Geliebte der Ewigkeit (German Edition)
Druidenmagie aufgeladenen Halsringe abzunehmen, die sie schwächten? Sie hatte keine andere Wahl. Die schmutzige Magie der Druiden störte ihr Vorhaben, die Seelen der Fiannah für alle Zeit in die Ewige Finsterns zu verbannen und sich vorher an ihrer Gabe zu bedienen wie an der Schönheit der Kriegerin, die vor ihr lag. Aber für den Mischling hatte sie in spezieller Weise Vorsorge getroffen. Warum reagierte er nicht auf den Zauber, mit dem sie seine Ketten verstärkt hatte? Um ihm das, was ihm seine Vampirhure schenkte, zu nehmen. Er sollte viel stärker auf ihre Magie reagieren. Sie war auch die seine. Ihr Geschenk an ihn, das er mit Füßen trat. Wenn sie den schönen Mischling zurück in ihrem Bett haben wollte, würde sie sich etwas einfallen lassen müssen. Und sie wollte ihn, allein, weil er es wagte, diese Vampirhure so sehr zu lieben.
Sie würde ihm den Gehorsam wieder in die Haut brennen müssen.
„Teàrlach. Cathaòir. Ich weiß, dass ihr hier seid. Wie könnt ihr das zulassen? Wie könnt ihr zusehen, dass die verfluchte Hexe ihnen das antut? Hat euch Mhór Rioghains Ende nicht zur Besinnung gebracht. Cathaòir? Wie kannst du dabeistehen und zusehen, wie sie Thagdans Herz, das Herz deiner Leathéan, frisst?“
Der Mischling irrte sich, nur einer der Krieger, an die er appellierte, war hier, Cathaòir. Teàrlach erfuhr in diesem Augenblick, was man zuvor seiner Leathéan in Cailleachs Kerkern angetan hatte. Nach Mhór Rioghains Tod hatte er sich aus dem engmaschigen Netz ihrer Intrigen freigekämpft. Früher, als sie dem leichtgläubigen Narren zugetraut hätte. Er wandte sich gegen sie, wollte seine Leathéan rächen, Asarlaír für seinen Frevel um Verzeihung bitten und die Schwestern seiner Gefährtin vor dem sicheren Ende bewahren, ehe er Mhór Rioghain in den Tod folgte.
Ehrenhafter Idiot. Nur in einer Sache würde Teàrlach erfolgreich sein. Er würde bald das Schicksal seiner Leathéan teilen. Nicht aus ihrer Hand würde er den Tod empfangen, sondern aus der Asarlaírs. Ihm würde sie seine verräterische Schöpfung zurückschicken, um ihm die Gelegenheit zu geben, seinen verzweifelten Zorn auszuleben. Verzweiflung und Zorn, die der alte Mann noch nicht empfand, er würde erst vom Schicksal seiner Töchter erfahren, wenn sie alle nicht mehr existierten.
Aus den Augenwinkeln sah sie den Gefährten der Kriegerin, deren unaufhörlich schlagendes Herz sie nun wieder in den Fingern hielt. Cathaòir hatte seine Augen starr auf etwas gerichtet, das nur er zu sehen vermochte. Sein Gesicht war ausdruckslos. Weder Befriedigung über den Tod seiner Leathéan noch Schmerz oder gar Reue spiegelten sich darin. Auch nicht die kalte Verachtung oder der Hass, die ihn dazu gebracht hatten, ein Bündnis mit ihr einzugehen. Hass und Verachtung, die sie dem Dummkopf eingeflüstert hatte. Nein, von seiner Seite erwartete sie keine Überraschung.
Es hatte in den letzten Stunden schon zu viele Überraschungen gegeben. Cailleach dachte nicht nur an den Mischling, der sinnlos an seinen Ketten riss. Sie dachte auch an die Kriegerin, die vor ihr lag. Sie hatte vor ihrem Tod noch ausreichend Kraft gefunden, um sie anzugreifen. Trotz des starken Zaubers, der ihre Féirín dämpfte. Ihr eigener Zauber, der sich aber bei Weitem nicht so wirkungsvoll gestaltete wie die Druidenmagie des Halsrings, der Thagdan auf ihren Befehl hin abgenommen worden war. Cailleach hielt ihn im Vertrauen auf die anhaltende Entkräftung durch Folter und Nahrungsentzug für unnötig. Wie sehr sie doch irrte. Die Fiannah-Brut war in ihren Geist eingedrungen mit dem Ziel, sie zu töten. Perfide, wie das Miststück war, wollte sie es Cailleachs eigenen Händen überlassen, ihrem Leben ein Ende zu setzen. Die schönste unter Asarlaírs Töchtern zog es vor, sich nicht die Hände schmutzig zu machen. Der Plan der verdammten Brut wäre aufgegangen, hätte Cathaòir nicht eingegriffen. Hätte er Cailleach nicht den Miodóg, den sie gegen sich selbst richtete, aus den Händen geschlagen. Hätte Cathaòir sich nicht über seine Gefährtin gebeugt, ihr Gesicht berührt, in einer Weise, die den Verdacht weckte, er habe bereits einen Weg aus ihrem Intrigennetz gefunden. Doch er befreite seine Leathéan nicht, er streichelte zärtlich ihre Wange und brachte seine Gefährtin auf eine Art, die nur Cathaòir und Thagdan verstanden, dazu, von ihr abzulassen. Die Augen der Fiannah füllten sich mit ihren widerlich reinen, silbernen Tränen, die sich aus ihren
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