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Geliebte der Nacht

Geliebte der Nacht

Titel: Geliebte der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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und umarmte Gabrielle und Jamie schnell. „Sehen wir uns bald wieder?“
    „Ja“, antworteten die beiden unisono und winkten, als sich Megan zu Fuß zu dem Bürogebäude aufmachte, in dem sie arbeitete.
    Jamie hob die Hand, um ein Taxi zu rufen. „Fährst du direkt nach Hause, Gabby?“
    „Nein, noch nicht.“ Sie klopfte auf die Kameratasche, die ihr über die Schulter hing. „Ich dachte, ich gehe rüber zum Stadtpark, vielleicht ein bisschen Film verbrauchen. Und du?“
    „David kommt in ungefähr einer Stunde aus Atlanta zurück“, antwortete er lächelnd. „Ich schwänze den Rest des Tages. Und vielleicht morgen auch.“
    Gabrielle lachte. „Viele Grüße an ihn.“
    „Werde ich ausrichten.“ Er beugte sich zu ihr und küsste sie auf die Wange. „Es ist schön, dich wieder lächeln zu sehen. Ich war letztes Wochenende wirklich besorgt um dich. Ich hatte dich noch nie so aufgewühlt gesehen. Alles in Ordnung mit dir, oder?“
    „Ja. Mir geht es gut, wirklich.“
    „Und jetzt hast du Detective Dunkel und Sexy, der sich um dich kümmert, und das doch gar nicht schlecht.“
    „Nein. Das ist überhaupt nicht schlecht“, gab sie zu. Es gab ihr ein warmes Gefühl, wenn sie nur an ihn dachte.
    Jamie zog sie in eine brüderliche Umarmung. „Also, meine Süße, wenn du irgendwas brauchst, was er dir nicht geben kann – und das bezweifle ich zutiefst –, dann rufst du mich einfach an, verstehst du? Ich hab dich lieb, meine Süße.“
    „Hab dich auch lieb.“ Sie trennten sich, als ein Taxi am Straßenrand hielt. „Viel Spaß mit David.“
    „Den werde ich haben, Mädchen.“ Er entfernte sich grinsend. „Pass auf dich auf.“
    „Klar“, meinte sie und hob die Hand, um Jamie zum Abschied zu winken, als er in das Taxi stieg und das Auto sich wieder in den dichten Mittagsverkehr einfädelte.
    Es dauerte nur wenige Minuten, um die wenigen Blocks von Chinatown bis zum Stadtpark zu Fuß zu gehen. Über das ausgedehnte Gelände schlendernd, machte Gabrielle ein paar Aufnahmen. Dann legte sie eine Pause ein, um eine Gruppe von Kindern zu beobachten, die in einem grasbewachsenen Picknickbereich Blindekuh spielten. Sie sah dem Mädchen im Zentrum des Spiels zu, dessen Augen mit einer Augenbinde bedeckt waren. Seine blonden Zöpfe hüpften, als es sich zuerst in eine Richtung drehte und dann in eine andere, die Hände ausgestreckt, und seine davonlaufenden Freunde zu fangen versuchte.
    Gabrielle hob die Kamera und fing damit die herumrennenden, kichernden Kinder ein. Sie zoomte heran und folgte mit dem Objektiv dem Gesicht des hellhaarigen Mädchens mit den verbundenen Augen, hörte dabei dem ausgelassenen Lachen der Kinder zu, das durch den Park schallte. Sie machte kein Foto, sondern beobachtete das sorglose Spiel nur mit ihrer Kamera und versuchte, sich an eine Zeit zu erinnern, in der sie sich ähnlich zufrieden und sicher gefühlt hatte.
    Gott, war das überhaupt jemals der Fall gewesen?
    Einer der Erwachsenen, die die Kinder beaufsichtigten, rief sie zum Essen und beendete damit ihr wildes Spiel. Als die Kinder zu der Picknickdecke stürmten, ließ Gabrielle den Fokus ihrer Kamera wieder über den Park wandern. In dem verschwommenen Bild, das sie durch die Linse sah, erhaschte sie einen Blick auf jemanden, der sie aus dem Schatten eines großen Baumes heraus beobachtete.
    Sie nahm den Fotoapparat herunter und blickte zu der Stelle, wo der junge Mann stand, der teilweise von dem Stamm der alten Eiche verdeckt war.
    In dem trubeligen Park fiel er kaum auf, doch kam er ihr vage vertraut vor. Gabrielle bemerkte sein aschbraunes wuscheliges Haar, sein eintöniges Buttondown-Hemd und seine Standard-Khakihose. Er gehörte zu der Art von Leuten, die leicht mit einer Menschenmenge verschmolzen, aber sie war sich sicher, dass sie ihn erst kürzlich irgendwo gesehen hatte.
    War er nicht letztes Wochenende in der Polizeiwache gewesen, als sie ihre Aussage gemacht hatte?
    Wer auch immer er war, er musste bemerkt haben, dass sie ihn entdeckt hatte, denn er zog sich ganz plötzlich zurück, verschwand hinter dem Baum und verließ den Park dann in Richtung der Charles Street. Er holte ein Mobiltelefon aus seiner Hosentasche und warf ihr einen Blick über die Schulter zu, als er schnell in Richtung der Straße verschwand.
    Gabrielles Nacken kribbelte vor Misstrauen und einem flauen Gefühl der Beunruhigung.
    Er hatte sie beobachtet – aber warum?
    Was zum Teufel sollte das? Irgendetwas ging hier vor sich, aber sie

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