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Geliebte der Ewigkeit (German Edition)

Geliebte der Ewigkeit (German Edition)

Titel: Geliebte der Ewigkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Cillian
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zusammenhängt, mit der Druidenmagie, der er ausgesetzt war, um ihn zu disziplinieren oder einfach ruhigzustellen.“
    Quinns Hand strich über die Gänsehaut, die die Vorstellung hervorrief. Morrighan begegnete diesem Phänomen nicht zum ersten Mal, und immer wieder aufs Neue widerte sie die Realität moderner Sklaverei an. Während in der Welt, in der sie nun lebte, kein Unterschied zwischen den Geschlechtern gemacht wurde, traf es in der Welt, in die sie geboren worden war, überwiegend Frauen, blutjunge Mädchen, die am Ende ihres kurzen Lebens auf ihrem Autopsietisch landeten. Voll mit Drogen und nicht selten bis zur Unkenntlichkeit misshandelt.
    Das passende Gegenstück der Drogen war in Tavins Fall die Druidenmagie.
    „Der Heiler, also Drystan …“, entsann sie sich seines Namens. Es war ihr peinlich, ihn einen Quacksalber genannt zu haben. Drystan war sicher der kompetentere von ihnen. Sie musste noch viel lernen, wenn sie ihm das Wasser reichen wollte. „Drystan verglich Tavins Zustand mit einer schleichenden Vergiftung. Die Anreicherung der schmutzigen Magie in seinem Körper bedingt die verminderte Selbstheilungsfähigkeit. Außerdem geht er davon aus, dass es zu weiteren Spätfolgen kommt, ehe Tavin geheilt sein wird. Er wird uns noch eine Weile erhalten bleiben.“ Sie küsste Quinns Wange, deren Muskeln hart arbeiteten. „Keine Bange, ich habe kapiert, dass die Mishásta sich nicht so einfach wegstecken lässt. Ich werde die Hauptarbeit Drystan überlassen und nur noch ab und zu nach Tavin sehen.“
    „Dann wirfst du mir nicht mehr vor, dich zu bevormunden, nur weil ich mir Sorgen mache?“ Die Kränkung, die in seinen Worten mitschwang, war eindeutig gespielt. Zuviel männliche Selbstgefälligkeit schwang darin mit, um echt zu sein.
    „Mehr noch, ich liefere mich ganz und gar deiner Sorge aus.“
    „Glaub ja nicht, dass du dich vor den Trainingseinheiten drücken kannst.“ Er durchschaute ihre Strategie. „Es gibt Dinge, die keiner Schonfrist unterliegen.“
    „Käme mir nie in den Sinn.“ Obwohl sie darauf gehofft hatte. Quinn hatte das anfänglich lockere Training erheblich angezogen und Cináed war auch nicht besser.
    „Sicher nicht.“ Quinn entspannte sich und spielte mit ihren Haaren. Er liebte diese Beschäftigung, und wenn andere ein Mantra besaßen, war das hier seines.
    „Willst du mir jetzt von Thagdan erzählen.“ Dr. Freud eröffnete seine Sprechstunde.
    „Ich sah ihren Tod.“ Morrighan fasste ihren Traum grob zusammen. Mehr musste sie ihm eigentlich auch nicht erzählen. Die Bhannah hielt ihn stets über ihre Träume auf dem Laufenden, ob sie wollte oder nicht. Gönnte Quinn ihr, während sie wach war, weitgehend ihre Privatsphäre, solange sie nicht in der Lage war, sich gegen ihn abzuschotten, bestand er darauf, ein Auge auf ihre Träume zu haben. Weil vier Augen mehr sahen als zwei, auch im übertragenen Sinne.
    Würfelte ihr Unterbewusstsein nicht alles heillos durcheinander, in dem Bemühen, die Erinnerungen von zwei Leben sinnvoll zusammenzubringen, war das auch eine gute Idee. In diesem Fall waren ihre Träume nämlich ein Hort wertvoller Informationen über die Fiannah. In Verbindung mit den Aufzeichnungen, die Cináed ausgrub, halfen sie, selbst in der stärksten Verbrämung einen wahren Kern zu entdecken.
    „Warum, glaubst du, träume ich in letzter Zeit so oft von ihr?“ Nur Dinge aus der Vergangenheit. Ihre Träume waren leider keine Visionen, die ihr verrieten, wo Thagdan oder wer immer sie jetzt war, sich aufhielt.
    Quinn wickelte schweigend eine Haarsträhne auf seinen Finger, um sie dann hinabgleiten zu lassen. „Vielleicht hat ein Rugadh seine Gefährtin in der wiedergeborenen Fiannah erkannt. So wie ich in dir.“
    „Aber was würde das für uns bedeuten? Gibt es eine Art Netzwerk, in dem alle Blutsverbindungen miteinander verknüpft sind?“
    „Das trifft es recht gut“, antwortete Quinn zu ihrer Überraschung. „Selbstverständlich sind diese Verknüpfungen nicht so stark ausgeprägt wie die Bhannah zwischen den Gefährten. Sie sind kein gleichmäßiger Strom, sondern ein mehr oder weniger schwaches Rinnsal. Meist nur ein ungleichmäßiges Tröpfeln. Nicht zielgerichtet, eher zufällig. Es kann recht verwirrend sein, wenn man etwas empfängt, das unmöglich vom eigenen Leathéan stammen kann.“ Erneut glitt eine aufgewickelte Strähne sanft von seinem Finger. „Aber man lernt mit der Zeit, diese Irrläufer herauszufiltern.“
    „Heißt das,

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