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Geliebte der Finsternis

Titel: Geliebte der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon Eva Malsch
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Taburegel, die mich betrifft, nicht aufgehoben. Also haben wir noch ein bisschen Spielraum. Aber ich bin mir nicht sicher, wie lange Stryker die Vorschrift noch einhält.«
    »Werden Sie gewarnt, wenn die Zerstörerin diese Regel abschafft?«, fragte Wulf.
    »Keine Ahnung.«
    »Was ist mit Urian geschehen?«, erkundigte sich Cassandra. »Hat sein Vater herausgefunden, dass er uns hilft?«
    »Nein, ich glaube nicht. Ich fürchte, wenn Stryker das merkt, wird er seinen Sohn unbarmherzig bestrafen. Und er wird dich und das Baby noch grausamer töten.«

    Cassandra schluckte. Hastig wechselte sie das Thema. »Was habt ihr zwei gemacht?«
    »Erst mal brachte ich Urian in sein Haus. Natürlich durfte niemand mitkriegen, dass ich ihn verarzte. Hätten die Spathis mich in seiner Nähe gesehen, wären sie sofort misstrauisch geworden. Im Lauf der Jahrhunderte waren wir niemals befreundet. Verdammt, nicht einmal höflich zueinander.«
    »Warum nicht? Eigentlich ist er ganz nett. Ein bisschen kühl. Aber das kann ich ihm nicht verübeln.«
    »Glaub mir, Schätzchen, hier siehst du einen anderen Urian. Das ist nicht der Kerl, den ich seit elftausend Jahren kenne. Dieser Urian würde nicht zögern, jeden zu töten, auf den er von seinem Vater gehetzt wird. Oft genug habe ich beobachtet, wie er aufmüpfigen Daimons das Genick brach. Und was er mit Were Huntern macht, die ihn hintergehen, will ich gar nicht wissen.«
    Wulf griff nach seinem Drink auf dem Couchtisch. »Offenbar tauchen die Dark Hunter wegen der Spathis niemals aus Schlupflöchern auf, nicht wahr?«
    »Nein. Durch die Schlupflöcher würdet ihr mitten im Bankettsaal von Kalosis landen, im Zentrum der Stadt. Da würden die Spathis euch sofort töten. Den Were Huntern geben sie eine Chance. Die dürfen der Zerstörerin ewige Treue schwören. Wenn sie sich weigern, sterben sie.«
    »Und die Daimons?«
    »Sie werden willkommen geheißen, solange sie mit den Spathis trainieren und deren Gesetze befolgen. Sobald sie auch nur die geringste Schwäche zeigen, sterben auch sie.«
    »Was für ein schrecklicher Ort das ist, aus dem Sie stammen, Kat!«, seufzte Wulf.

    »Kalosis ist nicht meine Heimat. Sondern der Olymp.«
    »Und wie sind Sie in die Fänge der Zerstörerin geraten?«
    Dafür interessierte sich auch Cassandra.
    Verlegen zuckte Kat die Achseln. »Das darf ich wirklich nicht verraten.«
    »Warum nicht?«, fragte Cassandra.
    »Darüber redet niemand - am allerwenigsten ich.«
    Nun, das war ärgerlich. Aber im Augenblick hatte Cassandra andere Sorgen. »Glaubst du, Stryker wird uns hier finden?«
    »Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht. In allen Apollitenund Were-Gemeinden laufen seine Spione herum. Deshalb hat er uns aufgespürt. Anscheinend arbeitet einer seiner Were Hunter im Inferno, und der informierte Stryker, sobald wir reinkamen.«
    Wulf zeigte auf die Tür, die zur Stadt führte. »Also könnte uns jeder da draußen verraten?«
    »Wenn ich Nein sage, würde ich lügen. Ja, das ist möglich.«
    Angstvoll schlang Cassandra ihre zitternden Finger ineinander. »Gibt es irgendwo ein sicheres Versteck?«
    »In diesem Moment - nein.«

13
    Während Cassandra ihr Schlafzimmer aufsuchte, blieben Kat und Wulf im Wohnraum sitzen und schmiedeten Pläne für den Fall, dass sie aus Elysia fliehen mussten.
    Cassandra war es müde, davonzulaufen und ständig gejagt zu werden.
    Sieh’s doch mal positiv. An deinem Geburtstag ist alles vorbei.
    Irgendwie fand sie diesen Gedanken nicht besonders tröstlich. Unglücklich strich sie über die Briefe, die in der Erinnerungskassette lagen. Als sie ein versiegeltes graues Pergament entdeckte, das sich von ihrem eigenen weißen Papier unterschied, hielt sie inne.
    Das hatte sie nicht hineingelegt. Weil sie an Wulfs Befürchtungen dachte, die mit dem Brief ihrer Schwester zusammenhingen, erwachte ihre Neugier.
    Vorsichtig, um das Siegel nicht zu verletzen, öffnete sie das Pergament und setzte sich aufs Bett.
    Beim Anblick der schwungvollen maskulinen Handschrift rang sie nach Atem.
    Lieber Sohn, ich würde Dich bei Deinem Namen nennen. Aber ich will abwarten, welchen Deine Mutter wählen wird. Hoffentlich scherzt sie nur, wenn sie ›Albert Dalbert‹ vorschlägt.
    Cassandra unterbrach ihre Lektüre und lachte. Über diesen Namen hatten sie sich manchmal lustig gemacht. Wenn sie in heiterer Stimmung waren.
    Dann wurde sie wieder ernst und las weiter.
    Wehmütig beobachte ich, wie Deine Mutter Erinnerungsstücke für diese Kassette

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