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Geliebte Diebin

Geliebte Diebin

Titel: Geliebte Diebin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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ihre Hose und ihre Tunika zurecht, strich ihre Kleidung glatt, als hätte er sie nie berührt, als wäre nie einer seiner Finger über ihre Haut geglitten. Ihr Körper schrie insgeheim nach seiner Berührung.
    Mit einem Arm hielt er sie fest, dann zog er die Decke bis zu ihrem Hals und flüsterte: »Angenehme Träume, Kleines.« Und dann lachte er leise, als wäre all das, was er zuvor getan hatte, ein Spiel gewesen - ein Spiel zu seiner Belustigung und ihrer Erniedrigung.
    Ihre Wangen brannten vor Scham und dennoch ... trotz all ihrer Verlegenheit konnte sie es kaum erwarten, bis er sie das nächste Mal berührte. Bei diesem Gedanken hätte sie beinahe aufgeschrien. Es würde kein nächstes Mal geben.
    Dafür würde sie schon sorgen.
    Heute Nacht würde sie flüchten. Irgendwie, auf irgendeine Weise würde sie so viel Abstand wie nur möglich zwischen sich und diesen schrecklichen, verlockenden, geheimnisvollen Mann bringen.
    »Also, wo sind die anderen?«, fragte der Junge und betrachtete Payton von der anderen Seite des Feuers. »Deine Bande von Halsabschneidern und Dieben, wo sind sie?«
    »Sie werden schon noch kommen. Morgen früh«, antwortete Payton, obwohl er sich in Wirklichkeit fragte, wo sie blieben, während er durch die Fensterluke in die Dunkelheit spähte. Er war den ganzen Tag über unruhig hin und her gelaufen. Hatte gewartet. Er hatte die Vorräte überprüft und das verdammte Feuer am Brennen gehalten und war sich in jeder Sekunde bewusst gewesen, dass Devlynn und seine schlagkräftige Armee auftauchen konnten. Der Plan war, dass Payton sich mit seinen Leuten in der Abenddämmerung an diesem Tag hatte treffen wollen. Und dennoch gab es kein Anzeichen von Bernard oder Samuel, der nach Osten geritten war. Sie hätten auf der anderen Seite des Flusses zurückreiten sollen und hätten eigentlich bei Anbruch der Nacht hier sein müssen. Was Roger, Isaac und Melvynn betraf, diejenigen, die mit den Fackeln über den Hügelkamm geritten waren: Sie hätten Devlynns Armee eine großartige Verfolgungsjagd liefern sollen, sie hätten sich aufspalten und dann hierher reiten sollen. Wenigstens einer von ihnen sollte längst hier sein müssen.
    Dann waren da noch die Männer, die er in Black Thorn gelassen hatte; die Spione, die ihm geholfen hatten; diejenigen, die Devlynn untreu geworden waren. Er hatte einen Bericht von einem von ihnen erwartet... und dennoch hatte er nichts gehört.
    Und was ist mit Apryll? Wo ist sie?
    Waren sie alle umgekommen? War jeder seiner Männer und seine störrische Schwester gefangen genommen worden? Hatte Payton seinen Feind so sehr unterschätzt?
     
    »Das ist aber ein langweiliges Spiel«, maulte der Junge. Er hatte den ganzen Tag geschnitzt, hatte sich ein Schwert gemacht mit einem stumpfen Messer, das Payton ihm erlaubt hatte. »Wo ist mein Vater?«
    Eine gute Frage. »Er sucht nach dir, da bin ich mir ganz sicher.«
    »Dann wird er mich auch finden.« Yale nickte. Er war so vertrauensvoll, so sicher, was die Kraft seines Vaters betraf. Wie wäre es wohl, einen Sohn zu haben, einen Sohn, der totales Vertrauen in einen hatte? »Und wenn er mich findet, werdet Ihr Euer Spiel verlieren.«
    »Das glaube ich nicht.«
    »Mein Vater ist der beste Schwertkämpfer in ganz Wales!«
    »Wenn du meinst.« Payton war es leid, Jubelgeschichten über seinen Feind zu hören, der in den Augen seines Sohnes ein Gott zu sein schien.
    »Aye, er wird kurzen Prozess mit Euch machen und auch mit Euren Männern, wenn die wirklich kommen sollten!« Paytons Nerven waren angespannt und der Junge mit seinen unendlichen Fragen und seinem lebhaften Geist irritierte ihn. Bei den Göttern, wenn er doch nur schlafen würde ... Er besaß noch mehr von der Droge, und der Gedanke, etwas davon in Yales Becher zu schütten, war verlockend. Gib dem Jungen etwas Wein und die Droge, und du wirst endlich Frieden haben.
    Aber er musste das Schlafmittel aufbewahren für den nächsten Teil des Rittes. Es war besser, den Jungen zu betäuben, wenn sie unterwegs waren, damit er ihnen dann keine Schwierigkeiten machte.
    Yale stand nun auf und begann, mit seinem Schwert zu fuchteln und zu parieren, er bewegte sich behände um das Feuer, sprang vor und hieb mit sicheren Schlägen zu, wirbelte herum und kämpfte mit begeisterter Mühelosigkeit. Er rückte Payton immer näher. Unbewusst griff der nach seiner eigenen Waffe, nur um dann zu sehen, wie der Junge bei dem Gedanken an eine echte Herausforderung breit grinste.
    »Ha!«,

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