Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geliebte der Ewigkeit (German Edition)

Geliebte der Ewigkeit (German Edition)

Titel: Geliebte der Ewigkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Cillian
Vom Netzwerk:
Rose.
    Quinn drehte das Wasser über der Wanne auf und hielt eine Hand in den Strahl. Das Wasser sollte nur lauwarm sein. Ihrer eiskalten Haut brächte ein heißes Bad keine Linderung, nur weitere Schmerzen.
    Morrighan zitterte am ganzen Körper, als er zurück ins Schlafzimmer kam. Die Rose lag in ihren Fingern. Sie zerdrückten sie. Er nahm sie ihr aus der Hand und legte die Rose auf den Nachtisch. Vereinzelte weiße Blütenblätter wiesen rötliche Verfärbungen auf. Quinn öffnete vorsichtig Morrighans zitternden Finger. Sie bluteten an mehreren Stellen. Schuld waren die Dornen, an die er nicht gedacht hatte, als er ihrem Wunsch entsprochen hatte. Das Blut sickerte träge aus ihnen, aber das war kein Zeichen von Heilung, wie er sich bei näherem Hinsehen überzeugte. Noch verwunderlicher war, dass die Wunde, die ein sehr großer Dorn in ihrem Daumenballen hinterlassen hatte, nicht einmal anfing, zu bluten, sobald er ihn entfernte. Er strich mit der Fingerspitze darüber. Nur widerwillig sprach die Verletzung auf seine Gabe an und schloss sich. Die Heilung der anderen Wunden verlief ähnlich widerstrebend und langsam. Früher hätte er sie durch seine Küsse geschlossen, aber früher war ihre Liebe nichts Unrechtes. Kein Gesetzesverstoß. Vielleicht reagierte ihr Körper deswegen nicht mehr auf seine Gabe, weil auch Morrighan wusste, dass es falsch war, sein Geschenk anzunehmen.
    Bildet die Unantastbarkeit einer Roghnaigh das oberste Gesetz der Rugadh-Gesellschaft, folgt dasjenige an nächster Stelle, das besagt, kein Rugadh dürfe einem anderen die Leathéan streitig machen.
    Er machte Teàrlach die Gefährtin streitig, denn nur der Tod löste eine wahrhaftige Bhannah, Verrat allein vermochte das nicht. Sein Vater Cahir hatte sogar bestritten, dass der Tod eine Bhannah auflöste. Er hielt nichts von der Möglichkeit eines Seargadh zu beiderseitigem Nutzen. Nicht einmal im Falle einer Schatten-Bhannah. Nun, sein Vater wäre auch niemals eine solche Beziehung eingegangen.
    Verdammt, er wusste zu wenig über Blutsverbindungen. Die einzige, die ihm als Beispiel hätte dienen können, war beendet, ehe er Fragen hatte stellen können. Er musste sich also auf das wenige verlassen, das er aufgeschnappt hatte. Und das bestärkte ihn in dem Glauben, dass Teàrlach Morrighan vom Schicksal bestimmt war, lange bevor er ihr begegnet war. Sie hatte ihm den Verrat vergeben, mehr Beweise bedurfte es nicht. Doch was war mit Morrighan? Er strich das Haar aus ihrem Gesicht. Er machte sich etwas vor, die Fiannah und sie waren ein und dieselbe, sie würden sich ihrer Gefühle für Teàrlach entsinnen. Ihm blieb nur, ihr so lange Halt zu geben, bis sie bereit war, zu gehen.
    Quinn entkleidete Morrighan. Sie pendelte zwischen Wachzustand und Bewusstlosigkeit, schreckte auf, begrüßte ihn mit einem Lächeln und der Hand an seiner Wange wie bereits Sekunden zuvor und als stimmte sie niemals dem Seargadh zu.
    In diesem Zustand war es gefährlich, sie in der Wanne sich selbst zu überlassen, also entledigte er sich ebenfalls seiner Sachen. Er setzte sich hinter sie, sodass sie mit dem Rücken an seiner Brust lehnte, während er sie wusch und aufmerksam ihre Körpertemperatur überwachte.
    Die moderate Wärme tat Morrighan gut. Ihre Haut wärmte sich auf, das Zittern verebbte und die verkrampften Muskeln an ihrem Bauch entspannten sich. Ihm tat ihre Nähe gut. Der permanente Schmerz, der seine Brust einengte, seit er den Seargadh entboten hatte, löste sich auf.

Kapitel 16
    W ie geht es ihr?“
    Cináed richtete sich aus dem Ledersessel vor dem Kamin auf, in dem er bis zu seinem Erscheinen gelümmelt hatte. Auf den Knien balancierte er ein halb gegessenes Pastrami-Sandwich. Kaum saß Quinn, brachte Ailfryd auch ihm ein Sandwich, das er nicht vorhatte, anzurühren. Nicht, weil er eigentlich keine menschliche Nahrung zu sich nahm. Er tat es, wenn er sich auf der Insel aufhielt, um dem guten Geist des Hauses eine Freude zu machen.
    Ailfryd führte seit Jahrhunderten ein einsames Leben. Eigentlich nicht einmal das, denn der Butler war nicht nur der gute Geist des Familienbesitzes, er war ein Geist. Hatte vor seinem Vater seinem Großvater gedient und nun ihm. Die Begeisterung war Ailfryd deutlich anzuhören, als Quinn ihn auf der Fahrt nach Dál gCais angerufen hatte, um seine endgültige Rückkehr auf die Insel anzukündigen und den Geist zu bitten, entsprechende Vorbereitungen zu treffen. Er war sich verdammt sicher gewesen, dass alles ein

Weitere Kostenlose Bücher