprach nicht. Er ließ sich auch überzeugen, dass sie die Essensbestellung übernahm. Nachdem sie mehr als nur eine Vermutung hegte, womit sie es zu tun hatten, hielt sie es für klüger, dass nicht jeder im Hotel wusste, mit wem sie das Zimmer teilte.
    „Ich mache das.“ Sie schnappte ihm das letzte blutverschmierte Handtuch vor der Nase weg. „Ich werde jetzt duschen, also ist es für mich ein Weg, die Wäsche in der Wanne einzuweichen.“
    „Ich würde mich besser fühlen, wenn ich das übernehme.“
    Ein Klopfen hielt sie von einer medizinischen Moralpredigt ab. „Ich übernehme die Tür.“ Sollte er die Wäsche machen, wenn ihm das half, sich nicht zu tief in ihrer Schuld zu fühlen. Sie rechnete ohnehin nicht auf.
    „Wer ist das?“ Er hielt sie am Arm zurück. In seinem Blick lag etwas Gehetztes.
    „Das wird der Zimmerservice sein.“ Nichts deutete darauf hin, dass sie ihm bereits auf der Spur waren. Niemand war in der Nähe, als sie seine Flucht zu Fuß so brutal beendete. Andernfalls hätten sie ihm an Ort und Stelle den Rest gegeben und sie gleich mit erledigt. Sie verschaffte ihm durch ihre ungeplante Fluchthilfe wahrscheinlich ein sicheres Zeitpolster. „Ich habe Essen bestellt.“
    Sie schob seine Hand sanft beiseite. „Ich werde fragen, wer da ist.“ Sein Gesicht sprach Bände. Er hielt das nicht für eine ausreichende Absicherung. War es wohl auch nicht, Menschen logen, nicht nur die, die hinter ihm her waren … Verdammt, sie wurde auf ihre letzten Tage nicht auch noch paranoid.
    „Es ist nur der Zimmerservice.“ Die Schnitte auf Quinns Rücken vor Augen war sie sich sicher, solche perversen Mistkerle hielten sich nicht mit Anklopfen auf.
    „Was machst du da?“, flüsterte sie. Er war mit einer Geschwindigkeit, die seinen Zustand Lügen strafte, an ihr vorbeigeschlüpft, baute sich neben der Tür auf, bereit zuzuschlagen, sollte sich jemand gewaltsam Einlass verschaffen.
    „Frag“, zischte er.
    „Aber …“
    „Frag schon.“
    „Wer ist da?“ Ihre Stimme war ein klägliches Krächzen. Er hatte es geschafft, jetzt malte sie sich die schlimmsten Dinge aus, über das, was sie hinter der Tür erwartete.
    „Zimmerservice.“
    Die weibliche Stimme zerstreute ihre Befürchtungen. Sie legte eine Hand auf den Knauf, doch ehe sie öffnen konnte, hielt er sie zurück. Seine Lippen formten das Wort „
Langsam
“, ihre

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