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Geliebte der Finsternis

Titel: Geliebte der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon Eva Malsch
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stets gehasst, wenn jemand mit ihm spielte. Und nachdem Morginne ihn so schmählich hintergangen hatte, konnte er keine weitere Frau gebrauchen, die mit ihm bumste, um ihre selbstsüchtigen Interessen zu verfolgen. »Sie ist eine Apollitin.«
    »Was sie ist, weiß ich, sie muss beschützt werden. Um jeden Preis.«
    »Warum?«
    Zu Wulfs Verblüffung beantwortete Acheron die Frage.
»Weil das Schicksal der Welt in ihren Händen liegt. Wenn sie getötet wird, ist die Daimon-Seuche das geringste unserer Probleme.«
    Das wollte Wulf in dieser Nacht nun wirklich nicht hören. »Oh, ich hasse es, wenn du so redest.« Dann unterbrach er sich, als ihm ein neuer Gedanke durch den Sinn ging. »Wenn Cassandra so wichtig ist - warum beschützt du sie nicht?«
    »Hauptsächlich, weil wir’s nicht mit einer ›Buffy‹-Show zu tun haben und weil es kein Hellmouth zu bewachen gibt. Hier unten in New Orleans stecke ich bis zum Hals im Armageddon. Und nicht einmal ich kann mich an zwei Orten gleichzeitig aufhalten. Deshalb bist du für Cassandra verantwortlich, Wulf. Enttäusch mich nicht.«
    Wider besseres Wissen registrierte Wulf die Adresse Cassandras, die Acheron nannte.
    »Und, Wulf …«
    »Ja?«
    »Hast du schon mal gemerkt, dass man die Lösung eines Problems, genau wie Autoschlüssel, meistens dort findet, wo man es am wenigsten vermutet?«
    Bei diesen esoterischen Worten runzelte Wulf die Stirn. Ohne jeden Zweifel war der Mann äußerst seltsam. »Was zum Teufel heißt das?«
    »Das wirst du schon noch sehen«, entgegnete Acheron und beendete das Telefonat.«
    »Wenn er Schicksalsgöttin spielt, ist er einfach widerlich«, presste Wulf zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, wendete seinen SUV und fuhr zu Cassandras Apartment.
    Welch ein Ärgernis. Die Gesellschaft einer Frau, die ihn so mühelos verführt hatte, wünschte er sich am allerwenigsten.

    In Wirklichkeit durfte er sie niemals berühren. Das wäre ein noch schlimmerer Fehler als jener, den er bereits begangen hatte. Denn sie war eine Apollitin. Und er hatte die letzten zwölfhundert Jahre damit verbracht, ihre Spezies zu jagen und zu töten.
    Trotzdem ging sie ihm unter die Haut, auf eine intensive Weise, die sein Herz durchbohrte.
    Was sollte er tun? Wie konnte er seinem Dark Hunter-Gesetz folgen, wenn er sich nichts sehnlicher wünschte, als Cassandra zu umarmen und herauszufinden, ob sie in Wirklichkeit genauso gut schmeckte wie in seinen Träumen?
     
    Gewissenhaft durchsuchte Kat das ganze Apartment, bevor sie ihrem Schützling erlaubte einzutreten.
    »Warum bist du so nervös?«, fragte Cassandra. »Wir haben die Daimons besiegt.«
    »Vielleicht«, erwiderte Kat. »Aber in meinen Ohren dröhnt immer noch die Stimme dieses Typs, der behauptet hat, es sei noch nicht vorbei. Ich fürchte, unsere Freunde werden bald zurückkommen.«
    Auch Cassandras Nerven begannen wieder zu flattern. In dieser Nacht war sie dem Tod nur um Haaresbreite entronnen. Allein schon Kats Weigerung zu kämpfen und ihr Entschluss, sich mit ihr in einer Ecke des Clubs zu verstecken, bewiesen unwiderlegbar, wie gefährlich diese Männer waren.
    Trotzdem verstand sie nicht, warum Kat sie von den Daimons weggezerrt hatte.
    Vor nichts und niemandem hatten sie sich verkrochen.
    Bis zu diesem Abend.
    »Was sollen wir tun?«, fragte Cassandra.
    Kat versperrte die Wohnungstür dreimal und nahm die
Pistole aus ihrer Handtasche. »Steck deinen Kopf zwischen die Knie und verabschiede dich von der Welt.«
    Verwirrt hob Cassandra die Brauen. Hatte sie sich verhört? »Wie bitte?«
    »Schon gut.« Kat schenkte ihr ein ermunterndes Lächeln, das ihre Augen nicht erreichte. »Ich muss kurz telefonieren, okay?«
    »Klar.«
    Cassandra betrat ihr Zimmer und bemühte sich, die Erinnerung an jene Nacht zu verdrängen, in der ihre Mutter gestorben war. Damals hatte sie den ganzen Tag über ein beklemmendes, flaues Gefühl in der Magengrube verspürt. So wie jetzt.
    Offenbar schwebte sie in großer Gefahr. Noch nie hatten die Daimons so vehement zugeschlagen wie an diesem Abend.
    Diese Männer waren nicht ins Inferno gekommen, um ihren Hunger zu stillen oder zu spielen. Sie hatten eine spezielle Ausbildung genossen und wussten ganz genau, wo Cassandra war.
    Und wer ich bin.
    Aber wieso?
    Könnten sie mich auch in diesem Moment finden?
    Kaltes Entsetzen stieg in ihr auf. Kurz entschlossen ging sie zu ihrer Kommode und öffnete das oberste Schubfach. Darin verwahrte sie ein kleines Waffenarsenal, auch den

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