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Geliebte des Schattens - Kenyon, S: Geliebte des Schattens - Seize the Night (Dark Hunter 07)

Geliebte des Schattens - Kenyon, S: Geliebte des Schattens - Seize the Night (Dark Hunter 07)

Titel: Geliebte des Schattens - Kenyon, S: Geliebte des Schattens - Seize the Night (Dark Hunter 07) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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    Valerius Magnus.
    Er war der einzige Dark Hunter in New Orleans, den sie nicht persönlich kannte. Und er war der Todfeind ihres Schwagers.
    Sie drückte die rote Taste auf ihrem Handy. Kyrian würde diesen Mann ohne jeden Skrupel umbringen und Artemis’ Zorn ungezügelt auf ihn herniedersausen lassen. Im Gegenzug würde die Göttin Kyrian ermorden, was das Letzte war, was Tabitha wollte, denn ihre Schwester würde es nicht überleben, wenn ihrem Ehemann etwas zustieße.
    Apropos - wenn auch nur die Hälfte dessen, was Kyrian über diesen Mann und seine Familie gesagt hatte, der Wahrheit entsprach, sollte sie ihn lieber hier liegen und sterben lassen.
    Doch Ash würde ihr niemals verzeihen, wenn sie einem seiner Männer so etwas antäte. Außerdem konnte sie ihn nicht einfach zurücklassen. So herzlos war nicht einmal sie. Ob es ihr nun gefiel oder nicht: Dieser Mann hatte ihr das Leben gerettet, deshalb war es eine Frage der Ehre, sich erkenntlich zu zeigen.
    Ihr war klar, dass sie ihn in Sicherheit bringen musste. Und dass er etwas zu groß war, um es allein zu bewerkstelligen. Wieder zog sie ihr Telefon heraus, wählte und wartete, bis eine Stimme mit schwerem, zähem Cajun-Akzent durch die Leitung drang.
    »Hey, Nick. Hier ist Tabitha Devereaux. Ich bin in dem alten Innenhof an der Royal Street. Ein Mann wurde verletzt, und ich brauche Hilfe. Du könntest nicht zufällig mein Ritter in schimmernder Rüstung sein und zu meiner Rettung herbeieilen, oder?«
    Nick Gautiers leises Lachen ertönte. »Oh, chère , aber
genau für diese Augenblicke lebe ich doch, wie du weißt. Bin schon unterwegs.«
    »Danke«, sagte sie und gab ihm die Wegbeschreibung durch.
    Mit Nick, der ebenfalls in New Orleans geboren und aufgewachsen war, verband sie eine jahrelange Freundschaft, da sie häufig dieselben Restaurants und Klubs besuchten. Abgesehen davon war Nick mit einigen seiner Damenbekanntschaften in Tabithas Laden vorbeigekommen, damit sie sich eines der gewagteren Outfits aussuchten, die sie in ihrer Boutique mit dem vielsagenden Namen Pandoras Büchse verkaufte.
    Nick war ein ziemliches Raubein und sah verdammt gut aus. Er hatte dunkelbraunes Haar, das ihm widerspenstig in die Stirn fiel, und Augen, die so blau und verführerisch waren, dass er eigentlich einen Waffenschein dafür bräuchte.
    Und dann dieses Lächeln …
    Nicht einmal sie selbst war gänzlich immun dagegen.
    Vor drei Jahren hatte sie zu ihrer Verblüffung bei der Hochzeit ihrer Zwillingsschwester erfahren, dass Nick für die Untoten arbeitete. Im Hinblick auf die Frage, womit er seinen Lebensunterhalt verdiente, hatte die Gerüchteküche in der Stadt stets heftig gebrodelt. Jeder Einheimische aus dem Quarter wusste, dass er massenhaft Geld besaß, aber keiner erkennbaren Tätigkeit nachging. Als er schließlich als Kyrians Trauzeuge in Erscheinung getreten war, hatte sie es kaum glauben können.
    Doch seit diesem Abend verband sie mit Nick eine etwas eigentümliche freundschaftliche Verbindung aus Saufkumpanen- und Komplizenschaft, die die Dark
Hunter gewaltig wurmte. Es war äußerst angenehm, jemanden um sich zu haben, der wusste, dass es Vampire wirklich gab, und der die Gefahren nachvollziehen konnte, denen sie sich jede Nacht aufs Neue aussetzte.
    Tabitha setzte sich auf den gepflasterten Weg, um auf Nick zu warten. Valerius rührte sich noch immer nicht. Sie neigte den Kopf, um einen genaueren Blick auf Kyrians Erzfeind zu werfen. Laut ihrem Schwager hatten Valerius und seine römische Familie zu den schlimmsten Übeltätern gehört.
    Auf ihren blutigen Kreuzzügen durch die Antike hatten sie jeden vergewaltigt und getötet, der ihnen vor die Füße gelaufen war. Gäbe es die erbitterte Rivalität zwischen den Dark Huntern nicht, wäre sie den Verleumdungen von Kyrian gewiss mit noch größerer Vorsicht begegnet.
    Soweit sie wusste, war Valerius alles andere als beliebt bei den anderen.
    Niemand mochte ihn. Kein Einziger.
    Doch als sie ihn nun schwach atmend vor sich liegen sah, musste sie zugeben, dass er eigentlich gar nicht so Furcht einflößend aussah.
    Wahrscheinlich, weil er praktisch tot ist.
    Dabei war er nicht tot. Er atmete noch. Das Mondlicht warf silbrige Schatten auf seine attraktiven Züge und die dunklen Blutflecke, die durch seine Kleider drangen. Könnte er tatsächlich verbluten, müsste sie den Strom mit einer Kompresse unterbinden, doch da das nicht möglich war, blieb sie stehen.
    »Wie bist du gestorben?«, flüsterte sie.

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