Geliebte der Ewigkeit (German Edition)
ihren Schenkeln hindurch und umfasste ihre Knöchel. Sie konnte sich derart gefangen nicht mehr auf ihm rühren. Er hingegen schon. Morrighan öffnete die Augen, als er die Kontrolle zurückerlangte. Ihr durch die Hitze ihrer Erregung gerötetes Gesicht wurde noch einige Nuancen dunkler, da sie ihn nun zum ersten Mal, seit sie sich auf diese Weise liebten, ansah. Sie legte die Hände um seinen Nacken, lehnte den Kopf stöhnend zurück.
„Nein, Morrighan“, er begann, sich schneller unter ihr zu bewegen. „Sieh mich an. Bitte.“
Zögernd kam sie seinem Wunsch nach. Erlaubte ihm, diese Mischung aus Verlegenheit und Verlangen in ihren Augen zu genießen. Sein Spiegelbild im hellen Silber ihrer Augen. Nur ihrer beider schneller Atem und das Geräusch ihrer einander liebenden Körper erfüllte den Raum. Bis er tief in sie hineinstieß und sie auf sich herunterzog, um ihren gemeinsamen Höhepunkt eng umschlungen zu erleben.
Quinn sank neben Morrighan aufs Bett, zog sie mit dem Rücken an seine Brust und küsste ihren Nacken. Seufzend schmiegte sie sich in seine Umarmung. Sie hatte sein Durchhaltevermögen die letzten Stunden bis an die Grenzen ausgetestet. Ihres ebenfalls. Obwohl sie für einen Menschen und trotz ihrer Krankheit sehr gut in Form war, brauchte sie Zeit, um sich ausruhen, so ungern sie das zugab. Ihr Verlangen nach ihm, nach dem Leben, das sie durch ihn spürte, schien so groß, dass sie keine Sekunde vergeuden wollte.
„Schlafen kann ich, wenn ich tot bin“
, lautete ihr Argument, um ihn davon abzuhalten, ihr ein wenig Ruhe zu gönnen. Sie entschuldigte sich sofort für diesen leichtfertig dahingesagten Satz, als sie bemerkte, wie sehr ihn das getroffen hatte. Er hörte ihn nicht mehr, wenn er sie zu einer Pause überredete. Vielleicht auch, weil er behauptete, er sei derjenige, der sie benötigte. Diese Erklärung akzeptierte sie und schlief dann immer augenblicklich in seinen Armen ein. Während einer dieser Ruhepausen trug er sie ins Bett hinüber, weil das Kaminfeuer verlöscht war und er nicht wollte, dass sie fror. Nur neben einer Frau zu liegen und über ihren Schlaf zu wachen, war eine neue Erfahrung für ihn. Nie hatte er längere Zeit neben einer seiner Eroberungen gelegen. Er war gegangen, sobald sein Hunger gestillt war. Allein Morrighan vollbrachte dieses Wunder.
„Mi muimh thá, Morrighan“, flüsterte er. Sie gefror regelrecht in seinen Armen.
„Es war ein Fehler.“ Ihre Stimme war tonlos, klang nicht nach ihr. Er gab sie sofort frei, sobald sie von ihm abrückte, das Laken um sich schlang und aufstand.
„Das war es nicht.“ Er folgte ihr, stellte sich ihr in den Weg. Hielt sie an den Oberarmen fest und hinderte sie, sich an ihm vorbeizudrängen. Ihr Gesicht war blass, auf ihrer Haut glänzte Schweiß. Kein Zeichen der Ekstase, die sie miteinander geteilt hatten. Er war kalt.
„Was ist mit dir?“
„Es tut mir leid.“ Sie wollte ihn abschütteln.
„Oh, nein, du haust jetzt nicht einfach ab. Nicht ehe du mir sagst, warum du das, was zwischen uns geschehen ist, für einen Fehler hältst.“
„Es hätte nicht passieren dürfen, nicht so.“
„Es kam ein wenig überraschend, aber wir haben es doch beide gewollt.“
Es war unmöglich, dass er ihr Verhalten falsch deutete. Verdammt, sie hatte gesagt, sie wolle sich lebendig fühlen. Sie hatte ihn geküsst und ihm die Kleider vom Leib gezerrt. Das hatte er sich nicht nur eingebildet …
Oder doch? Es war keine Entschuldigung, sich so sehr nach ihr zu verzehren, dass die geflüsterten Worte, ihr zärtlicher Kuss und ebenso überraschender wie leidenschaftlicher Überfall genügten. Nichts entschuldigte, seine eigenen Wünsche über ihre zu stellen. Wie sollte sie jemals Achtung vor ihrem Leathéan haben, wenn er sich einfach nahm, was er wollte? Wie sollte sie ihn lieben können, wenn ihm gleichgültig war, was sie empfand?
Verdammt, er hätte merken müssen, dass es eine bloße Reaktion auf die Geschehnisse war. Sie hatte noch Minuten zuvor angenommen, einer Vergewaltigung nur knapp entkommen zu sein. Dem Tod. Sie stand unter dem Eindruck, was Iris und Rebecca zugestoßen war. Es musste eine Art Kurzschlusshandlung gewesen sein. Er hätte es in dem Moment wissen müssen, in dem sie ihm gesagt hatte, sie wolle sich lebendig fühlen.
Plötzlich schlang sie die Arme um ihn, klammerte sich an ihn, als hätte er sie nicht benutzt und ihre Wünsche missachtet. Denn etwas anderes war es für ihn nicht mehr. Nicht, nachdem
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