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Geliebte Diebin

Geliebte Diebin

Titel: Geliebte Diebin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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nicht entkommen war, sondern dass sie sich über das felsige Ufer des Baches beugte, um ihr Gesicht zu waschen.
    Womöglich war er zu hart mit ihr, überlegte er unvermittelt, und seine Wut wandelte sich in Faszination, als sie ihr Haar hob und mit der freien Hand ihr Gesicht wusch. War es möglich, dass sie die Wahrheit sagte? War es möglich, dass ihr Bruder sie betrogen hatte? Ein Teil von ihm wollte das glauben, wollte glauben, dass sie keinen Anteil an dem gemeinen Betrug hatte, bei dem sein Sohn entführt und etliche seiner Männer ermordet worden waren. Doch konnte er nicht vergessen, dass sie der Köder gewesen war, die Verlockung, die ihn dazu gebracht hatte, unvorsichtig zu sein und damit die Möglichkeit zu bieten, ihn auszurauben und seinen Sohn zu entführen. Nein, er konnte ihr nicht vertrauen, und es wäre besser, das nicht zu vergessen.
    »Beeilt Euch«, rief er, und seine Worte klangen wie ein Echo in dem stillen, eisigen Wald. »Wie ich schon sagte, wir haben nicht die ganze Nacht Zeit.«
    »Ich komme ja schon«, gab sie zurück und er beobachtete, wie sie sich aufrichtete und sich mit dem Saum der Tunika das Gesicht trocknete. Er sah einen Hauch ihres flachen, weißen Bauches, und sein Unterleib regte sich erneut. Noch nie hatte eine Frau so auf ihn gewirkt. Nicht einmal Glynda, seine Frau, und deswegen fühlte er den Anflug eines Schuldgefühls .
    Endlich trat Apryll neben ihn und ging wortlos mit ihm zurück zum Lagerfeuer, dessen Schein durch das Geäst flackerte. Die meisten der Männer hatten sich nun in ihre Umhänge gehüllt und lagen auf dem Boden. James säuberte noch das Fell des Hirsches mit seinem Messer und ein anderer Mann gab den Pferden Wasser und Futter, während Lloyd sein Schwert schärfte und mit gerunzelter Stirn die Schärfe der Klinge mit seinen Fingern prüfte.
    Gehorsam verschwand Apryll im Zelt und Devlynn übernahm die erste Wache.
    »Wir haben nur noch Futter für drei Tage«, berichtete ihm Rearden, der Mann, der sich um die Pferde kümmerte.
    Devlynn nickte. »Wir werden im nächsten Dorf Futter kaufen.«
    »Aye.«
    »Also reiten wir morgen los, ob nun Bennett zurückkommt oder nicht?«, wollte Lloyd wissen und rieb mit dem Wetzstein über die Klinge seines Schwertes.
    »Aye.«
    »Und was ist mit der Frau?«
    »Sie reitet mit uns.«
    Lloyd hielt inne und sah zu Devlynn auf. »Eine Suchmannschaft ist kein Platz für eine Frau.« Er warf einen bedeutsamen Blick auf das Zelt. »Frauen sind nutzlose Geschöpfe, nur zu einem sind sie gut.«
    »Und was sollte das sein?«, fragte Devlynn höflich, während sich die Muskeln in seinem Nacken anspannten.
    »Einem Mann das Bett zu wärmen. Das ist alles.«
    »Und was ist mit der Mutterschaft?«
    »Das wird überbewertet. Meine eigene Mutter ist gestorben, als sie mich auf die Welt gebracht hat. Es hat mir nicht geschadet.« Sein Lächeln war wissend. »Euer eigener Sohn hat ebenfalls keine Mutter und er scheint ein netter Junge zu sein.«
    »Er hat Miranda und Tante Violet, die ihn führen.«
    »Es würde ihm genauso gut gehen auch ohne die beiden.«
    Der Mann war ein Volltrottel.
    »Lady Apryll wird mit uns reiten«, erklärte Devlynn, der es müde war, zu argumentieren. »Und ich will keine Respektlosigkeit hören.«
    »Sie ist doch eine Gefangene, nicht wahr?«, fragte Lloyd.
    »Aye, und eine Lady.«
    Lloyd schnaufte, doch er schwieg nun, und Devlynn widerstand dem dringenden Wunsch, dem Mann die Faust in sein dämliches Gesicht zu donnern.
     
    Apryll lauschte dem Wortwechsel, während sie in dem Licht, das vom Feuer kam, das Zelt durchsuchte. Wenn sie doch nur ein Messer finden könnte oder etwas Scharfes, womit sie einen Schnitt in das Zelt machen könnte! Dann könnte sie verschwinden, während die Männer sich noch unterhielten und die Hunde lautstark an ihren Knochen kauten.
    Sie könnte zu Fuß durch den Wald flüchten und noch einmal in den Fluss steigen, um diese elenden Hunde zu verwirren. Dann könnte sie irgendwo ein Pferd stehlen oder einen der Bauern bitten, sie auf seinem Wagen mitzunehmen, wenn sie erst einmal die Straße erreicht hätte.
    Und du wirst wieder gefangen werden. Die Männer haben Pferde und diese verdammten Hunde. Sie werden dich innerhalb von wenigen Stunden eingeholt haben ... Nein, du brauchst einen besseren Plan. Du musst an Devlynns kleiner Armee vorbeischleichen, musst die Pferde stehlen und dafür sorgen, dass die Zeit auf deiner Seite ist.
    Himmel, was sollte sie nur tun? Sie fand kein

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