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Geliebte der Finsternis

Titel: Geliebte der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon Eva Malsch
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aus, sie wäre mit Wulf in seinem Haus, und ringsum tummelte sich eine Kinderschar.
    Sonderbar, früher hatte sie nicht einmal von einem einzigen Kind zu träumen gewagt. Und jetzt wollte sie genug Zeit finden, um mehrere zu bekommen.
    Für ihn.
    Für sich selbst.
    Alle Angehörigen ihres Volks wünschten sich, etwas länger auf der Erde zu bleiben. So wie ihre Mutter und ihre Schwestern.
    Auch du könntest ein Daimon werden.
    Vielleicht. Aber dann würde sich der Mann, den sie liebte, verpflichtet fühlen, sie zu töten.
    Nein, das durfte sie ihm und sich selber nicht antun. Sie würde dem Beispiel der Apolliten in Elysia folgen und den Tod würdevoll hinnehmen, um zu bestätigen, was Wulf in seinem Brief an das Baby über sie geschrieben hatte.
    Er würde zurückbleiben und um sie trauern.
    Bei diesem Gedanken stöhnte sie. Am liebsten würde sie davonlaufen, damit er sie nicht sterben sah und nicht erfuhr, wann sie den Tod fand. So schrecklich wäre es für ihn, das Ende zu beobachten.
    Doch für solche Überlegungen war es zu spät. Solange sie seinen Schutz brauchte, durfte sie nicht flüchten. Nur eins konnte sie für ihn tun, sie musste ihn daran hindern, sie ebenso innig zu lieben, wie sie ihn liebte.

    In den nächsten drei Tagen gewann Cassandra den Eindruck, irgendetwas würde sich zusammenbrauen. Wann immer sie sich Wulf und Kat näherte, die ständig tuschelten, verstummten sie und senkten nervös die Köpfe.
    Vergnügt genoss Chris die Gesellschaft einiger junger Apollitinnen. Phoebe hatte ihn bei einem gemeinsamen Einkaufsbummel mit ihnen bekannt gemacht. Weil er sich nicht langweilen sollte, hatte sie ihm mehrere elektronische Geräte geschenkt. Wegen seiner dunklen Haare fanden die Mädchen ihn »exotisch«, und sie bewunderten ihn, weil er so viel von Computern und anderen technologischen Dingen verstand.
    »Oh, ich bin gestorben und in Walhalla gelandet!«, hatte er am Abend nach der Begegnung mit den jungen Apollitinnen verkündet. »Diese Frauen wissen einen Mann mit funktionsfähigen Gehirnzellen zu schätzen. Und es ist ihnen egal, dass ich nicht braun werde. Den anderen Stadtbewohnern übrigens auch.«
    »Das sind Apollitinnen, Chris«, warnte Wulf.
    »Na und? Du kriegst ein apollitisches Baby, und ich will auch eins haben. Oder zwei oder drei oder vier. Oh, das ist so cool!«
    Da hatte Wulf den Kopf geschüttelt und ihn nach einer letzten Ermahnung seinem Schicksal überlassen. »Wenn sie sich an deinen Hals heranmachen, lauf weg.«
     
    Am fünften Tag begann Cassandra sich ernsthaft zu sorgen. Wulf erschien ihr ungewöhnlich nervös. In der letzten Nacht war er zusammen mit Kat für mehrere Stunden verschwunden. Keiner wollte ihr erzählen, was sie im Schilde führten.
    »Gibt es etwas, das ich wissen sollte?«, stellte sie ihn im Wohnzimmer zur Rede.

    »Jetzt gehe ich zu Phoebe«, murmelte Kat und stürmte zur Tür hinaus.
    »Also, da ist etwas, ich …« Wulf unterbrach sich.
    »Ja?« Cassandra wartete.
    »Bleib hier«, sagte er und ging in Chris’ Zimmer.
    Ein paar Minuten später kam er mit einem alten Wikingerschwert zurück. Wie Cassandra sich entsann, hatte sie diese Waffe in einem Glaskasten in Wulfs Keller gesehen. Letzte Nacht musste er mit Kat in die Ruine seines Hauses zurückgekehrt sein, um das Schwert zu holen. Warum hatten sie dieses Risiko auf sich genommen?
    Das Schwert in beiden ausgestreckten Händen, atmete er tief durch. »Daran habe ich seit über zwölfhundert Jahren nicht mehr gedacht. Jetzt versuche ich mich an alles zu erinnern. Also lass mir ein bisschen Zeit.«
    Der eigenartige Klang dieser Worte missfiel ihr. Argwöhnisch zog sie die Brauen zusammen. »Was hast du vor? Willst du mir den Kopf abhacken?«
    Wulf warf ihr einen ärgerlichen Blick zu. »Wohl kaum.«
    Erstaunt beobachtete sie, wie er zwei goldene Ringe aus seiner Hosentasche nahm und auf die Klinge legte. Dann hielt er ihr die Waffe hin. »Cassandra Elaine Peters, ich möchte dich heiraten.«
    Entgeistert schnappte sie nach Luft. An eine Ehe hatte sie nie gedacht. »Was?«
    Seine dunklen Augen schienen ihre zu durchbohren. »Gewiss, unser Sohn wurde auf seltsame Weise gezeugt. Und er wird zweifellos ein sonderbares Leben führen. Aber er soll im traditionellen Stil zur Welt kommen, als das Kind verheirateter Eltern.«
    In ihrer Kehle stieg ein Schluchzen auf, und sie schlug die Hände vors Gesicht. »Warum bringst du mich dauernd
zum Weinen? Bevor ich dich kannte, habe ich nie geheult, das schwöre

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