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Geliebte der Finsternis

Titel: Geliebte der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon Eva Malsch
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die Luft.

    »Sehr gut, Artemis«, sagte sie. »Mit der Zeit hast du einiges gelernt. Aber du wirst weder dich noch diesen elenden Bruder retten, den du beschützt.« Nun erhob sie sich von der Couch, legte das Kissen beiseite und ging zu Stryker. »Wurdest du verletzt, m’gios ?«
    Wann immer sie ihn ›Sohn‹ nannte, erwärmte sich seine Brust. »Nein.«
    Xedrix trat vor und flüsterte etwas in das Ohr der Zerstörerin.
    »Nein«, erwiderte sie, »der Abadonna darf kein Leid geschehen. Die befindet sich in einem Loyalitätskonflikt. Ich will ihr freundliches Wesen nicht ausnutzen, im Gegensatz zu gewissen Göttinnen, deren Namen ich nennen könnte. An alldem ist sie unschuldig, und sie soll nicht bestraft werden.«
    Mit zwei Fingern klopfte die Zerstörerin auf ihr Kinn.
    »Nun lautet die Frage - was führt Artemis, dieses Biest, im Schilde?«
    Mit geschlossenen Augen hauchte sie: »Katra.« Mit diesem Wort rief sie nach der Abadonna.
    Nach einer kleinen Weile seufzte sie ärgerlich.
    »Sie weigert sich zu antworten. Also gut«, fuhr sie mit einer Stimme fort, die - das wusste Stryker - über dieses Reich hinausdrang und von Katra vernommen wurde. »Wenn es sein muss, schütze Artemis und Apollos Erbin. Doch du weißt, du kannst mich nicht aufhalten. Dazu ist niemand fähig.«
    Jetzt wandte sie sich wieder zu ihrem Sohn.
    »Wir müssen Katra von der Erbin trennen.«
    »Wie? Wenn die Abadonna das Portal auch weiterhin öffnet, sind wir machtlos. Jedes Mal, wenn es offensteht, müssen wir hindurchgehen. Das weißt du.«
    Die Zerstörerin lachte wieder. »O Strykerius, das Leben
ist ein Schachspiel. Hast du das noch immer nicht begriffen? Jedes Mal, wenn du die Bauern bewegst, lieferst du deine Dame einem Angriff aus.«
    »Was bedeutet das?«
    »Die Abadonna kann nicht überall zur gleichen Zeit sein. Wenn du an die Erbin nicht herankommst, musst du etwas anderes attackieren, das der Abadonna lieb und teuer ist.«
    Lächelnd nickte er. »Inständig hatte ich gehofft, du würdest das sagen.«

6
    Vor lauter Zorn wusste Cassandra nicht, was sie tun sollte. Oder eigentlich schon … Aber dann hätte sie Wulf fesseln und einen Besen in der Hand halten müssen, mit dem sie auf ihn einschlagen könnte.
    Noch lieber würde sie eine Keule mit Dornen benutzen.
    Unglücklicherweise würde sie es nicht einmal mit der Hilfe ihres Bodyguards schaffen, diesen widerwärtigen Kerl zu fesseln.
    Während sie von Kat nach Hause chauffiert wurde, musste sie sich mühsam beherrschen, um nicht zu schreien und diesen Schwachsinnigen zu verfluchen, der das Mitgefühl einer vertrockneten Erbse besaß.
    Erst jetzt erkannte sie, wie viel sie dem Wulf ihrer Träume offenbart, wie viel sie ihm gegeben hatte. Nie zuvor war sie so vertrauensselig gewesen, schon gar nicht im Umgang mit Männern. Trotzdem hatte sie ihm ihr Herz und ihren Körper geschenkt.
    Viel zu viel.
    Ein neuer Gedanke unterbrach ihren stummen Wortschwall.
    Moment mal …
    Auch er erinnerte sich an die Träume.
    Und er hatte sie des Versuchs bezichtigt …
    »Warum habe ich im Club nicht daran gedacht?«, fauchte sie.

    »Woran?«, fragte Kat.
    Cassandra musterte das Profil ihrer Freundin, das vom Licht des Armaturenbretts beleuchtet wurde. »Weißt du noch, was Wulf in der Disco gesagt hat? Er erinnerte sich an mich, weil er von mir geträumt hatte. Und ich von ihm. Glaubst du, es waren gar keine Träume, und es ist wirklich geschehen?«
    »Ist Wulf im Inferno gewesen?« Kat runzelte die Stirn. »Also war der Dark Hunter da, von dem du geträumt hast? Wann?«
    »Hast du ihn nicht gesehen? Direkt nach dem Kampf kam er zu uns und warf mir vor, ich sei eine Apollitin.«
    »Der Einzige, der zu uns kam, war dieser Daimon.«
    Cassandra öffnete den Mund, um zu widersprechen. Dann fiel ihr ein, was Wulf über die Menschen erzählt hatte, die ihn vergessen würden.
    Heiliger Himmel, woran immer es liegen mochte - auch ihr Bodyguard hatte ihn vergessen.
    »Okay«, sagte sie und versuchte es noch einmal. »Ob Wulf im Club war oder nicht - das ist nicht so wichtig. Kehren wir zu der anderen Frage zurück. Wäre es möglich, dass die Träume Wirklichkeit waren? Vielleicht in einem alternativen Bewusstsein oder so.«
    »Vor fünf Jahren war ich mir sicher, es würde keine Vampire geben«, seufzte Kat, »und du hast mir das Gegenteil bewiesen. Schätzchen, in deinem grotesken Leben ist fast alles möglich.«
    Ja, zweifellos. »Aber ich habe noch nie von jemandem gehört, der so was

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