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Geliebte des Blitzes

Geliebte des Blitzes

Titel: Geliebte des Blitzes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sydney Croft
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Natürlich wollte er sich rächen.«
    »Also war das der Schurke, der dich beinahe umgebracht hätte?«
    »Dachtest du, ich wäre wirklich vor einem Ex weggelaufen? «
    Er zuckte die Achseln. »Damals schon. Und später war ich mit der Frage beschäftigt, wer du wirklich bist. Deshalb kam ich nicht dazu, über die Umstände unserer ersten Begegnung nachzugrübeln.«
    »Hast du dir vorgestellt, was du unter meinem Halsband finden würdest?«
    »Vielleicht ein Muttermal, oder eine kleine Narbe. Wenn du nervös bist, spielst du mit diesem Halsband, und so nahm ich an, dahinter müsse eine Geschichte stecken. Aber nicht so eine …«
    »Horrorgeschichte?«
    Wyatts Augen, grün und klar, mit goldenen Ringen um die Pupillen, tauchten in ihre. So intensiv. So ausdrucksvoll. Dieses besondere Licht sah Faith nur, wenn sie beide nicht in Gefahr schwebten und niemand gerade versuchte, sie zu töten. Eine Situation, die ihnen nur selten vergönnt wurde.
    »Tut mir leid, Faith, ich wollte nicht …«

    Lächelnd berührte sie seine Wange. »Doch, das wolltest du. Wir beide haben versucht, einander zu demaskieren. Auf unfaire Weise.«
    »Jetzt will ich es nicht mehr.«
    »Ich auch nicht«, wisperte sie und aktivierte ihre Macht, sandte einen Strahl in sein Gehirn zu der Stelle, wo Glückshormone ausgelöst wurden. Gleichzeitig ließ sie eine heilsame Welle über seine zerkratzte Wange gleiten.
    »Scheiße«, murmelte er. »Soll ich dein Talent cool oder beängstigend finden? Keine Ahnung.« Er bedeckte ihre Hand mit seiner. »Neulich hast du erwähnt, es sei dir gelungen, Seans Macht zu erkennen und zu spüren, wann er sie anwenden würde. Konnte er das auch mit deiner?«
    »Ja.«
    »Wie?«
    Faith schüttelte den Kopf. So bedeutsame Geheimnisse wollte sie nicht verraten. Aber irgendetwas in ihrem Herzen, ein sonderbarer Impuls drängte sie, Wyatt zu schützen und ihn mit einem Wissen zu wappnen, das ihn im Kampf gegen Menschen wie Sean retten würde. Oder gegen sie selbst.
    »Bevor ein Telekinetiker jemanden attackiert, verrät er sich durch ein individuelles Zeichen. Meistens ist es sehr subtil und schwer zu erkennen.«
    »Kurz bevor du dein Talent auf mich anwendest, schmerzen meine Zähne. So als würde ich auf Alufolie beißen.«
    So hatte auch Sean ihr verräterisches Merkmal beschrieben. Verdammt subtil.
    Nun war der Kratzer auf Wyatts Wange verheilt, und Faith verringerte ihre mentalen Kräfte. Sie senkte ihre
Hand und ihren Blick und hoffte, er würde das Thema fallenlassen. »Wünschst du dir denn niemals …? Nein, schon gut.«
    »Was meinst du?« Seine Stimme klang leise und besänftigend. Genauso wirkte seine Hand, die ihre umfasste.
    »Oh, das wirst du albern finden.« Sie spürte, wie ihr Gesicht errötete. »Wünschst du dir manchmal, wir müssten nicht tun – was wir tun?«
    »Meinst du – wir verletzen einander, obwohl wir im Grunde nur zusammen sein möchten?«
    In ihrem Bauch begannen Schmetterlinge zu flattern. »Ja«, hauchte sie.
    Sie sehnte sich nach einem Liebhaber, vor dem sie sich nicht in Acht nehmen musste, der über ihre speziellen Fähigkeiten Bescheid wusste. Aber außerhalb ihres Geheimdienstes durfte sie niemandem trauen. Und da sie selbst die Chefin war, konnte sie sich nicht mit einem Mitarbeiter einlassen.
    »Wirst du mich jetzt verletzen?« Er umfasste Faiths Kinn und hob ihr Gesicht zu seinem empor.
    »Nein.« Ihr Mund war staubtrocken, und sie schluckte. Verwirrt wie eine unberührte Jungfrau, starrte sie ihn an – die dichten, dunklen Brauen, die markanten Wangenknochen, die sinnlichen Lippen, die sie so oft beglückt hatten.
    Bei diesem Gedanken pulsierte ihr ganzer Körper vor Sehnsucht. Unter seiner tief gebräunten Haut vibrierten seine Muskeln, als wollte er sich auf sie stürzen. Sie beobachtete seine Brust, wie seine Atemzüge immer schneller wurden.

    Sie atmete im gleichen Rhythmus. »Tust du es wieder, Wyatt?«
    »Diesmal liegt es nicht an meiner Gabe, sondern an uns beiden. Weil wir beisammen sind.«
    Sein Mund streifte ihren, seine Hand berührte ihr Gesicht immer noch. Sofort wurde alles in ihr weich und nachgiebig, von der Zärtlichkeit des Kusses bezwungen. Seine Zunge flackerte über ihre Unterlippe, glitt aber nicht in ihren geöffneten Mund. Stattdessen erzeugte Wyatt eine milde Wärme, nicht das weißglühende Inferno, das sie normalerweise teilten.
    So exquisit. Obwohl sie sich mehr wünschte, drängte sie ihn nicht, trotz der feuchten Hitze zwischen ihren Schenkeln

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