Geliebte des Blitzes
Schultern geklammert, genoss sie sein Muskelspiel, seine Stärke und fabelhaften Künste im Bett, im Kampf, in allem, was er tat – ob er einen Hubschrauber flog oder Sex hatte. Reine Freude breitete sich in ihr aus, und sie bäumte sich wieder auf, um schnellere Bewegungen herauszufordern, doch er behielt das qualvoll langsame Tempo bei.
Sein drahtiges Brusthaar kitzelte ihren Busen, sein Penis glitt in sie hinein und wieder heraus. Manchmal verharrte die Spitze in der Öffnung, wo sich die Nervenenden ballten. Das verzehnfachte Faiths normale Sensitivität, und beim folgenden Orgasmus schrie sie zehnmal lauter denn je.
»Oh, verdammt«, stöhnte Wyatt. Endlich strebte er seinem Höhepunkt entgegen, mit einer Intensität, einer animalischen Lust, die alle ihre bisherigen wilden Liebesakte übertraf.
Sie grub ihre Fingernägel in seinen Rücken. Gnadenlos verstärkte er die Wucht seiner Stöße, die Hitze seines
Samens schien sie vollkommen auszufüllen. Zitternd sank er auf sie hinab, dann verlagerte er sein Gewicht, damit sie atmen konnte.
»O Gott«, seufzte sie, als die Stimme ihr wieder gehorchte.
»Ja.« Sein Atem streifte ihren Hals und sandte einen angenehmen Schauer über ihre Haut.
Was er meinte, wusste sie. Mit diesem leise ausgesprochenen Wort gab er ihr zu verstehen, einen so erschütternden Liebesakt habe er noch nie erlebt.
Genau wie sie. »Haben wir die ganze Nacht Zeit?«
Erschöpft nickte er. »Wollen wir erst mal was essen?«
In diesem Moment knurrte ihr Magen. »Ich könnte einen Happen vertragen. Viele Happen.«
»Und ein Bier?«
»Bier? Klingt gut.«
Sie spürte, wie er an ihrem Hals lächelte. Verwirrt runzelte sie die Stirn. Wie sie erst jetzt erkannte, hatte sie im Bann der Leidenschaft kein einziges Mal an ihre Narbe gedacht. Nicht einmal, als Wyatt seine Lippen auf die dünne weiße Linie gepresst hatte.
Energisch verdrängte sie die Bedeutung dieser Gedanken. Gewiss, das alles war sehr nett, aber nicht mehr als eine kleine Abwechslung – ganz egal, wie betörend er sie geküsst und wie verführerisch er stets die Sehnsucht nach noch intensiveren Reizen weckte.
Das durfte sie nicht beeindrucken. Denn sobald sie den Schutz dieses Hauses hinter sich ließen, zählte nur mehr der Auftrag. Und obwohl er es noch nicht wusste – bald würden sie wieder Rivalen sein.
17
C REED SANK AUF DIE COUCH und versuchte sich mit einem alten Schwarz-Weiß-Horrorfilm abzulenken, ehe er ins Hauptquartier zurückkehren musste. Noch waren die Sicherheitsmaßnahmen nicht abgeschlossen. Kurz nach zehn Uhr war Annika zu ihrem Kampfsportkurs gefahren. Zweifellos würde sie dabei Devlin über den Weg laufen.
Beim Gedanken an diesen Namen ballte er unwillkürlich die Hände.
Ja, das war immer noch ein wunder Punkt zwischen ihnen. Und einer der vielen Gründe, warum sie nicht entscheiden konnten, ob er sich von Kat trennen sollte. Trotz des Geständnisses, das Annika in Griechenland abgelegt hatte, fühlte er sich hin und her gerissen.
Darüber musste er mit Oz reden.
Oz. Von plötzlichen grauenhaften Schmerzen erfasst, krümmte er sich zusammen. Er fiel von der Couch, kroch zur Tür und keuchte, als würde er eine tausend Pfund schwere Last hinter sich her schleifen.
Kat stürzte sich buchstäblich auf ihn, würgte ihn und versuchte ihn von der Tür wegzuzerren, was ihr auch beinahe gelang.
Vor seinem geistigen Auge erschien Oz’ Gesicht – sein Freund, sein Bruder im Bann der Phantome. Der Schmerz verstärkte sich. Irgendwie schaffte er es aufzustehen, zitternd hielt er sich an einem Tisch fest. Kat wollte ihn wieder nach unten ziehen.
»Lass mich los, Kat«, flüsterte er. Sein Magen krampfte sich zusammen, und er fürchtete, die Qualen würden ihn entzweireißen. »Hör auf, mich zu bekämpfen.«
Da begann sie zu jammern, und er spürte einen brennenden Stich im Herzen – eine beklemmende Ahnung von etwas, das er nicht benennen konnte.
Er musste mit Oz reden, mit Dev. Weil irgendetwas Schreckliches geschehen würde.
DEN KOPF IN DER DUNKELHEIT auf Oz’ Brust gelegt, lauschte Dev den Herzschlägen des Freundes und dachte, wie wundervoll es war, endlich zu Hause zu sein.
Es gab viel zu tun, weit über ACROs Angelegenheiten hinaus, insbesondere, was seine verhasste Abstammung betraf. Ein widerwilliger Sohn Itors. Aber in diesem Moment fühlte er sich großartig, als gehörte ihm die Welt und als ob er es mit allem und jedem aufnehmen könnte. Und in dieser Nacht wollte er an
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