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Geliebte des Sturms - Croft, S: Geliebte des Sturms - Riding the Storm - ACRO Series, Book 1

Geliebte des Sturms - Croft, S: Geliebte des Sturms - Riding the Storm - ACRO Series, Book 1

Titel: Geliebte des Sturms - Croft, S: Geliebte des Sturms - Riding the Storm - ACRO Series, Book 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sydney Croft
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in einer Person, noch eine Runde Whiskey und Bier zu servieren. »Nicht mein Problem, Leon. Wie gesagt, ich habe ihn nicht gesehen.«
    Doch er hatte ihn gesehen, sogar immer wieder. In Alpträumen, die ihn plagten, seit er den Scheck der Meteorologin eingelöst hatte. In diesen Träumen erschien der Junge und fragte anklagend, warum sein Daddy ihn verkauft habe. Und so eindringlich er T auch erklärte, es sei nur zu seinem Wohl geschehen - das änderte nichts. Denn die Träume nahmen stets dasselbe Ende, T schoss einen Blitzstrahl in den Körper seines Vaters, der sich zischend in Luft auflöste.
    Ross stellte die Drinks auf die Theke, und Remy leerte beide Gläser. Dabei zitterte seine Hand so heftig, dass ein paar Tropfen auf sein ärmelloses T-Shirt fielen. Verdammt, er liebte den Jungen und wollte nur sein Bestes. Vielleicht würde man ihn nicht zum Vater des Jahres ernennen, aber er hatte T ernährt und beschützt. So was hatte niemand für ihn selber getan, als er aufgewachsen war.
    Und er hatte T niemals behandelt, als wäre er lästig. Um bei der Wahrheit zu bleiben - vermutlich hatte ihm der Junge das Leben gerettet und ihn nach Fay Lynnes Tod von einer Dummheit abgehalten.
    Und du hast es ihm mit dem Verkauf seines Geheimnisses vergolten.

    Remy schüttelte den Kopf und versuchte die Worte aus seinem Gehirn zu verscheuchen. Aber sie ratterten unbarmherzig in seinem Schädel. Warum zum Geier fühlte er sich schuldig? T war eigentlich ihm verpflichtet, denn er hatte das Baby aufgenommen, das niemand haben wollte. Und er verdiente jeden einzelnen Cent, den er von dieser Frau bekommen hatte. Schon allein wie oft er den Jungen davor bewahrt hatte, dem Lynchmob zum Opfer zu fallen.
    Plötzlich lachte er laut auf. War das nicht komisch? Ganz egal, wie oft man sich was einredete - man glaubte es nicht. Niemals würde er genug trinken, um zu glauben, er würde das Geld verdienen. Keinesfalls, solange T nichts davon wusste.
    Am nächsten Morgen würde er seinem Sohn alles gestehen und ihm versichern, wie sehr er ihn liebte. Und dann würde er Miss Haley das Geld zurückgeben.
    Nun, diesen letzten Teil seines Plans würde er spontan improvisieren.
    »Eh, Remy? Bissu okay?«
    Er blinzelte und merkte, dass seine Gedanken in eine Richtung geschweift waren, die sie meiden sollten. Und jetzt starrte der Kerl ihn ein bisschen besorgt an.
    »Lass mich in Ruhe, Leon.«
    »Wenn ich dich fahren soll, sag’s mir.« Leon schlug ihn wieder auf den Rücken und rutschte vom Barhocker. Dann schlenderte er zu einem Billardtisch weiter hinten, wo seine Kumpel Billy und Lloyd wegen eines missratenen Stoßes stritten.
    Remy schaute zum Eingang und dachte darüber nach, ob er an diesem Abend auf seinen eigenen zwei Beinen
nach Hause gehen sollte? Das war in letzter Zeit nicht vorgekommen. Die Tür schwang auf, und er wettete mit sich selber, dass Crawfish Matthews reinkommen würde. Diese Wette verlor er um Längen.
    Nein, das war kein knorriger alter Farmer, ganz bestimmt nicht, sondern eine Art Engel. Alle Köpfe fuhren herum und beobachteten den kleinen Sonnenstrahl, der so unglaublichen Glanz in die schmuddelige Bar brachte.
    Als wäre sie zum ersten Mal hier, schaute sie sich interessiert um. Und sie war ganz bestimmt noch nie in dieser Kneipe gewesen. Sonst würde Remy sich daran erinnern.
    Ihr Blick fixierte ihn, dann ging sie zu ihm, und er schluckte krampfhaft. Ihre Wanderschuhe klickten auf dem Boden, ihre langen, schlanken Beine steckten in hautengen Jeans, und die ärmellose durchgeknöpfte Bluse berührte kaum den Hosenbund. Lässig strich sie mit den Fingern durch ihr blondes Haar, und da sah er Muskeln, die den Neid eines Bodybuilders erregt hätten.
    Wow!
    Sie parkte ihren hübschen Hintern direkt neben Remy. Doch sie fand keine Gelegenheit, irgendwas zu sagen, weil Ross sich geradezu überschlug und ihr einen Drink anbot. Natürlich aufs Haus. Irgendwo mussten einem Schwein Flügel gewachsen sein.
    Aber sie schüttelte den Kopf, und Ross’ Kinnlade fiel hinab wie ein Waschbär von einem Baum. Teufel nochmal, Remy glaubte sogar, Ross hätte Tränen in den Augen, als der Engel sich zu ihm wandte.

    »Sind Sie Remy Begnaud?«
    Yankee-Akzent. Also stammte sie nicht aus dieser Gegend. »Vielleicht? Wer will das wissen?«, erwiderte er, und hoffte, die Worte klangen nicht so genuschelt wie in seinen eigenen Ohren.
    »Karen Anderson, ich arbeite mit Haley Holmes zusammen.«
    Beinahe sank sein Magen bis zu seinen Zehen hinab.

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