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Geliebte Diebin

Geliebte Diebin

Titel: Geliebte Diebin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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Bruder. Euer Fleisch und Blut«, erwiderte sie und versuchte, ihren Arm aus seinem Griff zu lösen. Doch seine Finger umklammerten ihn nur noch fester. »Wenn Ihr ihn umbringt, bringt Ihr einen Teil von Euch selbst um. Warum glaubt Ihr, ist er so wütend? Warum glaubt Ihr, dass er Rache will?«
    Sie sah, wie ein Schatten über seine Augen fiel und wusste, dass sie ihn getroffen hatte. »Würdet Ihr Euren eigenen Bruder umbringen?«
    »Ich glaube Euch nicht.«
    »Jetzt seid Ihr der Lügner, Devlynn von Black Thorn, denn Ihr kennt die Wahrheit genauso gut wie ich.« Sie hob das Kinn und begegnete seinem Blick voller Verachtung, dann sah sie, wie der Zweifel in seinen Augen schwand.
    »Also hat er all diese ... diese Zerstörung nur wegen ... seines Geburtsrechtes angerichtet.«
    »Und wegen der Ablehnung. Weder Euer Vater noch der meine haben ihn anerkannt.«
    »Jesus Christus. Mein Bruder?« Er ließ ihren Arm los und schüttelte den Kopf, als könne er damit die bösen Gedanken vertreiben. »Und deshalb war er bereit, Euch zu opfern, nur um sich an mir rächen zu können?«
    »Und an ganz Black Thorn.«
    Ein Muskel in seinem Kinn zuckte. Er ging zum Fenster, sah nach draußen, dann kam er zu dem kleinen Tisch zurück und trank seinen Becher leer. »Wenn Ihr gelogen habt...« Seine Stimme erstarb. Er fixierte sie, als würde er in ihren Augen nach einem Betrug suchen. Schließlich verdunkelte sich sein Blick, nicht aus Zorn, sondern aus einem anderen, womöglich für sie viel gefährlicheren Gefühl. Sie hatte das Empfinden, als habe sich etwas in dem Raum verändert, als sei es wärmer geworden. Irgendwie schien er auch geschrumpft zu sein. Enger. Intimer. Die Luft knisterte plötzlich und es fiel ihr schwer zu atmen.
    Devlynn stellte seinen Becher zurück auf den Tisch, danach nahm er ihr den ihren ab. Ihr Herz begann in wilder Erwartung zu rasen, als sie die Verführung in seinen Augen las. Sie bemerkte auch, wie sehr die Muskeln in seinem Nacke n hervorstanden, wie die kleinen Härchen auf seinem Handrücken im Licht des Feuers glänzten. Nervös leckte sie sich über die Lippen. »Es gibt keinen Grund, heute Abend zu handeln, Lady«, erklärte er ihr und seine Stimme klang leise. »Es ist Zeit, ins Bett zu gehen.«
    Als sie sich ihm widersetzen wollte, fuhr er sie an: »Geht jetzt ins Bett, sonst werde ich Euch eigenhändig hintragen.«

25
    Devlynn fühlte, wie ihm der Schweiß über den Rücken tropfte. Es war der Schweiß der Verweigerung. Bei den Göttern, Apryll von Serennog war ein unglaubliches Geschöpf. Ihre Haut war makellos, ihr helles Haar fiel ihr in üppigen, wilden
    Locken über die Schultern, ihre Brüste waren hoch und fest, mit verlockenden rosigen Spitzen, die sich im Licht des Feuers aufgerichtet hatten, Knospen, die einen Mann dazu bringen konnten, den Verstand zu verlieren. Devlynn hielt lediglich der Schock zurück, den sie ihm gerade zugefügt hatte.
    Seine Hose war ihm trotzdem viel zu eng. Er schluckte und hatte das Gefühl, sein Mund sei voller Sand. Er hatte sie von vorn und von hinten betrachtet, hatte ihren perfekt gerundeten Po bewundert, ihre langen Beine und das goldene Dreieck krauser Haare, das die Stelle verbarg, an der ihre Beine sich trafen. Gott, er verlangte nach ihr. Aus Selbstschutz hatte er ihr befohlen, sich wieder anzuziehen. Er erinnerte sich nur zu lebhaft daran, wie es bei dem Fest abgelaufen war, wie sehr er auch da nach ihr verlangt hatte. Er war damals leichtsinnig gewesen, weil er zugelassen hatte, dass sein Herz und seine betäubende Lust seinen Verstand ausgeschaltet hatten. Genau wie jetzt. Oh, wie wunderbar würde es sein, dieser Lust nachzugeben, sie zu küssen, sie zu berühren und sich in ihrer süßen Wärme zu verlieren. Dennoch tat er es nicht.
    Er durfte sich nicht ablenken lassen. Zu viel stand noch immer auf dem Spiel. Er trank den Rest aus seinem Becher und sah ihr zu, wie sie das Hemd wieder anzog. Die feine Seide bot wirklich kein Hindernis für die Leidenschaft eines Mannes.
    Nervös, als erwarte sie, dass er sie anspringen würde, kletterte sie in sein Bett und zog die Decke bis an ihr Kinn wie eine verängstigte, zitternde Jungfrau. Er grinste schief, denn das wusste er besser. Jungfrau, aye, aber eine heißblütige, mit einem wilden Temperament. Sie war eine leidenschaftliche Frau, die man leicht erregen konnte.
    Wenn er sich selbst trauen könnte.
    Er warf noch ein paar Holzscheite ins Feuer und beobachtete, wie die Flammen knisternd

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