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Geliebte der Nacht

Geliebte der Nacht

Titel: Geliebte der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jay Valentine
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eilte an ihre Seite. Dort setzte er sich.
    »Meine Schöne wach auf, bitte erwache«, flehte er, den Tränen nahe.
    Sie regte sich nicht. Er fragte sich, was geschehen war und sah Esra an.
    »Nun steht hier nicht so herum, ruft einen Arzt«, herrschte er den Bediensteten an und begann mit zittrigen Fingern ihre Corsage zu öffnen.

    ~ Emilia ~

    Emilia hatte von der Rückkehr Cassandras erfahren. Vorher bereits von ihrer Verletzung, denn ihr Bruder hatte ihr einen Brief zukommen lassen, dem ein Päckchen beigelegt war.
    »Gib ihr das ins Wasser. Es ist Bilsenkraut und sehr giftig. Es wird ihr Halluzinationen bescheren und sie so in den Wahnsinn, dann in den Tod treiben« , hatte er geschrieben. Nun bereitete sie kleine Mengen davon zu, damit sie dieses Kraut unbemerkt in die Getränke der Gräfin mischen konnte. Seit kurzer Zeit nährte sie Aydan auch nicht mehr. Ihr war einfach die Milch ausgegangen und langsam war sie von dieser Gestalt genervt. Emilia war eine Gestaltwandlerin. Verflucht von ihrer eigenen Mutter zu einem Leben, indem sie nur zum sechsten Vollmond eines jeden Jahres ihr wahres Antlitz annehmen konnte. Das Alles hatte ihre Mutter ihr angetan, weil Emilias Vater untreu geworden war und sie ihm so ähnlich sah. Das Bilsenkraut hatte Merphan zu einem feinen Pulver verarbeitet. Es war ein Leichtes es unbehelligt in das Wasser der Gräfin zu schmuggeln. Seit einem Tag war Cassandra zurück, ein Arzt hatte sie angesehen und die Wunde gereinigt. Emilia versorgte sie mit Getränken und flößte ihr diese ein. Es war zu einfach, aber sie hieß diesen Umstand willkommen. Immerhin hatten diese Wölfe Cyrus auf dem Gewissen, den Mann, den sie geliebt hatte.
    Sie verfluchte die Sippe der Avabrucks. Nicht nur wegen des Betrugs des Vorfahrens von James, auch weil sie ihn mit Sicherheit umgebracht hatten. Nachdem er hierher aufgebrochen war, hatten sie ihn nie wieder gesehen, dabei waren die Angehörigen der Bruderschaft zuverlässiger, als die anderen Menschen. Denn sie waren loyal zu jeder Zeit in jeder Situation.
    Es lief perfekt zu jenem Zeitpunkt.

    ~ Cassandra ~

    Eine Woche hatte die Adlige schlafend zugebracht. Dann schreckte sie auf einmal hoch und sah sich um. Alles schien normal zu sein. Ihre Seite schmerzte höllisch. Cassandra griff nach der kleinen Glocke und begann sie zu läuten. Wenig später betrat Emilia das Gemach.
    »Lady Cassandra Ihr seid erwacht«, sagte sie zufrieden und lächelte.
    Anschließend nahm sie ein Glas Wasser und reichte es der Gräfin.
    »Trinkt, es wird euch gut tun«, ermutigte sie ihre Herrin.
    Heute hatte sie eine größere Menge Bilsenkraut hineingemischt.
    Sie beobachtete gebannt, wie Cassandra ihr den Becher abnahm und ihn in einem Zug leer trank.
    »Danke Emilia«, meinte sie.
    »Bringt bitte meinen Sohn her und ruft meinen Gemahl«, bat sie die Amme.
    »Ja Mylady.«
    Die Gräfin sah ihr nach und legte sich wieder hin. Übelkeit ergriff sie und ihr Herz begann zu rasen. Sie schaute an die Decke, die sich auf einmal bewegte. Cassandra hob eine Augenbraue. Es wirkte auf sie, als hätte sie zu viel Wein getrunken, doch war es bloß etwas Wasser. Dann schloss sie die Augen und atmete durch.
    Minuten vergingen, bevor die Gouvernante mit Aydan hereinkam.
    »Der Graf wird bald bei Euch sein«, verkündete sie und setzte den Erben der Avabrucks neben seine Mutter.
    »Bitte geht, Emilia«, verlangte sie ungehalten, denn das Gesicht der Amme schien sich im Sekundentakt zu verändern.
    »Ja Herrin.«
    Damit verschwand sie und ließ Mutter und Sohn allein. Cassandra sah Aydan an, lächelte ihm zu und streichelte seine Wange.
    »Du siehst deinem Vater so ähnlich«, wisperte sie.
    Aydan erwiderte ihren Blick und gluckste.
    Dann, wie aus dem Nichts, verwandelte er sich.
    Die Augen wurden gelb, Zähne traten hervor und eine Schnauze wuchs ihm. Cassandra riss die Augen auf und griff zum Nachttisch, auf dem ihre silberne Atame lag, falls James es einmal nicht schaffte, das Haus bei Vollmond zu verlassen. Sie holte aus, als die Tür geöffnet wurde.
    »Cassandra!«, schrie James und stürzte auf sie zu. Gerade rechtzeitig konnte er sich schützend über Aydan werfen und die Silberklinge abfangen. Er brüllte, als die Klinge durch seine Haut brach. Esra, angelockt von dem Lärm, kam angerannt und sah das Schauspiel. Augenblicklich eilte er zu ihr und entrann ihr das Messer. Keifend kämpfte sie gegen den Butler an und er sah keine andere Möglichkeit, als sie niederzuschlagen. Bewusstlos

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