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Geliebte Diebin

Geliebte Diebin

Titel: Geliebte Diebin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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Angeln hängende Tür.
    »Ich will ihn weder rauslassen noch aus den Augen lassen«, erklärte Payton zornig und eilte zur Tür, um dem Jungen nachzusehen.
    »Ich werde auf ihn aufpassen.«
    »Das solltest du tun, Schwester, denn wenn wir ihn als Geisel verlieren, haben wir gar nichts mehr. Alles, was wir dann bisher getan haben, wird umsonst gewesen sein. Bestimmt willst du das doch auch nicht. Gar nicht zu reden von der Vergeltung von Black Thorn.«
    »Wenigstens in diesem Punkt sind wir uns einig«, murmelte sie und musterte ihren Bruder mit einem weiteren vernichtenden Blick, ehe sie aus dem verrottenden Haus trat. Draußen lag noch immer Nebel über den Bäumen, er waberte über den gefrorenen Boden und gab dem Wald etwas bedrückend Geisterhaftes.
    In Aprylls Kopf wirbelten die Gedanken an eine Flucht, denn jetzt wäre der perfekte Zeitpunkt, ihren Brud er zu übertölpeln. Doch Payton kam so schnell hinter ihr her, als hätte er vermutet, dass sie versuchen würde, ihn auszutricksen.
    »Wir dürfen ihn nicht aus den Augen lassen«, erklärte er und seine Lippen wurden ein schmaler Strich. Er beobachtete den Jungen, wie er am Ufer geschickt hinunterrutschte, um
    sich dann auf die Felsen zu knien, an denen sich Eis gebildet hatte. »Und denke erst gar nicht daran, ihn von hier wegzubringen, Schwester. Anderenfalls werde ich dich jagen und den Jungen so rasch erlegen wie einen Hirsch.«
    »Und dir dafür den lebenslangen Zorn von Devlynn von Black Thorn zuzuziehen?«
    »Mit Freuden.« Paytons Hass war so groß, sein Bedürfnis nach Rache so dunkel wie die Seele des Teufels. Es war noch viel mehr als nur Genevas Vision, die ihn antrieb. Es war mehr als das Bedürfnis, Serennog zu retten, das ihn zu seinen Handlungen zwang. Es war das Bedürfnis, sich selbst zu beweisen, der brennende Wunsch, anerkannt und nicht länger als ein Bastard angespuckt zu werden.
    »Pass auf, Bruder. Ich bin noch immer die Herrscherin von Serennog«, rief sie ihm ins Gedächtnis.
    Payton lachte heiser auf. »Bist du das wirklich? Und wer passt auf das Schloss auf, während du nicht da bist?«
    »Sir Brennan, natürlich«, behauptete sie fest, während sie Yale beobachtete, der sich flach auf den Bauch gelegt hatte und in das klare Wasser des Baches starrte.
    »Und du vertraust ihm? Er ist ein Idiot.«
    »Er ist mir treu ergeben. Und er hat den Verwalter, der ihm zur Seite steht«, erklärte sie mit mehr Selbstvertrauen, als sie fühlte.
    »Andrew? Ach, komm schon, Apryll. Du weißt genau, dass der Verwalter ein schwacher, elender Mann ist. Er besitzt kein Rückgrat.«
    »Und Vater Benjamin darfst du auch nicht vergessen.«
    »Er ist blind, Apryll - um der Liebe Jesu willen. Und du bist es auch«, meinte Payton, während tief im Wald ein Rabe schrie.
    »Ich bin nicht so blind, dass ich nicht sehen kann, dass mein Bruder zum Verräter geworden ist.«
    »Ein Bruder, der versucht, dein Schloss zu retten«, verbesserte er giftig und spähte erneut zum Wald. Sorgenvoll runzelte er die Stirn. »Wo zum Teufel sind Bernard und Samuel? Selbst wenn Black Thorn den Köder geschluckt hat und die anderen seiner Armee ausweichen mussten, hätten Bernard und Samuel bereits hier sein müssen.«
    Apryll schüttelte den Kopf. »Bist du wirklich so dumm? Black Thorns Armee hat sich in kleine Gruppen aufgespaltet. Jede Gruppe ist an der Weggabelung einem anderen Weg gefolgt.« Als er sie misstrauisch musterte, sprach sie weiter. »Ich wurde gefangen genommen, Payton. Deshalb hat es so lange gedauert, bis ich dir folgen konnte.«
    »Von Devlynn von Black Thorn?«
    Sie nickte.
    »Schon wieder? Nachdem er dich außerdem im Schloss eingesperrt hatte?«
    »Aye«, gab sie verlegen zu.
    »Und dennoch konntest du fliehen?« Er runzelte skeptisch die Stir n .
    »Es war nicht einfach«, erklärte Apryll, obwohl sie es in Wahrheit ohne große Schwierigkeiten geschafft hatte. Das machte ihr Sorgen. Es nagte an ihr. Hatte Devlynn sie absicht lich entwischen lassen? Nein ... und dennoch ... Payton starr te sie an, er erwartete eine Erklärung. »Ich habe gewartet, bis der Wachmann eingeschlafen war und der Wind so laut heulte, dass die Hunde mich nicht gehört haben, dann habe ich ein Pferd gestohlen.«
    Paytons Blick ging zu dem braunen Hengst mit den weißen Beinen. »Und dir ist niemand gefolgt?«
    »Nein.«
    Er rieb sich besorgt über sein Kinn und kratzte sich den rötlichen Bart. »Bist du auch ganz sicher?«
    »Niemand ist hier aufgetaucht, oder?«
    »Noch nicht.«

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