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Geliebte Fälscherin (German Edition)

Geliebte Fälscherin (German Edition)

Titel: Geliebte Fälscherin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamera Alexander
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sie nach dem Kerzenleuchter.
    Die Tür, die aus der Küche in die Galerie führte, wurde aufgerissen.
    „Onkel Antoine!“ Claire atmete erleichtert aus. „Wo warst du? Papa ist verletzt. Er blutet und braucht …“
    „Ich weiß. Der Arzt ist schon unterwegs.“ Drei lange Schritte und Onkel Antoine stand neben ihr. Seine Kleidung, die immer glatt gebügelt und modern war, war zerknittert und voll Flecken. Eine klaffende Wunde zog sich über seine linke Wange. Die Haut um den Schnitt war geschwollen und zeigte einen Bluterguss.
    Claire stand auf, obwohl ihre Beine unter ihr fast nachgaben. „Was ist passiert? Wer hat das gemacht?“
    Onkel Antoine warf einen schnellen Blick auf ihren Vater hinab, der stumm den Kopf wegdrehte.
    Claire wollte sich damit nicht abspeisen lassen. „Einer von euch muss es mir sagen. Ich habe ein Recht zu wissen, was …“
    Onkel Antoine packte sie so fest am Handgelenk, dass sie vor Schmerzen das Gesicht verzog. „Du musst mir zuhören, ma chère . Sehr genau. Wir haben absolut keine Zeit für deine dummen Fragen.“ Eine ungewohnte Härte lag in seiner Stimme. Er ließ sie los und zog einen Lederbeutel aus seiner Manteltasche. „Alles, was du brauchst, ist hier drinnen.“
    Sie starrte den Beutel an und dann wieder ihn, als sie begriff, was sich in dem Beutel befand. Was dieser Beutel bedeutete . Ihre Mutter hatte immer einen ähnlichen Beutel bei sich gehabt, wenn sie beide zu einem „Überraschungsabenteuer“ aufgebrochen waren, wie ihre Mutter diese Reisen genannt hatte, als Claire jünger gewesen war.
    „Nein“, hörte sich Claire flüstern. Das Wort war ausgesprochen, bevor sie genauer nachgedacht hatte.
    Onkel Antoine starrte sie wütend an.
    Claire hatte sich keinen Zentimeter bewegt, aber sie hatte das Gefühl zu wanken, als wäre ihr der Teppich unter den Füßen weggezogen worden. Schon wieder. Es war wirklich Ironie des Schicksals … Dieses Leben, das sie noch vor einer Stunde am liebsten gegen ein anderes eingetauscht hätte, hatte plötzlich eine Bedeutung und eine Vertrautheit, die sie trotz der vielen unglücklichen Seiten nicht aufgeben wollte. „Ich bin es müde, ständig wegzulaufen, Onkel. Von einer Stadt in die andere zu ziehen.“ Ihr Blick wanderte weiter zu ihrem Vater. „Ich weiß, dass ich nicht hierbleiben kann, aber ich will das nicht mehr machen. Das habe ich dir schon gesagt, Papa. Und du hast selbst gesagt, dass niemand weiß, dass ich die Bilder gemalt habe. Ich könnte woanders in der Stadt wohnen und …“
    „Du hörst nicht zu, Claire.“ Onkel Antoines Stimme fehlte jede Spur von Wärme. „Wir haben keine Zeit für dieses Gespräch. Sie könnten jeden Augenblick zurückkommen.“ Er warf einen Blick zur Tür. „Für keinen von uns ist es nach dem, was heute passiert ist, hier noch sicher.“
    Claire warf die Schultern zurück und zwang ihre Stimme, genauso stark und bestimmt zu klingen wie seine. „Und ich glaube, du hörst mir nicht zu, Onkel. Ich weiß, dass Papa mir nie zugehört hat.“ Ihre Kehle fühlte sich plötzlich so rau wie Sandpapier an. „Wenn du und Papa in eine andere Stadt ziehen und woanders so weitermachen wollt, dann geht. Aber ich mache nicht mehr mit.“ Sie schluckte. Bei diesen Worten schnürte es ihr die Kehle zu. Und bei dem Zorn, den sie im Gesicht ihres Onkels sah. „Ich gehe meinen eigenen Weg. Ich …“
    Seine Hand kam aus dem Nichts und landete glühend heiß auf ihrer Wange. Claire wäre umgefallen, wenn er sie nicht am Arm gepackt hätte.
    „Hör mir zu!“ Onkel Antoine zog sie an sich heran. „Du gehst, ma chérie . Das ist zu deinem eigenen Besten. Das musst du mir glauben. Deine Fahrt ist bereits arrangiert. Jetzt hör auf, dich wie ein verwöhntes Kind zu benehmen, und geh deine Tasche packen.“
    Claires Gesicht glühte. Sie hatte das Gefühl, als schaue sie einen Fremden an. Noch nie hatte er so mit ihr gesprochen, geschweige denn sie geschlagen. Sein Blick war unnachgiebig, und langsam fügten sich die Teile eines viel zu bekannten Puzzles schmerzlich zusammen. „Du wusstest …“ Als ihr die Wahrheit dämmerte, kniff sie die Augen zusammen. Sie erkannte es in seinen Augen. „Deshalb warst du dieses Mal so lange fort. Im Norden. Du wusstest , dass wir wieder wegziehen. Und doch hast du …“ Er hatte sie angelogen. Genauso wie Papa. „Du hast es versprochen“, flüsterte sie, während ihr die Tränen die Kehle zuschnürten. „Du hast versprochen, dass wir nicht wieder

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