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Geliebte der Finsternis

Titel: Geliebte der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon Eva Malsch
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Rückweg zu seinem Apartment verwandelte sich seine Erschütterung in Zorn. Er betrat das Schlafzimmer, wo Cassandra mit dem Baby neben sich immer noch schlief.
    So schön sahen sie aus - eine junge Mutter, vor der ein langes Leben liegen müsste. Und ihr Sohn, der sie kennenlernen sollte.
    Auch Wulf brauchte sie. Genauso dringend.
    Nein, so konnte es nicht enden.
    Das ließ er nicht zu.
    Er griff nach seinem Handy, ging ins Wohnzimmer und rief Acheron an.

    Zu seiner Verblüffung meldete er sich schon nach dem ersten Läuten.
    »Bist du nach Orleans zurückgekommen?«, fragte Wulf.
    »Offenkundig.«
    Wulf ignorierte den gewohnten Sarkasmus und kam sofort zur Sache. »Weißt du, was während deiner Abwesenheit geschehen ist?«
    »Gewiss, Wulf.« Nun klang Acherons Stimme etwas sanfter. »Lass dir zu deiner Hochzeit gratulieren. Und zu Eriks Geburt.«
    Als der Atlantäer den Namen des Babys nannte, stockte Wulfs Atem. Doch er sparte sich die Mühe, Acheron zu fragen, wieso er informiert war. Er würde ohnehin keine Antwort erhalten.
    »Gibt es irgendetwas …« Es gelang ihm nicht, die Frage auszusprechen, ob er auf eine Zukunft mit seiner Familie hoffen dürfte.
    »Für solche Erklärungen bist du noch nicht bereit.«
    »Verdammt, Ash!«, stieß Wulf wütend hervor. »Was bedeutet das? Wozu bin ich nicht bereit?«
    »Hör mir zu, Wulf«, bat Acheron im geduldigen Ton eines Vaters, der ein aufgeregtes Kind zu beruhigen suchte. »Hör mir ganz genau zu. Um zu gewinnen, was wir uns am sehnlichsten wünschen, müssen wir manchmal alles aufgeben, woran wir glauben. Dafür bist du noch nicht bereit.«
    Krampfhaft umklammerte Wulf das Handy. »Keine Ahnung, was du meinst. Warum weigerst du dich immer wieder, die einfachsten Fragen zu beantworten?«
    »Wenn du mir eine einfache Frage stellst, werde ich dir eine einfache Antwort geben. Aber was du herausfinden willst, ist äußerst kompliziert. Du hast getan, was Artemis wollte, die Blutlinie Apollos und deine eigene gerettet.«

    »Und warum freust du dich nicht darüber? Zumindest klingt deine Stimme nicht besonders glücklich.«
    »Weil ich nicht gern mit ansehe, wie jemand benutzt wird oder wenn man mit ihm spielt. Ich weiß, du leidest, und du bist wütend. Das verstehe ich. Du hast ein Recht auf all die Emotionen, die dich jetzt quälen. Aber es ist noch nicht vorbei. Wenn du bereit bist, werde ich deine Frage beantworten.«
    Dann war die Leitung tatsächlich tot. Oh, dieser Bastard.
    Reglos stand Wulf da. Noch nie hatte er sich so verraten und betrogen gefühlt. Am liebsten würde er Acherons Blut fließen sehen. Oder noch besser - Artemis’ und Apollos Blut. Wie konnten es die Götter nur wagen, mit hilflosen Geschöpfen so grausam umzuspringen? Als würden Menschen oder Apolliten oder sonst jemand nichts bedeuten?
    Die Tür zum Schlafzimmer öffnete sich, und Cassandra stand mit besorgt gerunzelter Stirn auf der Schwelle.
    »Hi«, begrüßte sie ihn mit schwacher Stimme.
    »Du solltest im Bett liegen.«
    »Aber du auch. Als ich erwachte, warst du verschwunden. Ich habe mir Sorgen gemacht. Alles okay?«
    Aus irgendwelchen Gründen war immer alles okay, sobald er sie sah. Und deshalb bedrückte ihn ihr Anblick in diesem Moment besonders schmerzlich.
    Wie mochte es sein, ihre Hand zu halten, während sie vor seinen Augen alterte?
    Wenn er sie zu Staub zerfallen sah …
    Nur mühsam verbarg er seine Verzweiflung. Er hätte beinahe geschrien - laut genug, um mit seinem wilden Zorn die Hallen des Olymp zu erschüttern.
    Plötzlich begehrte er Cassandra so heiß und leidenschaftlich,
dass er kaum einen klaren Gedanken fassen konnte.
    Doch nach der Geburt seines Sohnes war sie noch wund. So dringend er auch den Trost brauchte, in ihr zu versinken, durfte er sich nicht selbstsüchtig verhalten.
    Zu ihrer Überraschung hob er sie hoch und drückte sie gegen die Wand. Dann presste er seinen Mund auf ihren, so leidenschaftlich, als würde er nie wieder eine Gelegenheit finden, sie zu küssen.
    Sehnsüchtig atmete sie den maskulinen Geruch ihres Kriegers ein, ließ sich von seiner Umarmung aus der unvermeidlichen Realität entführen.
    Er brauchte sie, das spürte sie. Doch er wollte es nicht zugeben. Auch das wusste sie. Um jemals eine Schwäche einzugestehen, war er viel zu stolz. Oder um auszusprechen, er würde sich fürchten. Aber wie sollte er denn keine Angst empfinden?
    Weder sie noch er wussten, ob Erik eher menschlich oder apollitisch war. Die erste Untersuchung hatte

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