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Geliebte der Finsternis

Titel: Geliebte der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon Eva Malsch
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großziehen.«
    Aber dieser Wunsch war genauso sinnlos, als würde er hoffen, seine Seele zurückzugewinnen.
     
    Am Donnerstag erwachte er schon im Morgengrauen. Cassandra und Erik schliefen noch tief und fest. Aber seine Gedanken gönnten ihm keine Ruhe mehr.

    Also stand er auf, zog sich an und verließ das Apartment. Um diese frühe Stunde waren nur wenige Apolliten unterwegs, daher musste er nur vereinzelte höhnische oder verächtliche Blicke ertragen.
    Natürlich hatte er an dem Ort, den er ansteuerte, nichts verloren. Aber er konnte nicht anders, er fühlte sich verpflichtet, von Dr. Lakis Abschied zu nehmen. Auf seltsame Weise war auch sie ein Mitglied seines vertrauten Kreises geworden, während sie über Cassandras und Eriks Gesundheit gewacht hatte.
    Sie wohnte nicht weit von Phoebe entfernt.
    Bevor er an die Tür klopfte, zögerte er kurz, denn er wusste nicht, wie man ihn empfangen würde. Ein etwa zwölfjähriger Junge erschien auf der Schwelle.
    »Bist du Ty?«, fragte Wulf. An diesen Namen erinnerte er sich, denn Dr. Lakis hatte oft von ihrem ältesten Sohn gesprochen.
    »Meine Mama wird kein Daimon. Verschwinden Sie!«
    Erschrocken über den Zorn des Jungen, erklärte Wulf: »Ich weiß, das will sie nicht, ich möchte sie nur kurz sehen.«
    »Tante Millicent!«, schrie er, ohne ihn eintreten zu lassen. »Der Dark Hunter will Mama sehen!«
    Sekunden später kam eine schöne Frau, etwa in Chris’ Alter, zur Tür. »Was wollen Sie?«
    »Wenn ich Dr. Lakis sprechen dürfte …«
    »Sicher wird er sie umbringen!«, warnte der Junge, der jetzt hinter ihr stand.
    Doch sie ignorierte ihn. Misstrauisch verengte sie die Augen, dann nickte sie. »Kommen Sie herein.«
    Erleichtert atmete er auf und folgte ihr in ein Schlafzimmer zur Linken, in dem er fünf Kinder und eine Frau in Millicents Alter antraf.

    Dr. Lakis lag auf dem Bett. Zu seiner Bestürzung erkannte er sie kaum wieder. Statt der vitalen jungen Frau, die Cassandra bei der Niederkunft beigestanden hatte, erblickte er eine Fünfzigjährige.
    Millicent scheuchte die Kinder und die andere Frau hinaus. »Nur fünf Minuten, Dark Hunter. Wir wollen möglichst lange mit ihr beisammen sein.«
    Verständnisvoll nickte er. Sobald er mit Dr. Lakis allein war, kniete er neben dem Bett nieder.
    »Warum sind Sie hier, Wulf?«, fragte sie. Zum ersten Mal sprach sie ihn mit seinem Vornamen an.
    »So genau weiß ich das nicht. Ich wollte Ihnen noch einmal danken.«
    In ihren Augen glänzten Tränen, und sie schien um weitere zehn Jahre zu altern. »Jetzt ist es noch erträglich. Am schlimmsten wird es, wenn der Körper verfällt, während wir noch leben. Manche Apolliten haben Glück, ihre Organe versagen sehr schnell, und sie sterben. Aber es kann auch viele Stunden dauern. Und das ist grauenhaft.«
    Was sie da schilderte, drohte auch Cassandra, und diese Erkenntnis zerriss ihm fast das Herz. Würde sie noch grässlichere Qualen ausstehen als bei Eriks Geburt? »Tut mir so leid …«
    Obwohl Dr. Lakis ahnen musste, was in ihm vorging, zeigte sie kein Mitgefühl. »Würden Sie mir eine Frage beantworten?«
    »Alles, was Sie wissen möchten.«
    Durchdringend schaute sie ihn an, ihr glühender Blick schien seine Augen zu durchbohren. »Begreifen Sie das alles?«
    Er nickte. Ja, er wusste, was die Apolliten durchmachten, und er verstand, warum so viele beschlossen, sich in Daimons zu verwandeln. Wer durfte ihnen das verübeln?

    »Hoffentlich bleibt es Ihrem Sohn erspart, Wulf.« Die Ärztin berührte seine Hand. »Das wünsche ich mir aufrichtig. Um seinet- und um Ihretwillen, Wulf. Auf diese Weise sollte niemand sterben. Niemand.«
    In wachsendem Entsetzen betrachtete er ihre faltige, mit Altersflecken übersäte Hand - eine Hand, die noch vor wenigen Stunden glatt gewesen war.
    »Gibt es irgendetwas, das ich für Sie tun kann?«, fragte er.
    »Sorgen Sie gut für Ihre Familie. Und lassen Sie Cassandra nicht allein sterben. Diesen unbarmherzigen Tod einsam durchzustehen - es gibt nichts Schlimmeres.«
    Nun kehrte ihre Familie ins Zimmer zurück.
    Weil er nicht länger stören wollte, stand er auf. Als er die Tür erreichte, hielt Dr. Lakis’ Stimme ihn zurück.
    »Falls Sie es wissen wollen, Wulf, ich heiße Maia.«
    »Gute Reise, Maia«, antwortete er mit gepresster Stimme. »Und ich hoffe inständig, die Götter sind Ihnen im nächsten Leben freundlicher gesinnt.«
    Das Letzte, was er sah, war der Junge, der schluchzend in die Arme seiner Mutter sank.
    Auf dem

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