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Geliebte der Nacht

Geliebte der Nacht

Titel: Geliebte der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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eine Gruppe von Männern erkennen, die einen anderen umringten, der auf dem Boden lag. Sie klickte weiter, zu einem neuen Bild, und sah das reflektierende Glühen von mehreren Augen, die ins Objektiv starrten, die vagen Konturen der Gesichtszüge in animalischer Wildheit verzerrt.
    Warum sahen die Polizisten nicht das, was sie sah?
    „Miss Maxwell“, warf der jüngere Polizeibeamte ein. Er schlenderte zu der anderen Seite des Schreibtisches und setzte sich vor ihr auf den Rand. Er war bisher der ruhigere der beiden Männer gewesen, derjenige, der zugehört und reiflich überlegt hatte, während sein Partner sie seinen Zweifel und sein Misstrauen überdeutlich hatte spüren lassen. „Es ist offensichtlich, dass Sie glauben, heute Abend bei dem Club etwas Schreckliches gesehen zu haben. Officer Carrigan und ich möchten Ihnen helfen, aber vorher müssen wir uns sicher sein, dass wir alle von den gleichen Fakten ausgehen.“
    Sie nickte. „Okay.“
    „Nun, wir haben Ihre Aussage, und wir haben Ihre Bilder gesehen. Sie scheinen mir eine vernünftige Frau zu sein. Bevor wir dies hier heute Nacht weiterverfolgen können, muss ich Sie fragen, ob Sie bereit sind, sich einem Drogentest zu unterziehen.“
    „Ein Drogentest.“ Gabrielle sprang von ihrem Stuhl auf. Mittlerweile war sie mehr als wütend. „Das ist lächerlich! Ich bin kein Junkie auf einem Trip, und ich finde es unverschämt, dass ich wie einer behandelt werde. Ich versuche hier einen Mord zu melden!“
    „Gabby? Gabrielle?“
    Irgendwo hinter sich hörte Gabrielle Jamies Stimme. Sie hatte ihn angerufen, kurz nachdem sie hier angekommen war, da sie das Bedürfnis hatte, sich nach dem Horror, den sie erlebt hatte, von einem Freund trösten zu lassen.
    „Gabrielle!“ Jamie stürmte zu ihr und nahm sie in den Arm. „Tut mir leid, dass ich nicht eher kommen konnte, aber ich war schon zu Hause, als ich deine Nachricht bekommen habe. Meine Süße! Bist du in Ordnung?“
    Gabrielle nickte. „Ich glaube schon. Danke, dass du gekommen bist.“
    „Miss Maxwell, warum lassen Sie sich nicht von Ihrem Freund hier nach Hause bringen?“, schlug der jüngere Polizist vor. „Wir können ein anderes Mal weitermachen. Vielleicht können Sie klarer denken, wenn Sie ein bisschen geschlafen haben.“
    Die beiden Polizeibeamten standen auf und gaben Gabrielle zu verstehen, dass das Gespräch beendet war. Sie widersprach nicht. Ja, sie war müde, zutiefst erschöpft, und sie hatte nicht das Gefühl, dass sie imstande wäre, die Polizisten von dem zu überzeugen, was sie vor dem La Notte erlebt hatte, selbst wenn sie die ganze Nacht auf der Polizeiwache bliebe. Benommen ließ Gabrielle es zu, dass Jamie und die beiden Polizisten sie aus der Wache begleiteten. Sie war die Stufen zum Parkplatz schon halb hinuntergestiegen, als der jüngere der beiden Männer ihren Namen rief.
    „Miss Maxwell?“
    Sie blieb stehen und blickte über die Schulter zurück zu dem Polizisten, der vor der hell erleuchteten Polizeiwache stand.
    „Wenn Sie dann besser schlafen können, schicken wir jemanden, der bei Ihnen zu Hause alles überprüft und vielleicht noch mal mit Ihnen redet, wenn Sie ein bisschen Zeit hatten, noch einmal über Ihren Bericht nachzudenken.“
    Ihr gefiel sein jovialer Tonfall nicht, aber es gelang ihr auch nicht, den Zorn wieder heraufzubeschwören, den sie gebraucht hätte, um sein Angebot abzulehnen. Nach dem, was sie heute Nacht gesehen hatte, wäre es ihr sogar sehr recht, wenn ein Polizist zu ihr nach Hause käme – selbst wenn er sie von oben herab behandeln, ihr nicht unbedingt glauben würde. Sie nickte und folgte dann Jamie hinaus zu seinem wartenden Wagen.
     
    An einem Schreibtisch in einer stillen Ecke des ehrwürdigen Gemäuers drückte ein Büroangestellter die Drucken-Taste an seinem Computer. Ein Laserdrucker schaltete sich hinter ihm surrend ein und spuckte eine einzelne Seite mit einem Bericht aus. Der Angestellte trank den letzten Schluck des kalten Kaffees aus seinem angeschlagenen Red Sox -Becher, erhob sich von seinem wackeligen, mit bunter Dichtungsmasse reparierten Stuhl und nahm beiläufig das Dokument aus dem Drucker.
    Die Polizeiwache war ruhig, die Pause der Mitternachtsschicht hatte gerade begonnen. Aber selbst wenn hier geschäftiges Treiben geherrscht hätte, hätte niemand dem zurückhaltenden, unbeholfenen Praktikanten, der sich immer etwas abseits hielt, Beachtung geschenkt.
    Das war das Schöne an seiner Rolle.
    Das war der Grund,

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