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Geliebte der Ewigkeit (German Edition)

Geliebte der Ewigkeit (German Edition)

Titel: Geliebte der Ewigkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Cillian
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Leben hast du verschont. Bei Acair war die Bestie stärker als du. Du musst dir keine Vorwürfe machen.“
    Quinn nickte zustimmend.
    „Ich hielt es lediglich für ein Märchen, das man kleinen Kindern als Gutenachtgeschichte erzählt“, fuhr Tavin fort.
    Morrighan begutachtete den Fortschritt der Heilung mehrerer Schnitte an seinem Unterarm. Abwehrverletzungen. Tavin hatte sich nicht kampflos in sein Schicksal ergeben, aber das nutze ihm wenig.
    Anfangs nur stockend erzählte er, wie es ihm ergangen war, nachdem Cináed ihn aus dem Fenster geworfen hatte. Er flüchtete, rannte um sein Leben und entkam Nathairs Männern. Zunächst, denn seine Flucht führte ihn nicht weit genug weg vom Schloss. Schwer verletzt musste er bald Unterschlupf suchen. Versuchen, das Silber, mit dem auf ihn geschossen wurde, aus dem Körper herauszuschneiden und die Wunden auszubrennen. Das auf seinen Organismus wie Gift wirkende Silber war jedoch an manchen Stellen zu tief eingedrungen und er zu geschwächt, sich zu wandeln, um die Heilung voranzutreiben. Es war ein Leichtes für Nathairs Männer, ihn zu finden, zu überwältigen und zurückzubringen. Nicht nach Dál gCais Castle, das Schloss hatte Nathair noch in der Nacht der gescheiterten Zeremonie verlassen.
    Morrighan lief ein kalter Schauder über den Rücken, wenn sie an die Folterspuren dachte, die sie behandelt hatte und immer noch behandelte. Erst mit einiger Verzögerung drängten sich Tavins Worte an den Bildern in ihrem Kopf vorbei.
    „Was für ein Märchen?“
    „Die Geschichte der Fiannah mit blutrotem Haar. Leider habe ich ihren Namen vergessen, aber sie soll geholfen haben, den ersten meiner Art aus der Gefangenschaft zu befreien. Sie und ihre Schwestern formten aus einer blutrünstigen und grausamen Kreatur einen zivilisierten Beirshin.“
    Cináed grunzte, als hätte er sich an seinem Lachen verschluckt. Morrighan warf ihm einen warnenden Blick zu. Quinns Freund hatte von Anfang an keinen Hehl daraus gemacht, dass geborene Werwölfe für ihn fellgesichtige Zweibeiner waren, die wenig von ihren vierbeinigen Verwandten trennte, aber Welten von den Lykanern. Tavin ignorierte Cináed zunächst, doch dann sah er ihn an.
    „Mein Urahn war der Bruder deines Vorfahren.“
    „Das ist Schwachsinn und das weißt du, Werwolf. Du und ich haben nichts gemein, schon gar nicht unsere Blutlinien.“
    „Da irrst du dich“, hielt Tavin an seiner Überzeugung fest. „Der erste deiner Art, wie wir alle hervorgegangen aus den Crutaigh …“
    „Jetzt komm nicht wieder mit dem Scheiß, dass wir auf allen vieren den Mond anheulten, ehe irgendein Spinner auf die Idee kam, mit Alchemie und Hexerei eine überlegene Rasse zu erschaffen. Das funktioniert so wenig wie die Genexperimente der Tiontaigh.“
    „Die funktionieren besser, als du dir vorstellen kannst.“
    Quinn, der sich die ewig gleiche Litanei zwischen Lykanern und Beirshin nicht zum ersten Mal anhörte und gelangweilt an die Decke gestarrt hatte, begegnete Morrighans Blick. Beide dachten sie dasselbe, die Bhannah bestätigte es.
    „Er war größenwahnsinnig, kein Spinner und er hatte Erfolg“, fuhr Tavin fort, ehe sie oder Quinn ihn auf sein Wissen über die Experimente der Tiontaigh ansprechen konnten.
    „Doch statt einer Rasse schuf er zwei, Lykaner und Beirshin. Meinen Urahn Iomhar und die deinen – Harbin und seine Gemahlin Ragnhailt.“
    Cináed sprang aus dem Sessel, wäre Tavin an die Kehle gegangen, wenn Quinn nicht dazwischengegangen wäre und ihn an der Schulter zur gegenüberliegenden Wand gezerrt hätte. „Wenn du noch einmal mit dieser Inzest-Scheiße anfängst“, Cináed wehrte sich gegen den Griff, der ihn erbarmungslos gegen die Wand gedrückt hielt, „wirst du dir noch wünschen, du wärst in Nathairs Kerker verreckt.“
    Als Morrighan Quinn nach dem Grund für Cináeds Abneigung gegen Werwölfe fragte, erzählte er ihr genau diese Geschichte. Eine von den Beirshin kolportierte Lüge, wenn man Cináed glauben wollte. In die Welt gesetzt, um die Lykaner als Brut der widernatürlichen Verbindung von Bruder und Schwester zu verunglimpfen.
    „Aber es war nicht Harbin, dem die Fiannah half, Iomhar zu befreien.“
    „Wenn du weiter deine Scheiße verbreitest …“, knurrte Cináed.
    „Lass ihn ausreden oder verschwinde!“ Morrighan hatte genug davon. Sie wollte hören, was Tavin zu erzählen hatte. Sie erntete einen bösen Blick aus Cináeds goldenen Augen, dem sie ruhig begegnete. „Ich will mehr

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