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Geliebte der Nacht

Geliebte der Nacht

Titel: Geliebte der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jay Valentine
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»Wenn ich Euch nun Eure Gemächer zeigen dürfte«, sagte er mit einer weiten Verbeugung. Cassandra nickte ihm zu. Der untersetzte Herr ging an ihnen vorbei auf eine große Treppe zu. Anders als in anderen Gasthöfen bestand diese aus Kiefernholz. Gemeinsam folgten sie dieser hinauf. Der Betreiber führte den Kutscher und Emilia zu ihren Schlafgemächern und kam zu Cassandra zurück.
    »Für Euch und Euren Sohn habe ich das größte Zimmer in diesem Gasthaus vorgesehen. Ich hoffe, dass es Euch gefallen wird«, sagte er und wieder verbeugte er sich.
    »Das ist sehr großzügig, wo wir Euch doch mit unserer Ankunft überrascht haben«, erwiderte sie lächelnd.
    Der Wirt errötete. Er schritt den langen Flur hinab, zum entgegengesetzten Ende, und öffnete eine Tür. Mit einer einladenden Geste deutete er in das Gemach.
    »Ich danke Euch«, meinte sie und trat ein.
    »Ich werde nun Euer Gepäck holen«, verkündete er und ließ sie allein zurück.
    Cassandra brachte Aydan zum Bett. Sie legte das glucksende Baby ab.
    »Ich wünschte, dein Vater hätte uns begleitet«, flüsterte sie, als sie seine Wange streichelte.
    Aydan umfasste ihren Daumen und zog ihn an seine Lippen. Es sah aus, als würde er einen Kuss darauf hauchen wollen, doch nahm er ihn in den Mund und nuckelte daran. Seine großen blauen Augen musterten seine Mutter. Ihr war wieder nach Weinen zumute, jedoch lächelte sie ihn gequält an. »Ich lebe für dich«, sagte sie leise.
    »Und ich liebe dich Aydan.«
    Sie beugte sich über ihn und hauchte einen Kuss auf seine Stirn.

    ~ James & Caleb ~

    Gerade hatten die Freunde Avabruck verlassen, als sie weitere Pferde hörten. Caleb wagte einen Blick über seine Schulter.
    »Ich glaube, die sind hinter uns her«, sagte er zu James.
    Caleb sah wieder nach vorn auf die Straße und James sah zu den anderen Reitern.
    »Das sind diese Jäger, die im Wald von meinem Tod sprachen«, erwiderte der Graf und gab Shadow die Sporen.
    Wiehernd beschleunigte der Hengst und rannte im Galopp. Caleb tat es ihm gleich. Die Hufen der Tiere schlugen hart auf den Boden auf, doch hinter sich vernahmen sie, dass ihre Verfolger ebenfalls ihre Pferde antrieben. Caleb holte zu James auf und sah ihn an.
    »Was sollen wir tun?«, fragte er.
    »Reiten, mehr ist nicht möglich«, antwortete James. Caleb schaute abermals über seine Schulter und sah, dass zwei ihrer Treiber ihre Bogen spannten. »Jetzt sollten wir verdammt schnell reiten, die spannen Pfeile an«, rief er zu James.
    Mit festen Tritten trieben sie ihre Pferde weiter an, verlangten alles von den Tieren ab.
    James war erleichtert, dass die Jäger ihnen und nicht seiner Familie gefolgt waren. Um jeden Preis wollte er sie abschütteln, damit sie nicht herausfanden, was ihr Ziel war. Mit seinem übersinnlichen Gehör blieb es nicht unbemerkt, dass ihre Verfolger die Geschosse losließen. »Ducken«, rief er Caleb zu, der es sofort tat.
    Auch James legte seinen Oberkörper auf den Rücken des Hengstes und die Pfeile flogen über ihre Köpfe hinweg. James atmete auf. Sie näherten sich einer Kreuzung.
    »Links«, sagte James leise, in dem Wissen, dass sein Freund ihn hören würde.
    Für die Nimrode unerwartet rissen sie die Zügel ihrer Pferde herum und bogen ab. Beide schauten hinter sich. Die Jäger schienen verwirrt zu sein, doch verfolgten sie die Männer weiter. James fluchte innerlich. Warum mussten sie ausgerechnet in solchen Momenten auftauchen? Jedes Mal, wenn er irgendwas bereinigen wollte, kam ihm etwas in den Weg. Er hoffte inständig, dass sie ihre Verfolger abschütteln konnten. Vor ihnen ragte ein Wald auf. Abermals hörte er, wie man Geschosse auf sie losließ und er duckte sich wieder darunter weg. Caleb schrie auf, er hatte scheinbar nicht so viel Glück gehabt. James sah zu ihm herüber. Ein Pfeil steckte in seinem Rücken. Caleb wurde blasser und erwiderte seinen Blick.
    »Ich wurde erwischt, reite allein weiter«, keuchte er.
    James schüttelte den Kopf.
    »Ich lasse dich nicht im Stich«, entgegnete er.
    »Halt dich an den Zügeln fest.« Caleb nickte schwach.
    Er lenkte Shadow näher an den Hengst seines Freundes und ergriff die Zügel. Seine Hoffnung, dass Caleb durchhielt, verließ ihn nicht und er galoppierte auf den Wald zu. Er hoffte sie dort abhängen zu können. Die Sonne brannte auf seiner Haut, doch auch das Problem sollte sich im Forst von selbst erledigen. James trieb Shadow weiter an, Calebs Pferd hielt das Tempo. In einem Punkt war er sich sicher,

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