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Geliebte des Blitzes

Geliebte des Blitzes

Titel: Geliebte des Blitzes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sydney Croft
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nichts denken, das mit ACRO zusammenhing. Deshalb ignorierte er das Telefon, das im Erdgeschoss läutete.
    »Willst du dich wirklich nicht melden?«, fragte Oz.
    »Ich werde wieder fliegen«, verkündete Dev, statt zu antworten, und spürte, wie Oz sich unter ihm bewegte.
    »Ja, das dachte ich mir. Davon kann dich niemand abbringen. «

    »Kommst du mit mir?« In Devs Fantasie erschien der Blick auf den Horizont, den er vom Cockpit aus genossen hatte – vor elf Jahren, kurz bevor er zum zweiten Mal von Darius vereinnahmt worden war. Damals hatte er sein Augenlicht verloren. Und es störte ihn nicht mehr, an jenen schrecklichen Tag zu denken, an all die grausigen Tage, wie Darius versucht hatte, seine Seele zu besitzen und ihn als Werkzeug seiner Rache an Itor zu benutzen. Immer wieder kehrten die Erinnerungen zurück, mit allen Vor- und Nachteilen. Trotzdem heilten die Wunden langsam. Keine bösen Überraschungen mehr, und das bewog ihn zu lächeln – bis er plötzlich fröstelte.
    Abrupt richtete er sich auf und verschränkte die Arme vor seiner Brust. »Scheiße, Oz, spürst du das?«
    Auch Oz setzte sich auf. Beruhigend fasste er Dev an der Schulter. »Was fühlst du?«
    »Verdammt, ich friere.« Nur mühsam brachte Dev die Worte über seine Lippen. Seine Kehle verengte sich, eine Hand schien seinen Hals zu umklammern. »Es tut furchtbar weh, Oz.«
    Eine Macht bahnte sich einen Weg in seinen Körper, energischer als letztes Mal und…O Gott, unmöglich – sie hatten den Geist doch verscheucht.
    Niemals wirst du mich los, wisperte Darius, und der Würgegriff um Devs Luftröhre verstärkte sich. Du gehörst mir.
    »Nicht – dir«, krächzte Dev. In Gedanken kehrte er in die Vergangenheit zurück. Vor vier Monaten war Darius in seinen Körper eingedrungen, um ihn ganz und gar zu besitzen, und Oz hatte den Geist verscheucht. Das
würde ihm auch diesmal gelingen. Also wollte Dev nach der Hand des Freundes greifen, doch sie lag nicht mehr auf seiner Schulter. »Oz, bitte …«
    »Schon gut, ich bin hier, Dev«, versicherte ihm Oz. Seine Stimme klang so stark und entschieden wie nie zuvor. »Lass deine dreckigen Finger von ihm, Darius. Er ist es nicht, auf den du wirklich aus bist.«
    Wovon redete er? Dev wandte sich zu ihm – und starrte in schwarze Finsternis. Verzweifelt rieb er sich die Augen, denn Darius hatte ihm erneut das Sehvermögen geraubt.
    Ich will Devlin, flüsterte Darius.
    »Was du gerne hättest, kann er dir doch gar nicht bieten«, entgegnete Oz. »Aber ich habe es – ich weiß, wie man Devlins Vater ein für alle Mal erledigen kann. Aber um an die Information ranzukommen, musst du dich schon an mich halten.«
    An dich … Der Griff um Devs Kehle lockerte sich ein wenig. Er hustete und versuchte die Ereignisse mit seiner Gabe der kontrollierten Fernsicht zu beobachten. Doch es gelang ihm nicht, er war in kalter Finsternis gefangen, und Oz beabsichtigte etwas, das er nicht tun sollte.
    »Komm zu mir, Darius«, befahl Oz, »und ich erfülle dir jeden verdammten Wunsch. Die Rache, nach der du dich sehnst – ich werde sie vollstrecken. Gemeinsam werden wir Itor vernichten. Ich weiß, was zu tun ist.«
    Du wirst sie vollstrecken. Erneut wiederholte Darius die Worte, als hätte Oz den Geist hypnotisiert, und Dev spürte, wie sein Körper sich ein wenig erwärmte.

    »Ich bin stärker als Devlin. Das war ich schon immer. Ich besitze viel mehr Kraftquellen. Um Alek zu beseitigen, brauchst du nicht Dev, nur weil dessen Blut in seinen Adern fließt – sondern du brauchst die Waffen, die meine Geisterwelt dir bietet.«
    »Nein, Oz«, stöhnte Dev. Über seinen Rücken rann ein bedrohlicher Schauer. Sein Liebhaber war dabei, die Grenze zu überschreiten, ließ sich auf ein gefährliches Spiel mit Darius ein, der ihn womöglich für immer gefangen halten würde.
    »Zu mir musst du kommen«, fuhr Oz fort. »Nur zu mir. Besitz mich, verbünde dich mit mir. Für uns beide gibt es kein Entrinnen, Darius.«
    Du gehst sehr weit, um deinen Geliebten zu retten, sagte Darius. Ein Bündnis war viel stärker als besessen zu sein. Sobald man einen Geist selbst zu sich eingeladen hatte, konnte man ihn nur durch den eigenen Tod wieder loswerden.
    Den eigenen Tod? Dev stockte der Aten.
    »Um Itor zu vernichten, würde ich noch weiter gehen«, erklärte Oz. »Weiter, als Dev es jemals schaffen könnte.«
    »Nein«, wollte Devs schreien. Aber er brachte nur ein schwaches Flüstern zustande. Sekunden später gehörte sein

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