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Geliebte Diebin

Geliebte Diebin

Titel: Geliebte Diebin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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Er beobachtete weiter den Jungen und sein Mund wurde erneut zum Strich.
    »Sei vorsichtig, Payton«, warnte sie ihn und ihr Blut wurde zu Eis, als sie den Hass in den Augen ihres Bruders erkannte. »Wenn du dem Jungen etwas antust, wird Devlynn von Black Thorn alles tun, was in seiner Macht steht, um nicht nur dich zu zerstören, sondern auch mich und das ganze Schloss. Niemand wird vor ihm sicher sein.«
    »Das ist mir egal«, knirschte Payton, während er zusah, wie Yale zu einem Baum in der Nähe des alten Gasthofes ging und sich auf einen niedrig hängenden Ast schwang.
    »Es macht sehr wohl etwas aus. Viele Leben hängen davon ab«, erklärte sie heftig. »Die einzige Möglichkeit, wie wir unsere Leben und die der anderen retten können, ist, wenn wir den Jungen zurück zu seinem Vater bringen.«
    Er starrte sie an, als seien ihr zwei Köpfe gewachsen. »Die einzige Möglichkeit, wie wir Leben retten können, ist, wenn wir den Jungen gegen ein Lösegeld zu Black Thorn bringen und einen Handel mit ihm abschließen. Er ist alles, was wir haben, um ihn zu einer Verhandlung zu zwingen.«
    »Dann sorgst du besser dafür, dass ihm nichts zustößt«, erklärte sie. »Zu deiner eigenen Sicherheit und für deine dumme Rache. Denn sonst werden alle umsonst gestorben und gefoltert worden sein, und du wirst dein Ziel nicht erreicht haben.« Sie musste ihn auf dem einzigen Weg erreichen, der ihr möglich war. »Der Junge muss am Leben bleiben.« »Verdammte Hölle.«
    »Denke nach, Bruder«, forderte sie ihn auf und legte eine Hand auf seinen Arm. Ihre Finger gruben sich verzweifelt in den groben Stoff seiner Tunika. »Lass dir von deinem Temperament nicht deine Träume zerstören.«
    Doch noch während sie die Worte aussprach, wusste sie bereits, dass es zu spät war. Payton ließ nicht mit sich verhandeln. Sie hatte keine andere Möglichkeit, als ihn zu hintergehen.

16
    Payton bewachte abwechselnd Devlynns Sohn und suchte die Umgebung des Waldes ab. Seine Finger spielten nervös am Griff seines Schwertes, er versuchte, durch den Nebel zu spähen und erwartete fast, dass der Lord von Black Thorn jeden Moment mit gezogenem Schwert aus dem Unterholz brach.
    Yale lief zurück zu dem Bach, ließ sich ans Ufer fallen und versuchte, einen Fisch zu packen, der vorüberschwamm. »Ich brauche einen Speer«, erklärte er und schaute Apryll auffordernd an. »Dann könnte ich einen Fisch fangen. Habt Ihr ein Messer?«
    »Ne in .« Sie schüttelte den Kopf.
    »Ah, aber ich hatte eines.« Er rannte auf das alte Gebäude zu und kam Sekunden später mit einem stumpfen Dolch mit kurzem Griff zurück. Er warf sich ans kalte Ufer und starrte
    in das Wasser.
    »Das war nur zum Schnitzen gedacht. Du darfst keine Waffe haben!« Payton lief zu ihm und streckte gebieterisch die Hand aus, um dem Jungen das Messer abzunehmen.
    In Yales Augen trat ein Glitzern, als er leichtfüßig auf die Beine kam. Der Wind zerzauste sein Haar und brachte Farbe in seine Wangen. Er tänzelte von Payton weg, eine Hand hielt er ausgestreckt, als wolle er damit einen Schlag abwehren, die Finger der anderen Hand umfassten das Messer, und er wedelte bedrohlich damit. »Das ist ein Spiel. Und Ihr habt ein
    Schwert und einen Bogen.« Er deutete mit dem Kinn auf die Pferde. »Und auch wenn Ihr es nicht zugebt, Ihr habt Phantom gestohlen. Oh, mein Vater wird gar nicht erfreut sein.«
    »Mir ist es egal, was er denkt.«
    »Das sollte Euch aber nicht egal sein.«
    »Aber Tod«, versuchte es Payton voller Überzeugung. »So wird dieses Spiel nicht gespielt. Ich bin der Mann, der dich gefangen genommen hat.«
    »Dann sollte ich aber eine Waffe haben«, bestand der Junge auf seinem Recht.
    Payton malmte mit den Zähnen. »Gib mir das Messer!«
    »Nehmt es mir doch ab.«
    »Nein, so was solltest du nicht versuchen«, wandte sich Apryll beschwichtigend an den Jungen. Ihr Herz hörte beinahe auf zu schlagen. Sie konnte den Gedanken nicht ertragen, dass Devlynns Sohn verletzt werden könnte.
    »Das ist alles dein Fehler«, wandte sich Payton ärgerlich an seine Schwester. »Du hast ihn dazu ermutigt. Und jetzt, Junge, gib mir das Messer!« Er hatte die Lippen zornig zusam mengepresst, alle Farbe war aus seinen Wangen gewichen, als er und Yale einander jetzt umkreisten.
    Apryll trat zwischen die beiden, sie drehte sich zu ihrem Bruder. »Lass ihn in Ruhe!«
    »Nicht, solange er eine Waffe hat. Ich schwöre dir, Junge, wenn du mir das Messer nicht gibst, werde ich gezwungen sein,

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