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Geliebte Diebin

Geliebte Diebin

Titel: Geliebte Diebin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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verschloss seinen Verstand vor dem Gedanken, dass der selbst erwählte neue Name des Jungen eine Vorahnung dessen sein könnte, was ihn erwartete.
     
    Apryll schob sich an den Rand des Lagers und zu ihrer Überraschung gelang es ihr nach einem geringfügigen Widerstand, ihrem Wärter zu entkommen. Ihr Herz raste und ganz behutsam schlich sie sich zum Eingang des Zeltes.
    Sie beobachtete und wartete, sie sah den Schatten des Wachmannes, merkte, wie er aufhörte, hin und her zu laufen und sich vor das Feuer setzte. Dem Sinken seiner Schultern nach zu urteilen glaubte sie, dass er eingedöst war. Als sie daraufhin durch den Schlitz des Zelteinganges lugte, bereitete sie sich auf die Entschuldigung vor, dass sie sich noch einmal würde erleichtern müssen, dass sie sicher war, ihre monatliche Zeit sei gekommen. Die Art, wie" Männer solche Gespräche mieden, gab ihr die Sicherheit, dass sie ihn davon würde überzeugen können, ihr ein wenig Privatsphäre zu gönnen.
    Doch sie brauchte gar nicht erst zu dieser Lüge Zuflucht zu suchen, denn der Wachmann lehnte, wie sie es gehofft hatte, am Stamm einer Eiche. Seine Augen waren geschlossen, sein Mund stand leicht offen.
    Blieben also nur noch die Hunde ... wo waren die Viecher? Schnell suchte sie das Lager ab und entdeckte sie, jeder zusammengerollt wie zu einem Ball, Knochenstücke neben ihnen. Glücklicherweise war der Wind wieder erwacht, er raschelte in den Ästen der Bäume über ihnen. Zusammen mit dem Gurgeln des Baches und dem Knistern und Zischen des Feuers, gab das Geräusch des Windes ihr hervorragende Deckung. Mit aller Vorsicht umkurvte sie das Zelt, duckte sich in die Schatten und gelangte schließlich zu der Stelle, an der die Pferde angebunden waren und ebenfalls schliefen.
    Sie suchte nach dem schnellsten Pferd. In der Dunkelheit der Nacht konnte sie jedoch den Hengst nicht erkennen. Mit eiskalten Fingern band sie das Pferd los, das in ihrer Nähe stand, ein dunkles Tier mit weißen Flecken auf den Beinen und der Brust.
    Ihre Ohren lauschten angestrengt auf Geräusche aus dem
    Lager. Sie hielt den Atem an, als sie die Zügel des Pferdes um ihre Finger schlang. Die Nacht war bitterkalt, obwohl sie schwitzte vor Aufregung. Ihre Muskeln waren gespannt, und in ihren Gedanken stellte sie sich vor, was Lord Devlynn wohl tun würde, wenn er am Morgen aufwachte und feststellte, dass der Platz neben ihm leer war.
    Lieber Gott, hilf mir, betete sie inbrünstig, während sie das Tier nach Norden auf dem Weg noch führte, bis sie sicher war, dass sie genügend Abstand zwischen sich und Devlynns Gruppe gebracht hatte. Erst dann schwang sie sich auf den Rücken des Pferdes und drängte es zu einem schnellen Galopp. Mit dem Mondlicht als ihrem Führer und dem Wind in ihrem Rücken galoppierte sie durch den dichten Wald, über Wiesen und Bäche, in Richtung auf den alten Gasthof, in dem sie Payton und den Jungen zu finden hoffte.
    Sie war höchst erleichtert, keine Gefangene mehr zu sein und sie fragte sich nicht, warum ihr die Flucht so leicht gelungen war.
    Sie ahnte auch nicht, während sie mit dem entwendeten Pferd über den vom Mond erhellten Pfad ritt, dass jede ihrer Bewegungen beobachtet wurden und dass ihr jemand folgte ...

15
    »Die Heiligen seien verdammt«, brummte Devlynn vor sich hin, als er zusah, wie die Frau den braunen Hengst wählte und sich dann durch den nächtlichen Wald davonstahl. Zu Yale.
    Sein Lächeln war böse. Sie hatte genauso reagiert, wie er es erwartet hatte, genauso, wie er ihr die Falle gestellt hatte, und er hatte keine Zweifel, dass sie ihn direkt zu seinem Sohn führen würde. All das war Teil seines Plans.
    Obwohl er zugeben musste, dass es nicht seine Absicht gewesen war, sich von Apryll von Serennog bezaubern zu lassen. Dennoch war sie ihm unwiderstehlich erschienen. Ah, sie konnte charmant sein und sinnlich, ja, sogar belustigend. Und verräterisch. Vergiss nicht, wer in dein Schloss eingedrungen ist, wer die Ställe in Brand gesetzt und deinen Sohn gerau b t hat. Oh es nun Absicht war oder nur durch die Umstände bedingt, sie ist eine mordende Entführerin, da darfst du dir keinen Fehler erlauben!
    Verärgert über seine verwirrten Gefühle suchte er heimlich ein paar seiner Sachen zusammen - Waffen, Nahrungsmittel, eine Unterlage zum Schlafen. Es war offensichtlich, dass einer, vielleicht sogar mehrere der Männer, die ihn begleiteten, Verräter waren. Aber wer? Er betrachtete die fest schlafenden Männer, die ihm schon seit

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