Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Geliebte der Finsternis

Titel: Geliebte der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon Eva Malsch
Vom Netzwerk:
den er arbeitet. Wie lange kenne ich sie schon? Dreißig Jahre? Und wenn ich an die Nacht vor sechzehn Jahren denke … Damals rief sie die Bullen, weil sie glaubte, ich wäre in mein eigenes Haus eingebrochen.«
    »Tut mir leid, kleiner Bruder.« In Talons Stimme schwang aufrichtiges Mitgefühl mit. »Wenigstens hast du uns und deinen Knappen. Wir erinnern uns an dich.«
    »Ja, ich weiß. Den Göttern sei Dank für die moderne Technologie. Ohne die würde ich den Verstand verlieren.« Eine Zeit lang schwieg Wulf, dann räusperte sich sein Freund.
    »Hast du schon gehört, wen Artemis nach New Orleans geschickt hat, um Kyrian zu ersetzen?«
    »Ja - offenbar Valerius«, sagte Wulf ungläubig. »Was hat sie sich bloß dabei gedacht?«
    »Keine Ahnung.«
    »Weiß Kyrian Bescheid?«
    »Mit gutem Grund haben Acheron und ich ihm verheimlicht, dass der Enkel und das Ebenbild des Mannes, der ihn kreuzigen ließ und seine Familie vernichtete, in die Stadt gezogen ist und ganz in seiner Nähe wohnt. Früher oder später wird er’s sicher rausfinden.«
    Wulf schüttelte den Kopf. Wenn er es recht bedachte, hätte er es schlimmer treffen können. Zumindest musste er sich nicht mit so unangenehmen Problemen wie Kyrian oder Valerius herumschlagen.
    »O Mann, Talon! Obwohl Kyrian jetzt ein Mensch ist, wird er Valerius töten, wenn der ihm jemals über den Weg läuft. Und so was kannst du um diese Jahreszeit nun wirklich nicht gebrauchen.«
    »Wem sagst du das?«

    »Wer soll dieses Jahr den Mardi Gras-Dienst übernehmen?«
    »Man wird Zarek hierher schicken.«
    Als Talon den Dark Hunter aus Fairbanks erwähnte, fluchte Wulf. Einem Gerücht zufolge hatte der Exsklave ein Dorf mitsamt aller Bewohner zerstört, für deren Schutz er verantwortlich gewesen war. »Eigentlich dachte ich, Acheron würde ihn nie mehr aus Alaska rauslassen.«
    »Natürlich, ich weiß. Aber Artemis höchstpersönlich hat entschieden, New Orleans würde ihn brauchen. Also wird diese Woche ein Psychopathentreffen stattfinden … Oh, Moment mal, wir haben ja Mardi Gras. Na, klar.«
    Wulf lachte wieder und hörte Talon zufrieden seufzen. »Hast du deinen Kaffee bekommen?«
    »O jaaaa!«
    Lächelnd wünschte Wulf, auch er könnte sich über so einfache Genüsse wie eine Tasse Kaffee freuen.
    Aber sobald ihm dieser Gedanke durch den Sinn gegangen war, drang ein Stöhnen aus dem Telefon. »O Mann!«
    »Was ist los?«
    »Da treiben sich miese Wasserstoff-Kerle herum«, stieß Talon verächtlich hervor.
    Wulf zog die Brauen hoch und dachte an das blonde Haar seines Freundes. »He, davon bist du nicht allzu weit entfernt, Blondie.«
    »Leck mich, Wikinger. Wäre ich depressiv veranlagt, würde ich mich jetzt ernsthaft ärgern.«
    »Das klingt ziemlich ärgerlich.«
    »Nein, es ist kein Ärger. Nur eine milde Irritation. Diese Typen solltest du mal sehen.« Talon ließ seinen keltischen Akzent fallen, erfand eine Konversation zwischen zwei Daimons, und seine Stimme hob sich zu einem schrillen
Falsett. »He, Gorgeous George, ich glaube, ich rieche einen Dark Hunter.«
    »O nein, Dick.« Die Stimme sank um zwei Oktaven hinab. »Red keinen Quatsch. Da ist kein Dark Hunter.«
    Wieder im Falsett: »Also, ich weiß nicht recht …«
    »Moment mal«, unterbrach er sich mit tiefer Stimme, »ich rieche einen Touristen - ja, einen Touristen mit einer großen, starken Seele.«
    »Würdest du aufhören?«, bat Wulf grinsend.
    »Da wir gerade von Tintenklecksen reden …« Talon benutzte die abwertende Dark Hunter-Bezeichnung für Daimons, die von einem seltsamen schwarzen Merkmal auf ihrer Brust herrührte. Dieses Kennzeichen wiesen sie auf, seit sie von normalen Apolliten zu Menschentötern mutiert waren. »Verflixt, ich wollte einfach nur eine Tasse Kaffee trinken und einen kleinen Beignet essen.«
    Wulf hörte seinen Freund mit der Zunge schnalzen. Dann focht Talon einen inneren Konflikt aus. »Kaffee … Daimons … Kaffee … Daimons …«
    »In diesem Fall sollten die Daimons gewinnen.«
    »Ja, aber das ist ein Zichorien kaffee.«
    »Will Talon von Acheron gegrillt werden, weil er versäumt hat, hilflose Menschen zu schützen?«
    »Schon gut, ich weiß, ich weiß …«, jammerte Talon angewidert. »Ich mach sie kalt. Irgendwann melde ich mich wieder.«
    »Okay.« Wulf legte das Telefon auf die Basis, schaltete den Computer aus und schaute zur Uhr hinüber. Noch nicht einmal Mitternacht.
    Verdammt.
     
    Kurz nach Mitternacht kehrten Cassandra, Kat und Brenda zu ihrem

Weitere Kostenlose Bücher