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Geliebte der Nacht

Geliebte der Nacht

Titel: Geliebte der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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Ellbogen spürte.
    Sie keuchte auf, geriet noch mehr in Panik.
    „Sin’ Sie in Ordnung, Lady?“ Der grauhaarige Kopf eines städtischen Arbeiters erschien in ihrem Gesichtsfeld. Der Blick seiner von Falten umgebenen blauen Augen fiel auf ihre Wunden. „O je. Seh’n Sie sich das an, Sie bluten ja.“
    „Lassen Sie mich los!“
    „Ha’m Sie nich’ die Pylonen da drüben gesehen?“ Er zeigte mit dem Daumen über die Schulter zu den orangefarbenen Kegeln, an denen sie vorbeigerannt war. „Ich hab den ganzen Abschnitt vom Bürgersteig aufgerissen.“
    „Bitte – es ist okay. Mir geht es gut.“
    Gefangen in seinem gut gemeinten Griff, der sie jedoch an ihrer Flucht hinderte, wandte Gabrielle den Kopf und sah gerade noch, wie die dunkle Limousine an die Ecke, an der sie noch vor einem Augenblick gestanden hatte, heranfuhr und abrupt am Straßenrand stehen blieb. Die Fahrertür öffnete sich, und ein riesengroßer Mann mit breiten Schultern stieg aus.
    „Oh Gott. Lassen Sie mich los!“ Gabrielle entriss dem Mann, der ihr zu helfen versuchte, ihren Arm, den Blick auf dieses monströse Auto und die Gefahr, die herauskroch, geheftet. „Sie verstehen nicht – sie sind hinter mir her!“
    „Wer?“ Die Stimme des Straßenarbeiters klang ungläubig. Er folgte ihrem Blick und ließ ein Lachen ertönen. „Sie meinen diesen Kerl? Mensch, das is’ der verdammte Bürgermeister von Boston!“
    „Wa…“
    Es stimmte. Etwas verwirrt angesichts dieser neuen Situation beobachtete sie das Geschehen. Die schwarze Limousine war überhaupt nicht hinter ihr her. Sie hatte am Straßenrand angehalten, wo der Fahrer nun wartete und die hintere Tür aufhielt. Der Bürgermeister selbst verließ ein Restaurant, flankiert von Bodyguards in Anzügen. Sie alle stiegen hinten in das Fahrzeug ein.
    Gabrielle schloss die Augen. Ihre aufgeschlagenen Handflächen brannten. Ihre Knie ebenfalls. Ihr Puls raste immer noch, aber ihr gesamtes Blut schien aus ihrem Kopf geströmt zu sein.
    Sie fühlte sich wie eine komplette Idiotin.
    „Ich dachte …“, murmelte sie, als der Fahrer die Tür schloss, vorne einstieg und dann den Wagen des Bürgermeisters wieder in den Verkehr einfädelte.
    Der Arbeiter ließ ihren Arm los. Er trat ein paar Schritte von ihr weg und ging kopfschüttelnd zu der Tüte mit seinem Mittagessen und seinem Kaffee zurück. „Was is’ los mit Ihnen? Sin’ Sie verrückt oder so?“
     
    Scheiße.
    Sie sollte ihn nicht sehen. Sein Auftrag hatte gelautet, die Maxwell zu observieren. Ihre Aktivitäten aufzuschreiben. Ihre Gewohnheiten kennenzulernen. Alles seinem Meister zu berichten. Aber das Wichtigste war, zu vermeiden, entdeckt zu werden.
    Der Lakai fluchte erneut in seinem Versteck, seine Wirbelsäule flach gegen das Innere einer unscheinbaren Tür in einem unscheinbaren Gebäude gepresst, einem von zahlreichen solcher Orte, die zwischen den Märkten und Restaurants in Chinatown eingebettet lagen. Vorsichtig zog er die Tür auf und spähte umher, um zu sehen, ob er die Frau irgendwo draußen entdecken konnte.
    Da war sie, auf der anderen Seite der stark befahrenen Straße, ihm direkt gegenüber.
    Und er war froh zu sehen, dass sie die Gegend verließ. Er konnte gerade noch ihr kupferfarbenes Haar sehen, als sie durch den Strom der Fußgänger auf dem Bürgersteig lief, mit gesenktem Kopf. An der Art, wie sie ging, war zu erkennen, dass sie aufgeregt war.
    Er blieb in seinem Versteck und beobachtete sie, bis nichts mehr von ihr zu sehen war. Dann schlüpfte er wieder auf die Straße zurück und ging in die entgegengesetzte Richtung. Er hatte mehr als eine Stunde Mittagspause verschwendet und sollte besser zur Polizeiwache zurückkehren, bevor er vermisst wurde.

10
    Gabrielle hielt ein weiteres Blatt einer Küchenrolle unter das kalte Wasser, das in ihre Spüle lief. Mehrere andere lagen, weggeworfen, bereits in dem Becken. Sie waren klatschnass und rosa von ihrem Blut sowie grau durch den Schmutz von dem Gehwegsplitt, den sie aus ihren Handflächen und den bloßen Knien gewaschen hatte. Gabrielle stand in Büstenhalter und Slip da. Sie gab etwas Flüssigseife auf das Knäuel aus feuchtem Papier und rieb dann behutsam über die Abschürfungen an beiden Handflächen.
    „Au“, keuchte sie und zuckte zusammen, als sie über ein scharfes Steinchen wischte, das in der Wunde steckte. Sie zog es heraus und warf es zu den anderen, die sie bei ihrer gründlichen Reinigung zutage gefördert hatte, in die Spüle.
    Gott, sie

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