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Geliebte des Schattens - Kenyon, S: Geliebte des Schattens - Seize the Night (Dark Hunter 07)

Geliebte des Schattens - Kenyon, S: Geliebte des Schattens - Seize the Night (Dark Hunter 07)

Titel: Geliebte des Schattens - Kenyon, S: Geliebte des Schattens - Seize the Night (Dark Hunter 07) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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was dich zu dem gemacht hat, der du heute bist. Du bist so verschlossen, dass du kaum noch menschliche Züge hast.«
    »Ich bin auch kein Mensch, Miss Devereaux. Falls es dir noch nicht aufgefallen sein sollte - ich gehöre zu den Verdammten.«
    »Baby, mach die Augen auf. Wir alle sind verdammt, auf die eine oder andere Art. Aber verdammt zu sein, heißt noch lange nicht, tot zu sein. Doch du lebst, als wärst du tot.«
    »Das bin ich auch.«
    Gierig ließ sie den Blick über seinen herrlichen Körper wandern. »Für einen toten Mann wirkst du erstaunlich lebendig.«
    Seine Züge verhärteten sich. »Du kennst mich doch überhaupt nicht.«
    »Nein, das tue ich nicht. Aber kennst du dich? Das ist doch hier die Frage.«
    »Ich bin der Einzige, der das tut.«
    Dieser Satz sagte ihr alles, was sie zu wissen brauchte.
    Er war allein.
    Tabitha verspürte das Bedürfnis, die Hand auszustrecken und ihn zu berühren, doch zugleich war ihr bewusst,
dass sie ihm Zeit geben musste. Er war nicht an den Kontakt mit Menschen wie sie gewöhnt … andererseits konnten das nur wenige von sich behaupten.
    Ihre Großmutter Flora, die Zigeunerin mit den seherischen Fähigkeiten, hatte immer gesagt, Tabitha hätte die Angewohnheit, wie ein Schnellzug über die Leute hinwegzudonnern und sie von den Füßen zu reißen.
    Tabitha stieß einen Seufzer aus, als er einen weiteren Schritt rückwärts machte. »Wie alt bist du überhaupt?«
    »Zweitausendeinhundert …«
    »Nein!«, unterbrach sie. »Nicht in Dark Hunter-Jahren, sondern wie alt warst du, als du gestorben bist?«
    Sie spürte, wie ihn beim Gedanken daran eine Woge des Schmerzes durchströmte. »Dreißig.«
    »Dreißig? Heiliger Strohsack, du benimmst dich wie ein vertrockneter Tattergreis. Gab es da, wo du herkommst, so etwas wie Lachen?«
    »Nein«, antwortete er schlicht. »Lachen wurde nicht geduldet.«
    Tabithas Kehle war wie zugeschnürt, als ihr die Bedeutung seiner Worte aufging und ihr die Narben auf seinem Rücken wieder in den Sinn kamen. »Niemals?«
    Er gab keine Antwort, sondern ging weiter die Stufen hinauf. »Ich sollte mich jetzt zurückziehen.«
    »Warte.« Ohne ihn loszulassen, schob sie sich an ihm vorbei und wandte sich ihm zu.
    Sie spürte den Aufruhr in seinem Innern. Schmerz. Verwirrung. Sie wusste, welcher Hass diesem Mann entgegengebracht wurde. Möglich, dass er ihn verdiente, doch tief in ihrem Herzen war sie sich da nicht so sicher.
    Die Leute verschlossen sich nicht ohne Grund vor
dem Rest der Welt. Niemand wählte diese eiserne Distanziertheit freiwillig.
    In diesem Augenblick wurde ihr etwas bewusst. Ein Abwehrmechanismus. Wann immer sie sich in die Ecke gedrängt oder unwohl fühlte, reagierte sie mit unkontrollierbaren Wutausbrüchen.
    Er hingegen wurde eisig. Förmlich.
    Dies war die Fassade, hinter der er sich versteckte. »Tut mir leid, wenn ich dich irgendwie beleidigt habe. Ich sei eine Meisterin in der Kunst, Leute zu beleidigen, sagen meine Schwestern immer.«
    Ein Lächeln spielte um seine Mundwinkel, und wenn sie richtig sah, wurde der Ausdruck in seinen Augen eine winzige Spur weicher. »Ich fühle mich nicht beleidigt.«
    »Gut.«
    Am liebsten wäre Valerius stehen geblieben und hätte sich weiter mit ihr unterhalten, doch allein die Vorstellung löste leises Unbehagen in ihm aus. Er gehörte nicht zu jenen, mit denen andere Menschen gern plauderten. Auch zu Zeiten seines Daseins als Mann hatten sich seine Gespräche um Kampfstrategien, Philosophie und Politik gedreht. Für belangloses Geplauder war kein Platz gewesen.
    Und die Unterhaltungen mit Frauen waren wesentlich dünner gesät als die mit Männern. Nicht einmal Agrippina hatte sich im eigentlichen Sinne mit ihm unterhalten. Sie hatten Worte gewechselt, doch in ihre Gedanken hatte sie ihn niemals eingeweiht. Stattdessen hatte sie ihm beigepflichtet und war seinen Anweisungen gefolgt.
    Er hatte den Verdacht, dass Tabitha ihm niemals beipflichten würde, selbst wenn sie wüsste, dass er im Recht
war. Es schien eine Art Prinzip von ihr zu sein, allem und jedem zu widersprechen.
    »Bist du immer so unverblümt?«, fragte er.
    Sie lächelte breit. »Ich kenne es nicht anders.«
    In diesem Moment ertönten die Klänge von »Gimme Three Steps« von Lynyrd Skynyrd aus dem Radio.
    Tabitha stieß einen spitzen Schrei aus und stürzte die Treppe hinunter. Ehe Valerius auch nur blinzeln konnte, hatte sie die Lautstärke aufgedreht und kam zurückgelaufen.
    »Ich liebe diesen Song«, erklärte

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