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Geliebte Diebin

Geliebte Diebin

Titel: Geliebte Diebin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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eingedrungen? Wegen des Bedürfnisses Eures Bruders nach Rache und Eures Glaubens an eine heidnische Vorhersage? Wegen einer uralten Verletzung habt Ihr es gewagt, Euch ... zu bedienen?« Jetzt wurde er wütend. »Ihr habt Euer eigenes Leben aufs Spiel gesetzt und habt den Tod meines Wachmannes und meines Stallmeisters auf dem Gewissen. All das, weil Euch eine Hexe geweissagt hat, es sei Euer Schicksal?« Er kniff die Augen zu und schüttelte heftig den Kopf, als wolle er einen bitteren Gedanken vertreiben. »Wir sind alle Idioten«, murmelte er, dann deutete er auf das Hemd. »Zieht Euch wieder an.«
    Sie konnte seinen Stimmungsumschwung kaum glauben. Hastig bückte sie sich nach ihrem Hemd und streifte es über, ehe er womöglich seine Meinung änderte. Es war eine Sache, wenn er sie küsste und sie berührte, doch nackt vor ihm zu stehen, war etwas völlig anderes.
    »Das werdet Ihr nicht brauchen«, erklärte er, als sie nach dem goldenen Kleid griff. Er goss Wein in den zweiten Becher und reichte ihn ihr. »Ich sollte Euch hängen lassen«, erklärte er mit unbeweglichen Lippen. »Für den Tod meiner Männer und für die Entführung meines Jungen.«
    Sie nahm ihm den Becher aus der Hand und war sorgfältig bemüht, ihn dabei nicht zu berühren. Dann trank sie einen Schluck von dem Wein.
    »Selbst wenn Ihr von Eurem Bruder betrogen worden seid, so habt Ihr Euch dennoch gegen mich verschworen. Das allein ist unverzeihlich.«
    »Was habt Ihr also vor?«, fragte sie.
    »Meine Entscheidung steht noch nicht fest, aber irgendjemand wird dafür bezahlen.« Er runzelte die Stirn. »Auf jeden Fall werde ich Euren Bruder jagen lassen. Wenn ich ihn finde, wird er hier für seine Taten bestraft werden.«
    Sie biss sich auf die Lippen. »Ihr werdet ihn doch nicht umbringen?«
    »Das kann ich nicht versprechen. Es ist bereits Blut vergossen worden. Wenn er um sein Leben verhandeln will, dann wird er mir all diejenigen nennen müssen, die sich gegen mich verschworen haben, die Verräter in meinem eigenen Schloss. Danach werde ich von Euch erwarten, dass Ihr als Herrscherin über Serennog zurücktreten werdet. Jemand aus meiner Familie wird über das Schloss herrschen.«
    »Aber ...«
    »Ich will nicht das Risiko eingehen, dass so etwas noch einmal passiert.« Seine Gesichtszüge waren hart wie Stein.
    Ihre Knie drohten nachzugeben. Sie sollte ihr Schloss verlieren? Was würde aus den Männern, Frauen und Kindern werden, die von ihr abhängig waren?
    Als hätte er ihre Gedanken gelesen, sagte er: »Alle, die in Serennog leben, werden sich mir beugen müssen, Apryll. Sie werden mir ihre Treue erklären müssen. Mir. Wenn Euer Bruder noch lebt, wird er für immer verbannt werden.«
    »Er ist auch Euer Bruder«, platzte sie heraus und er erstarrte.
    »Was habt Ihr da gesagt?«
    Sie schluckte. Könnte sie es wagen, ihm die Wahrheit zu sagen? Sie sah die Frage in seinen Augen.
    »Was, Apryll?«
    »Ach, nichts.«
    »Nein ... Ihr habt gesagt, Payton sei mein Bruder.« Seine Augen zogen sich zusammen.
    Sie wollte sich rausreden, doch im Grund ergab das keinen Sinn. »Davon habt Ihr doch sicher gewusst«, ging sie in die Offensive und begegnete ruhig seinem Blick. »Euer Vater hat sich nicht damit zufrieden gegeben, Serennog nur zu plündern.«
    »Was sagt Ihr da, Frau? Dass mein Vater Eure Mutter vergewaltigt hat und dass ... dass ...« Sie sah, wie sich sein Gesichtsausdruck nochmals veränderte, gefährlich veränderte. »Ihr würdet alles behaupten, nur um Eure elende Haut zu retten.« Er nahm einen Schluck aus seinem Becher, stand auf und lehnte sich so weit über den Tisch, bis sich ihre Nasen beinahe berührten und sie seinen Atem auf ihrem Gesicht fühlte. »Ihr lügt.«
    »Ich habe nur das ausgesprochen, was Ihr wohl schon die ganze Zeit über geahnt habt. Sagt mir, dass es hier in Black Thorn keinen Klatsch über die Eroberungen Eures Vaters gegeben hat, über die Kinder, die er in die Welt gesetzt haben könnte, über die Frauen, die er vergewaltigt und dann beiseite geschoben hat, um sie dem Zorn ihrer eigenen Familien auszusetzen ... Oh!«
    Er umfasste ihr Handgelenk, seine Finger drückten fest zu. »Das reicht.«
    »Könnt Ihr der Wahrheit nicht ins Auge sehen?«, forderte sie ihn zornig heraus. »Payton ist Euer Halbbruder, Devlynn, genauso, wie ich seine Halbschwester bin.«
    Er malmte mit dem Unterkiefer. »Er ist ein Bastard. Nicht durch Geburt, sondern durch seine Taten«, schnauzte Devlynn sie an.
    »Er ist Euer

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