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Geliebte des Schattens - Kenyon, S: Geliebte des Schattens - Seize the Night (Dark Hunter 07)

Geliebte des Schattens - Kenyon, S: Geliebte des Schattens - Seize the Night (Dark Hunter 07)

Titel: Geliebte des Schattens - Kenyon, S: Geliebte des Schattens - Seize the Night (Dark Hunter 07) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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sie und begann zu tanzen.
    Valerius hatte Mühe, den Blick von ihren Hüften zu lösen, während sie vor ihm herumhüpfte und ausgelassen sang.
    »Komm, tanz mit mir«, forderte sie ihn beim ersten Gitarrensolo auf, kam die Treppe herauf und nahm seine Hand.
    »Aber das ist nicht unbedingt Tanzmusik«, wandte er ein.
    »Doch, natürlich ist es das«, widersprach sie und stimmte in den Refrain ein. Wieder musste er zugeben, dass sie ihn amüsierte. Noch nie war er jemandem begegnet, der das Leben so in vollen Zügen genoss und sich so unverhohlen über Kleinigkeiten freuen konnte.
    »Komm«, rief sie noch einmal. »Es ist ein toller Song. Jemanden, der auf die Idee kommt, ›feller‹ auf ›the head color yeller‹ zu reimen, kann man nur bewundern.« Sie zwinkerte ihm zu.
    Valerius lachte.
    Tabitha hielt inne. »Oh mein Gott, er weiß, wie man lacht.«

    »Ja, ich weiß, wie man lacht«, erwiderte er leichthin.
    Sie zog ihn die Treppe hinauf und tänzelte wie um einen Maibaum um ihn herum.
    Schließlich ließ sie von ihm ab und ging fingerschnipsend im Twist in die Knie und wieder hoch. »Eines Tages wirst du dir diese handpolierten Treter von den Füßen schleudern und so richtig ausflippen!«
    Valerius räusperte sich. Dazu würde es gewiss niemals kommen. Allerdings hatte es eine Zeit gegeben, damals, als er noch ein Mensch gewesen war, als er diesen Gedanken nicht gänzlich verworfen hätte.
    Aber diese Zeit lag lange zurück.
    Wann immer er versucht hatte, ein anderer zu sein als der, der er war, hatte jemand einen schrecklich hohen Preis dafür zahlen müssen. Deshalb hatte er gelernt, so zu bleiben, wie er war, und sich von anderen fernzuhalten.
    Es war das Beste so.
    Tabitha sah zu, wie seine Miene sich wieder versteinerte, und seufzte. Was wäre nötig, um an diesen Mann heranzukommen? Für einen Unsterblichen schien er dem Leben nicht allzu viel abgewinnen zu können.
    Trotz aller Fehler, die Kyrian haben mochte, musste sie ihm eines zugutehalten: Der einstige griechische General genoss jeden einzelnen Atemzug und schöpfte sein Leben in vollen Zügen aus.
    Valerius hingegen schien nicht zu leben, sondern lediglich zu existieren.
    »Womit beschäftigst du dich gern?«, fragte sie.
    »Ich lese.«
    »Literatur?«
    »Science Fiction.«

    »Ehrlich?«, fragte sie erstaunt. »Heinlein?«
    »Ja. Harry Harrison ist einer meiner Lieblingsautoren, genauso wie Jim Butcher, Gordon Dickson und C.J. Cherryh.«
    »Wow«, stieß sie verblüfft hervor. »Ich bin beeindruckt. Ein Hoch auf Dorsai .«
    »Ich mag eigentlich Dicksons Dilbia-Chroniken und die Wolfling -Romane lieber.«
    »Ich weiß ja nicht, aber ich hätte gedacht, Frag nicht, Soldat wäre eher dein Ding«, erwiderte sie.
    »Das ist ein Klassiker, aber die beiden anderen haben mich mehr angesprochen.«
    Hmm. In den Wolfling -Büchern ging es um einen Mann, der allein in einer Alienwelt ohne Freunde und Verbündete lebte. Was ihre Vermutungen im Hinblick auf ihn nur noch bekräftigte. »Hast du jemals die Hammer’s Slammers Kurzgeschichten gelesen?«
    »David Drake. Noch ein Lieblingsautor von mir.«
    »Klar, dass du diesen Militärkram toll findest. Burt Cole hat vor Jahren ein Buch mit dem Titel The Quick geschrieben.«
    »Shaman, ein ziemlich komplexer Held.«
    »Ja, seltsam amoralisch und zur selben Zeit moralisch. Man wusste nie, auf welcher Seite er eigentlich steht. In gewisser Weise erinnert er mich an ein paar Freunde, die ich im Lauf der Jahre hatte.«
    Valerius konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Es war so angenehm, jemanden zu haben, mit dem er sich über seine heimliche Leidenschaft austauschen konnte. Der Einzige, der noch von seiner Liebe zum Science-Fiction wusste, war Acheron, allerdings unterhielt er sich nur selten mit ihm darüber.

    »Du bist eine bemerkenswerte Frau, Tabitha.«
    Sie lächelte ihn an. »Danke. Aber jetzt lasse ich dich zu Bett gehen«, sagte sie sanft. »Die Ruhe wird dir bestimmt guttun.«
    Sie sehnte sich danach, ihm einen zärtlichen, freundschaftlichen Kuss auf die Wange zu geben, unterdrückte den Impuls jedoch. Stattdessen sah sie ihm nach, wie er die Treppe hinaufging und in ihrem Zimmer verschwand.
    Schweigend betrat Valerius Tabithas Zimmer. Die Präsenz dieser Frau war so gewaltig, dass ihn allein die wenigen Minuten in ihrer Gegenwart regelrecht ausgelaugt hatten.
    Er zog seine Sachen aus, legte sie ordentlich zusammen und ging zu Bett.
    Doch der Schlaf wollte sich nicht einstellen. Zum ersten Mal nahm er

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