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Geliebte Diebin

Geliebte Diebin

Titel: Geliebte Diebin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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sofort!«
    »Bruder«, begann Collin mit dieser schmeichelnden, irritierenden Stimme, die Devlynns bereits blank liegende Nerven noch mehr strapazierte. »Hör mir zu, du kannst den Baron von Wybren nicht behandeln wie einen gemeinen Dieb. Auch Lady Monteith kannst du nicht festhalten.«
    »Jetzt hörst du mir mal zu«, knurrte Devlynn und packte Collin an seinen Mantelaufschlägen. »Mein Sohn ist entführt worden. Vielleicht ist er sogar verletzt. Oder ... noch Schlimmeres.« Die Vision von Yales schlaffem Körper zuckte vor seinem inneren Auge auf. »Wir werden ihn finden und «uch die Schuldigen, die für diese Freveltat verantwortlich sind. Und das werden wir noch heute Nacht tun.« Seine Lippen bewegten sich kaum, als er hinzufügte: »Sag dem Sheriff, dass er jeden Mann, jede Frau und jedes Kind innerhalb der Mauern des Schlosses befragen soll, und hol mir den Hauptmann der Wache. Sofort.« Spucke sprühte auf das Gesicht seines Bruders. Devlynn gab Collin frei, als hätte er sich seine Finger verbrannt. »Ich will den Namen von jedem Einzelnen wissen, der heute Abend dieses Schloss betreten hat. Und ich will wissen, warum diese Frau« - er schüttelte das Kleid in seiner Faust - »warum Apryll von Serennog, wenn sie das wirklich ist, Zugang zu diesem Schloss bekommen hat.«
    »Wir haben das Schloss von den Türmen bis hin zu den Verliesen durchsucht. Nirgendwo gibt es ein Zeichen von dem Jungen.« Rudyard, der Hauptmann der Wache, stand hoch aufgerichtet in Devlynns Zimmer. Collin saß an dem kleinen Tisch, und Devlynn blickte aus dem Fenster in den Schlosshof. Seine Brust war eng und Wut brannte in seinem Körper. Er ballte die Flände zu Fäusten und stellte sich vor, sie lägen um Aprylls schlanken, weißen Hals. »Aber es gibt noch mehr schlechte Neuigkeiten.«
    Die Muskeln in Devlynns Nacken spannten sich an.
    »Ein Wachmann ist tot. Man hat ihm den Hals aufgeschlitzt. Es scheint, als hätten sich einige Eindringlinge in das Schloss geschlichen.«
    »Verdammte Hölle«, schimpfte Collin. »Und niemand hat etwas davon gemerkt?«
    »Und der Schatz des Schlosses ... Der Wachmann, der ihn bewacht hat, ist auch tot.« Es dauerte nur Sekunden, bis Devlynn durch das Vorzimmer und eine Seitentür zu dem kleinen Raum gelaufen war, in dem die Wertgegenstände des Schlosses in einer schweren Truhe verwahrt waren. Collin und Rudyard folgten ihm auf den Fersen. Wie Rudyard es berichtet hatte, lag der Wachmann tot in einer Ecke. Blut rann aus einer Verletzung über den Boden. »Saunders«, sagte Devlynn heiser und berührte den Mann, der zwar noch warm, aber eindeutig tot war. Er konnte keinen Puls mehr fühlen. »Ruft den Priester.«
    Mörder. Schlächter.
    Angst erfasste ihn.
    Diese Monster hatten Yale entführt!
    Bei den Göttern, er würde seinen Sohn nicht verlieren, nicht seinen Jungen. Nicht, nach allem, was mit Glynda und dem Baby geschehen war. Er zwang sich auf die Füße und starrte in die leere Truhe. Das Schloss war aufgebrochen worden, der Inhalt verschwunden.
    »Sucht das Schloss noch einmal ab.«
    Rudyard zögerte und Devlynn rüttelte den Mann an den Schultern. »Ich habe gesagt, durchsucht das Schloss noch einmal. Dreht das Unterste zuoberst. Durchsucht die Hütten, die Lager, die Zwinger, die Ställe, die Mühle, die Kapelle, die Garnison, alles. Sucht unter den Deckenbalken und in den Verliesen, und dreht jeden Stein einzeln um, habt Ihr mich verstanden?« Er berührte fast mit seiner Nase das Gesicht des anderen Mannes, seine Lippen bewegten sich kaum, als er hinzufügte: »Es ist Eure Verantwortung, meinen Sohn zu finden.«
    Der Adamsapfel des Hauptmannes hüpfte auf und ab. Seine spitze kleine Zunge strich über seine krummen Zähne. Jesus Christus, der Mann war verschreckt! Der verdammte Hauptmann der Wache hatte Angst. Kein Wunder, dass alles in einem solchen Durcheinander war.
    »Devlynn.« Collins Stimme klang tadelnd, sein Gesicht war grimmig verzogen. »Wir werden alles noch einmal durchsuchen. Aye. Aber glaubst du nicht, wir sollten besser die Diebe verfolgen? Es besteht nur wenig Zweifel, dass sie Yale haben, und sie haben Stunden Vorsprung, aus dem Schloss zu fliehen und sich zu verstecken. Wir sollten keine Zeit mehr verschwenden, sondern sollten diese Halunken finden. Und die Frau. Sie ist ganz sicher ein Teil des Betruges.«
    Langsam lösten sich Devlynns Finger. Er presste die Lippen zusammen. »Aye«, stimmte er zu. »Stell ein Dutzend Männer ab, die das Schloss noch einmal

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