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Geliebte der Ewigkeit (German Edition)

Geliebte der Ewigkeit (German Edition)

Titel: Geliebte der Ewigkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Cillian
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sondern ihn.
    Ihr den Seargadh zu entbieten war reine Idiotie. Wie hatte er geglaubt, weiterleben zu können ohne sie? Nicht er war es, der niemals ein Anrecht auf Morrighan besessen hatte, dieser verfluchte Teàrlach war es. Er hatte sein Glück mit Füßen getreten und es verwirkt. Ein Rugadh mochte einem anderen die Gefährtin nicht streitig machen dürfen, aber Morrighans unwürdiger Gefährte war kein Rugadh. Für ihn galten andere Gesetze. Quinn war egal, welche. Hauptsache, sie fällten ihr Urteil über ihn. Und das hieß: Finger weg von Morrighan. Sie gehörte ihm allein. Morrighan bekräftigte das Urteil, indem sie ihn erkannte. Mehr Beweise für die Rechtmäßigkeit ihrer Bhannah benötigte er nicht.

    Morrighan schrie, als Quinn sie vorsichtig auf die Arme hob und die wenigen Schritte zum Bett trug. Die Laken schnitten in ihre Haut wie zuvor der Pyjama. Sie wand sich, um den Laken zu entkommen, weil ihr die Kraft fehlte, sie wie die Seide zu zerreißen. Schluchzend rief sie nach Quinn, der neben dem Bett stand. Sie konnte nicht erkennen, was er tat. Das Licht, das durch die geschlossenen Vorhänge sickerte, blendete sie. Sie wollte ihn in ihrer Nähe haben. Das Gesicht an seinem Hals vergraben, damit der stechende Gestank der Rosen verschwand. Das Bett stank, ihr Haar stank, sogar ihre Haut, nur Quinn nicht. Er roch wunderbar, er roch richtig. Sie streckte unter Aufbietung aller Kräfte die Arme nach ihm aus, da biss etwas in ihren Bauch. Es fraß schon die ganze Zeit an ihr. In ihr. Es nagte sich von innen nach außen. Ihre Finger fuhren über den Bauch. Da musste doch ein Loch sein. Was immer in ihr war, musste die Haut durchstoßen haben.
    „Hilf mir, es verschlingt mich“, flehte sie, ohne den Blick von ihrem Bauch zu nehmen. War das die Sceathrach? Konnte sie sich befreien? War der Saphir zu schwach?
    „Alles wird gut, Morrighan.“ Quinns Hand bedeckte ihre sich mittlerweile in den Bauch krallenden Finger. Sie musste das Ding erwischen. Oder es einfach Quinn überlassen. Seufzend schmiegte sie sich an ihn. Er umfing sie wie ein Kokon und nun wusste sie auch, was er vor dem Bett gemacht hatte. Er war nackt. Keine störenden und schmerzhaften Kleidungsstücke malträtierten sie. Nur seine warme Haut umgab sie. Sie schluchzte erleichtert, ließ sich fallen und von ihm auffangen und einhüllen. Das Reißen scharfer Fänge in ihrem Bauch wurde zu einem gelegentlichen Schaben weit stumpferer Zähne. Der Gestank verflüchtigte sich, wurde ersetzt durch seinen Duft. Das Licht erreichte sie hinter seiner Hand, die ihre Augen bedeckte, nicht mehr. Die tausend Geräusche, die auf sie einstürmten, solange sie allein im Zimmer gewesen war, ersetzten sein Herzschlag und das Rauschen seines Blutes. Beides wiegte sie sanft in den Schlaf.
    „Bleib bei mir, Muimin, du musst wach bleiben.“
    Sie spürte, wie er sie von den letzten Fetzen der rasiermesserscharfen Seide an ihrem Körper befreite. Wieder rief er sie, sie musste erneut eingenickt sein. Sie saß nun auf seinem Schoß, er lehnte am hölzernen Betthaupt. Sie wimmerte unter dem Schmerz, als eine ungeschickte Bewegung ihre Finger mit unzähligen Splittern in Berührung brachte, aus denen das Betthaupt bestand. Die stachen tief in ihre Haut, drangen bis zu den Knochen vor. Sie wollte die Finger zurückreißen, aber sie sanken eher glücklich auf Quinns Schultern zurück. Die samtene Weichheit und tröstliche Wärme seiner Haut befreite sie von den Schmerzen.
    Erneut schreckte sie aus dem Schlaf. Ihr Herz hämmerte gegen die Rippen. Sie erinnerte sich nicht, was geschehen war. Mit ihr, mit Quinn, ihren Schwestern. Wo war ihr Vater? Warum war sie nicht in der Festung? Warum war der Fremde mit den schönen dunklen Augen bei ihr und nicht Teàrlach? War sie seine Gefangene?
    „Quinn!“, fuhr sie auf. „Wo … bissu …“ Ihre Zunge klebte am Gaumen.
    „Ich bin hier“, antwortete eine fremde Stimme. Nein, sie kannte sie und sie liebte diesen Fremden. Egal, was … wer hatte etwas dagegen einzuwenden, dass sie ihn liebte?
    „Ich … kannisch … vernünfisch …“ Sie verstand ihr eigenes Nuscheln kaum. Aber das war zu wichtig, um darauf zu warten, dass sich ihre Zunge löste. „Willmisch … nisch … trennen …“ Zu sprechen tat weh.
    „Ich auch nicht.“ Quinn zu hören tat gut. Seine Worte taten gut. Er hasste es auch, vernünftig zu sein. Sie wollte noch etwas anderes sagen, hatte aber vergessen, was.
    Wer war der Kerl noch mal? Sie schreckte

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