Geliebte des Blitzes
Korridor hinabgingen, stützte er sich wieder auf ihre Schulter, obwohl sie den schweren Verdacht hatte, er müsste sich inzwischen erholt haben und könnte sich eigentlich auf seine eigenen Beine verlassen.
»Das liebe ich, wenn du so redest, Faith.«
»Wie denn?«
»Wie eine verklemmte Engländerin, die dringend etwas Entspannung braucht.«
»Und ich nehme an, dafür willst du sorgen.«
Lässig zuckte er die Achseln. »Soll ich dich massieren? Das kann ich sehr gut.«
»Woran ich keinen Zweifel habe«, murmelte sie, als sie vor einer der unscheinbaren Stahltüren stehen blieben.
Grinsend griff er nach der Klinke. »Scheiße. Meine Kleider.«
»Die hast du draußen gelassen. War dein Zimmerschlüssel drin?«
»Ja.« Einen Moment lang starrte er die Tür an. »Aber ich habe sie nicht abgesperrt.«
Prompt schwang die Tür auf.
»Ziemlich riskant«, meinte sie und folgte ihm in einen Raum, der kleiner war als die meisten Toiletten. Faith musterte die Kojen. Darin konnte Wyatt wohl kaum schlafen, ohne sich ganz schön verrenken zu müssen. Spinde und ein Schreibtisch, gerade groß genug für einen Laptop, vervollständigten die Einrichtung. Im Mittelgang zwischen den Möbeln würden maximal zwei Personen Platz finden.
Wenn sie einander berührten.
Wyatt wandte sich ihr zu und umfasste ihre Hüften. Sofort stieß sie seine Hände weg. »Vielleicht hältst du dich für unwiderstehlich«, spottete sie. »Aber das bist du nicht. Nachdem ich meine Pflicht erfüllt und dich in dein Zimmer begleitet habe, muss ich mich wieder um meine eigenen Angelegenheiten kümmern.«
»Ohne deine Hilfe komme ich nicht aus diesem Anzug raus.« Groß und unschuldig und – verdammt, was soll’s – unwiderstehlich schauten seine grünen Augen in ihre.
Ihr Blick schweifte unwillkürlich zu seiner nassen Brust, zu den starken Muskeln, an denen feuchte Härchen klebten. Wie eine zweite Haut umspannte der Taucheranzug
den Rest seines Körpers und zeichnete alle Einzelheiten nach. Wie geschaffen für Kampf und Sex, dachte sie. In alten Zeiten wäre er ein Krieger gewesen, der jede Schlacht gewonnen und jede Frau erobert hätte.
Bei diesem Gedanken wurde ihr ganz heiß. Einfach lächerlich. Die Vorstellung, er würde von einem Schlachtfeld zurückkehren und mit ihr schlafen … Sie musste hier raus. Schleunigst.
»Natürlich kannst du das Zeug selber ausziehen.« Sie tastete nach der Klinke hinter ihrem Rücken. Doch die Tür war versperrt. Wann hatte er dazu Gelegenheit gehabt? Warum konnte sie die Tür nicht öffnen? »Offenbar klemmt das Schloss.«
Wyatt hob seine dunklen Brauen. »Tatsächlich. Seltsam. « Er griff um sie herum. In dem beengten Quartier pressten sich ihre Körper aneinander, sein Gewicht drückte Faith an die Tür. »Ja, du hast Recht«, flüsterte er ihr ins Ohr. »Das Schloss klemmt. Passiert manchmal. Immer wieder will ich eigentlich mal ein Schmiermittel draufsprühen.«
»Oh, verdammt!«
»Ja.« Er holte tief Luft, dann streifte sein warmer Atem ihren Hals wie eine unsichtbare Liebkosung. »Dumm gelaufen, nicht?«
»Wyatt …«, begann sie. Dann konnte sie nicht mehr sprechen, weil seine heiße, feuchte Zunge über ihren Hals glitt.
O Gott, das musste aufhören.
Sobald er genug an ihr geleckt hatte.
Stöhnend legte sie den Kopf in den Nacken, um ihm einen besseren Zugang zu ermöglichen. Das nutzte er
sofort, typisch für das Raubtier, das er nun einmal war. Immer fester presste er seinen Körper an ihren, seine Lippen suchten die Haut unter dem Halsband und saugten daran, so hungrig, als hätte er dort eine intimere Zone ihres Körpers gefunden.
Seine gewaltige Erektion bohrte sich aufreizend in ihren Bauch. Dann schob er einen Schenkel zwischen ihre Beine, das regennasse Lederkleid rutschte obszön nach oben. Harte Muskeln übten einen intensiven, betörenden Druck auf ihren Venusberg aus, ihr Höschen wurde feucht, und ihr Körper bereitete sich schon auf ihn vor – obwohl sie im Kopf noch gar nicht so weit war.
»Das geht nicht«, protestierte sie – wütend auf sich selbst, weil ihre Stimme so schwach klang, ganz außer Atem. »Wenn dein Mitbewohner …«
»Den gibt’s nicht.«
»Trotzdem wäre es zu …« Gefährlich. Nicht, dass sie etwa ein gefahrloses Leben führte. Aber sie würde einen Unschuldigen gefährden, nur weil sie ihre Hormone nicht im Griff hatte. Sonderbar, denn sie war sonst immer imstande gewesen, ihrer Sinnenlust Herr zu werden.
»Zu – intensiv? Explosiv?« Wyatt
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