Geliebte der Finsternis
hinkriegen würde.«
»Erinnerst du dich, was wir heute im Internet über die Dream Hunter rausgefunden haben? Die können in die Träume anderer Leute eindringen. Meinst du, es hat damit zu tun?«
»Das weiß ich nicht. Mag sein. Andererseits - in der Dream-Hunter.com-Website haben wir gelesen, sie selber würden fremde Träume infiltrieren. Da wird nicht erwähnt, dass sie zwei Personen in einem Traum vereinen.«
»Ja, aber wenn sie Schlafgötter sind, können sie zwei Personen in ihrer eigenen Domäne zusammenbringen.«
»Was sagst du da, Kat?«
»Vielleicht kennst du Wulf besser, als du glaubst. Und jeder Traum, in dem du ihm begegnet bist, war Wirklichkeit.«
Während Wulf durch die Stadt fuhr, steuerte er kein bestimmtes Ziel an. Seine Gedanken konzentrierten sich auf Cassandra und den Verrat, den sie nach seiner Ansicht begangen hatte.
»Klar, das alles passt zusammen«, stieß er hervor.
Endlich hatte er eine wundervolle, begehrenswerte Frau gefunden, die sich an ihn erinnerte - und sie entpuppte sich als Apollitin, ein Mitglied der einzigen Spezies, die für ihn tabu war.
»Welch ein Idiot ich bin!«, stöhnte er.
Das Telefon läutete, und er meldete sich.
»Was ist passiert, Wulf?«
Am anderen Ende der Leitung erklang Acheron Parthenopaeus’ Stimme mit starkem Akzent und ließ ihn zusammenzucken. Wenn Ash in Wut geriet, kam sein atlantäischer Akzent zum Vorschein.
Wulf beschloss, den Eindruck zu erwecken, er wüsste von nichts. »Was meinst du, Ash?«
»Soeben rief Dante mich an und erzählte von der Attacke heute Abend in seinem Club. Was genau ist geschehen?«
Wulf rang müde nach Luft. »Keine Ahnung. Ein
Schlupfloch öffnete sich, und eine Daimon-Bande tauchte auf. Übrigens, der Anführer hatte schwarzes Haar. Dass so was möglich ist, wusste ich nicht.«
»Glaub mir, das ist keine natürliche Haarfarbe. Schon vor einiger Zeit hat Stryker die Vorzüge von L’Oréal entdeckt.«
Wie ein heißes Messer fuhr diese Information durch Wulfs Gehirn. »Also kennst du diesen Typ?«, fragte er und hielt am Straßenrand.
Darauf antwortete Acheron nicht. »Haltet euch von Stryker und seinen Männern fern, du und Corbin.«
Irgendetwas in seinem Tonfall ließ Wulfs Blut gefrieren. Wenn er es nicht besser wüsste, würde er schwören, er hätte eine ernsthafte Warnung vernommen. »Er ist nur ein Daimon, Ash.«
»Nein, das ist er nicht. Er kam nicht in den Club, um seinen Hunger zu stillen, so wie die anderen.«
»Was willst du damit sagen?«
»Nun, das ist eine lange Geschichte. Hör mal, im Augenblick kann ich New Orleans nicht verlassen. Hier unten muss ich mich mit genug Scheißkram herumschlagen. Wahrscheinlich ist das der Grund, warum Stryker ausgerechnet jetzt seine verdammte Show abzieht. Weil er weiß, dass ich abgelenkt werde.«
»Okay, mach dir deshalb keine Sorgen. Bisher ist mir kein einziger Daimon über den Weg gelaufen, mit dem ich nicht fertig geworden wäre.«
Acheron schnaufte verächtlich. »Heute Abend hast du einen getroffen, kleiner Bruder. Sei versichert, so ein Daimon ist dir nie zuvor begegnet. Neben dem sieht sogar - Desiderius wie ein Goldhamster aus.
Während der Verkehr an Wulf vorbeiraste, lehnte er sich im Fahrersitz zurück. Offensichtlich steckte viel
mehr hinter dieser Sache, als Ash verraten wollte. Gewiss, der Mann wusste, wie man Geheimnisse hütete. Die verschwieg er allen Dark Huntern. Ebenso wenig erzählte er ihnen irgendetwas über sich selbst.
Rätselhaft, arrogant und einflussreich, war Acheron der älteste Dark Hunter und der Einzige, an den sie sich wandten, wenn sie Informationen und Ratschläge benötigten. Zweitausend Jahre lang hatte er die Daimons allein bekämpft, ohne die Hilfe anderer Dark Hunter. Verdammt, er hatte schon vor der Erschaffung der Daimons existiert.
Ash wusste Dinge, über die sie nur spekulieren konnten. Doch jetzt brauchte Wulf einige Antworten.
»Wieso kennst du diesen Daimon so gut, obwohl du nur wenig über Desiderius weißt?«, fragte er.
Wie erwartet, antwortete Ash nicht. »Der Panther hat mir mitgeteilt, du wärst heute Abend mit einer Frau zusammen gewesen. Cassandra Peters.«
»Kennst du sie?«
Auch diese Frage wurde ignoriert. »Du musst sie beschützen.«
»Scheiße!«, fauchte Wulf erbost, weil er sich ohnehin schon von ihr ausgenutzt fühlte. Er wollte ihr noch einen Schuss vor den Bug verpassen, um zu verhindern, dass sie sein Gehirn erneut manipulierte. Das Letzte, was er wollte … Er hatte es
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