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Geliebte des Schattens - Kenyon, S: Geliebte des Schattens - Seize the Night (Dark Hunter 07)

Geliebte des Schattens - Kenyon, S: Geliebte des Schattens - Seize the Night (Dark Hunter 07)

Titel: Geliebte des Schattens - Kenyon, S: Geliebte des Schattens - Seize the Night (Dark Hunter 07) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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schwarzes Haar hing ihm offen um das ausgemergelte Gesicht, und seine Augen waren hinter einer dunklen Sonnenbrille verborgen.
    »Guten Abend, Tabitha«, sagte er und verzog das Gesicht zu einem Lächeln, das seine Fangzähne preisgab. Er hob grüßend ein Whiskeyglas mit einer Flüssigkeit, die wie Blut aussah. Valerius’ Dark Hunter-Sinne verrieten ihm jedoch, dass es sich um Wodka mit Johannisbeersirup handelte. Silberne Klauen zierten Vlads lange, magere Finger.
    Am liebsten hätte Valerius aufgelacht und dem Mann seine echten Vampirzähne gezeigt, unterdrückte den Drang jedoch.
    »Vlad ist ein Vampir aus dem 15. Jahrhundert«, erklärte Tabitha.
    »Ich bin der Sohn von Vlad Tepes und nach meinem berühmten Vater benannt«, fügte Vlad mit aufgesetztem rumänischen Akzent hinzu.
    »Ach wirklich?«, bemerkte Valerius. »Das finde ich ja sehr interessant, zumal Vlads einziger Sohn Radu mit achtzehn von den Türken brutal ermordet wurde. Vlads einziges überlebendes Kind war eine Tochter, Esperetta, die heute in Miami lebt.«
    Vlad verdrehte die Augen. »Also ehrlich, Tabitha, wo gabelst du nur immer diese Typen auf?«
    Valerius unterdrückte sein Lachen nicht länger, während der falsche Vampir das Weite suchte.

    Tabitha trat neben ihn. »Mal ernsthaft«, meinte sie. »Stimmt das, was du da gerade erzählt hast?«
    Er nickte. »Frag Ash. Rettas Ehemann wurde um 1480 zum Dark Hunter, soweit ich weiß, und sie ist ihm gefolgt. Ihr Mann gehört zu den wenigen Dark Huntern, die mit mir reden.«
    »Hey, Tabby«, begrüßte sie eine mollige Blondine und drückte Tabitha an sich. »Heute Abend schon irgendwelche Vampire gesehen?«
    »Hi, Carly«, sagte Tabitha mit einem amüsierten Blick in Valerius’ Richtung. »Heute noch nicht, wieso?«
    »Wenn du einen findest, schick ihn zu mir. Ich bin bereit, mich beißen zu lassen und unsterblich zu werden.«
    Tabitha verdrehte die Augen. »Ich habe dir doch gesagt, dass sie das nicht können. Das ist ein Hollywood-Mythos.«
    »Ach, na gut, ich habe jedenfalls Lust drauf, zum Mythos zu werden. Wenn du also auf einen stößt, sag ihm, ich bin oben an der Bar und warte auf ihn.«
    »Okay.« Tabitha nickte. »Mach ich.«
    »Danke, Herzchen.«
    Mit hochgezogenen Brauen sah Valerius der Frau nach, als sie verschwand. »Du kennst ja hochinteressante Leute.«
    Sie lachte. »Und das aus dem Mund von jemandem, der Befehle von einem Mann annimmt, der seit fast zwölftausend Jahren auf der Welt herumläuft und die Tochter von Graf Dracula kennt. Das sagt ja genau der Richtige, mein Freund.«
    Das war nicht von der Hand zu weisen, das musste er zugeben.
    »Könntest du dich bitte entspannen?« Sie schlug den
Kragen seiner Jacke hoch, ehe sie sein Haar löste und zerzauste.
    »Was tust du da?«
    »Ich versuche, dafür zu sorgen, dass du nicht weiter auffällst. Es würde bestimmt helfen, wenn du nicht dreinschauen würdest, als hättest du Verstopfung.«
    »Entschuldigung?«
    »Komm schon«, meinte sie und strich ihm mit den Fingerspitzen über die Lippen. »Hör auf, ständig deine Lippen zu kräuseln und zu schauen, als hättest du Angst, dass du dir etwas einfängst. Du wirst schon nicht sterben oder so.«
    »Du bist in der Tat diejenige von uns, die sich darüber Gedanken machen sollte.«
    Sie schnaubte abfällig. »Und das von einem Mann, dessen Kultur die Bulimie hervorgebracht hat. Los, sag schon, wie oft warst du in einem Brechraum?«
    »Nicht alle haben das getan.«
    »Ja, ja, schon gut.« Sie machte kehrt und ging davon.
    Eilig folgte Valerius ihr und holte sie gerade noch rechtzeitig ein. Allein inmitten dieser schillernden Gestalten zurückzubleiben, war so ziemlich das Letzte, was er wollte. Sie konnten ihm zwar nichts anhaben, trotzdem fand er die Meute hier reichlich schräg und konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, wie Ash in diesem Laden freiwillig »abhängen« konnte. Es war so laut, dass man das eigene Wort kaum verstehen konnte, außerdem schmerzte ihn das Licht in den Augen, und dann diese Deko mit den Skeletten und den Fledermäusen …
    Jedenfalls war dies kein Ort, an dem er seine Freizeit verbringen würde.
    Tabitha hingegen bewegte sich mit geradezu unheimlicher
Mühelosigkeit inmitten dieser Menschen. Das hier war ihre Welt, ihre Leute, ihre Kultur.
    Von Langeweile keine Spur.
    Sie führte ihn zur Tanzfläche, wo ihr eine Frau mit extremem, leuchtend blau gefärbtem Irokesenschnitt eifrig zuwinkte.
    Entsetzt beobachtete Valerius, wie Tabitha über

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