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Geliebte der Nacht

Geliebte der Nacht

Titel: Geliebte der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jay Valentine
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lag sie nun dort und James keuchte. Er drohte auf dem Kleinkind zusammenzubrechen. Der Bedienstete half ihm, zog die Atame aus seinem Rücken und warf sie zur Seite.
    »Sperrt sie ein und lasst sie nicht heraus«, stöhnte James und schleppte sich zur Tür. »Und verschließt die Fenster, damit sie niemandem etwas antun kann«, befahl der Graf.
    »Ja Herr«, erwiderte Esra.
    Dann nahm der Butler Aydan auf den Arm und folgte ihm aus dem Schlafgemach. Anschließend verschloss er die Tür und gab den Befehl weiter, dass man die Fenstergläser verschließen sollte.
    Schweren Herzens hatte James befohlen, dass man seine Gemahlin einsperrte. Doch nun, wo sie schon so weit ging und seinen Sohn verletzte, musste es sein. Die Fenster hatte man vergittert und nur die Amme ließ man zu ihr vor, damit sie Cassandra Essen und Getränke brachte. Die Gouvernante hatte einen Teil ihres Ziels erreicht. Langsam, aber sicher, zerbrach das Leben des Grafen. Genauso, wie sie und Merphan es geplant hatten.

    Cassandra wurde, mit jedem Tag, wahnsinniger. Sie sah Dinge, die nicht im Raum waren. Menschen, die lange Zeit schon tot wa ren, und fügte sich selbst Verletzungen zu. Gerade war Emilia bei ihr gewesen. Hatte ihre Medizin ins Wasser gemischt und es ihr zum Trinken gegeben. Jetzt war alles nur noch schlimmer. Die Halluzinationen nahmen zu. Cassandra stand auf und ging zur Wand, nachdem sie den Geist Hernans gesehen hatte. Sie stellte sich davor, holte weit aus und schlug ihre Stirn dagegen. Es wiederholte sich, bis eine willkommene Benommenheit einsetzte. Die Gräfin fiel zu Boden und die Atame unter dem Bett liegen. Einen Augenblick lang, schloss sie die Augen.
    »Ihr habt mich umgebracht, Lady von Dulanis oder soll ich Monsterhure sagen?«, hörte sie Hernans Stimme.
    Sie öffnete die Lider und kroch zur Schlafstatt. Kurz tastete sie nach dem Messer, als sie endlich den Griff fand und diesen ergriff. Dann drehte sie sich auf den Rücken und über ihr ragte Tylsar auf. Sie sah das Wappen auf seiner Brust und riss kurzerhand den Ärmel ihres Nachthemdes in Fetzen. Anschließend nahm Cassandra die Klinge und begann, ohne hinzusehen, dieses Siegel in ihren Oberarm zu ritzen. Das Blut lief heiß ihren Arm herunter, doch dieser Schmerz war eine willkommene Ablenkung von den Trugbildern. Das kalte Silber auf der erhitzten Haut tat seine Arbeit wie von allein. Mit geschlossenen Lidern führte sie die Atame, während sie am Boden lag.

    Als Emilia am nächsten Morgen Cassandra aufsuchte, hatte sie wieder einen kleinen Beutel Bilsenkraut bei sich. Sie stellte das Tablett auf einen Beistelltisch. James hatte verlangt, dass man seiner Gemahlin nur noch Holzbecher brachte. Cassandra musste von Holzbrettchen essen, damit sie nicht auf die Idee kam, sich zu verletzen. Esra hatte sie begleitet und sah, dass die Gräfin am Boden lag. Er lief zu ihr und hob sie aus dem Blut.
    »Sie hat sich verletzt«, verkündete er und sah Emilia an, die gerade das Kraut in Cassandras Wasser mischte.
    »Was macht Ihr da?«, verlangte er zu erfahren, legte seine Herrin aufs Bett und eilte an die Seite der Amme.
    »Es ist die Medizin des Arztes«, antwortete diese erschreckt und bemühte sich das Beutelchen zu verstecken.
    »Das ist unmöglich, die Arznei wird ihr durch mich oder dem Herrn gegeben«, meinte er und versuchte ihr das kleine Bündel zu entziehen.
    »Der Graf beauftragte mich heute Morgen damit«, redete sie sich heraus.
    »Gebt mir den Beutel Emilia«, forderte er harsch und packte sie bei den Oberarmen. »Nein, ich händige ihn nicht an Euch aus«, gab sie zurück.
    »Dann werdet ihr das Wasser der Gräfin trinken«, bestimmte er und drehte ihr die Arme auf den Rücken.
    »Das werde ich nicht tun«, zeterte sie, denn heute sie eine besonders große Menge hinzugegeben. Der Butler bugsierte sie zu dem Tischchen und nahm den Becher. Ohne Rücksicht auf Verluste hob er ihn an ihre Lippen und leerte ihn in ihren Mund aus. Sie versuchte sich zu wehren, allerdings schluckte sie einiges des Wassers und verfluchte Esra dafür. Kurz darauf sackte Emilia mit Herzschmerz zusammen und begann Dinge zu sehen, die gar nicht da waren. Auf einmal stand ihr Bruder vor ihr.
    »Du hast uns verraten Emilia«, warf er ihr vor.
    »Nein ich habe unser Vorhaben nicht verraten. Die Gräfin stirbt. Ich gab ihr das Bilsenkraut, wie du es verlangt hast. Ich beging keine Fehler«, antwortete sie dem Trugbild.

    ~ Esra ~

    Esra musterte die Amme und hob sie auf seine Schulter. Dann

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