Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geliebte Fälscherin (German Edition)

Geliebte Fälscherin (German Edition)

Titel: Geliebte Fälscherin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamera Alexander
Vom Netzwerk:
hatte, beleidigt fühlen sollte, denn offensichtlich hatte ihre Arbeitgeberin den Eindruck, dass sie für ihre Arbeit nicht angemessen gekleidet war. Aber sie war nicht im Geringsten beleidigt. Sie war unvorstellbar dankbar und konnte es kaum erwarten, nach Belmont zurückzukommen und ihrer Arbeitgeberin angemessen zu danken. Mrs Perry versicherte, die Änderungen seien in ein paar Tagen ausgeführt, und sie würde die Kleider nach Belmont liefern lassen.
    Claire entdeckte die Kutsche der LeVerts am anderen Ende der Straße. Sie war nicht zu übersehen. Sie hatte vorne eine abgerundete Glasscheibe – sehr modern und zweifellos sehr teuer, selbst wenn sie nur gemietet war. Sie eilte zur Kutsche und stieg mit Armsteads Hilfe ein. Es überraschte sie nicht, als sie jede Menge Schachteln, die mit Schleifen zugebunden waren, auf dem Sitz neben sich stehen sah.
    Diddie und Cara Netta nahmen den Sitz ein, der von Glas umgeben war, was Claire nur recht war. Wer dort saß, wurde von allen gesehen, und das war etwas, was sie lieber nicht wollte. Unter Cara Nettas wachsamem Auge streifte sich Claire die Regentropfen vom Rock und zwang sich zu einem fröhlichen Tonfall. „Hatten Sie beide einen erfolgreichen Einkaufstag?“
    „Ja, den hatten wir.“ Cara Nettas Lächeln sah fast freundlich aus. „Aber nicht so erfolgreich wie Ihrer, möchte ich wetten.“
    Diddie warf ihrer jüngeren Schwester einen schnellen Blick zu, dann schaute sie auf die goldene Damenuhr, die an ihr Mieder gesteckt war. „Es ist Viertel vor eins. Wollen wir schauen, ob Sutton noch in der Kanzlei ist? Ich habe ihm gesagt, dass wir vielleicht vorbeischauen.“
    Cara Netta nickte, aber Claire schaute die zwei Schwestern an. „Wir fahren nicht nach Belmont zurück?“
    „Bald“, antwortete Diddie und klopfte ans Fenster. Als wenige Sekunden später Armstead erschien, gab sie ihm Anweisungen und lehnte sich dann wieder zurück. „Wir bleiben nicht lang, Miss Laurent. Das verspreche ich Ihnen. Und ich bin sicher, dass Mrs Acklen Ihnen nicht böse ist, wenn Sie eine oder zwei Stunden später kommen, nachdem ich gesehen habe, wie sehr sie Sie schätzt.“
    „Oh!“, rief Cara Netta aus. „Wir könnten doch in diese herrliche kleine Konditorei gehen, in die uns Sutton das letzte Mal eingeladen hat. Dort gibt es die köstlichste Kokosnusssahne, die ich je gegessen habe.“
    Diddie stimmte ihr zu, und die zwei Schwestern begannen, sich zu unterhalten. Dabei beendete eine die Sätze der anderen, wie sie das häufig machten.
    Resigniert lehnte sich Claire auf ihrem Sitz zurück. Während die Kutsche an Geschäften und Bürogebäuden vorbeirollte, kam ihr die Gegend immer bekannter vor. Als der Fahrer vor einem roten Ziegelgebäude mit einer Messingplatte mit der Aufschrift Anwaltskanzlei Holbrook und Wickliffe stehen blieb, begriff sie endlich, warum ihr alles so vertraut vorkam.
    Sie schaute hinaus und erinnerte sich an den älteren Mann, den sie zuerst in der Broderick-Transportgesellschaft gesehen hatte und dann noch einmal, als er dieses Gebäude betrat. „ Hier arbeitet er?“
    Diddie nickte. „ Holbrook und Wickliffe ist die angesehenste Anwaltskanzlei in der Stadt. Sutton arbeitete ausschließlich hier, bis Mr Acklen starb. Danach zog er nach Belmont, um Mrs Acklen bei ihren geschäftlichen Belangen zu helfen.“
    „Ich hätte gedacht, dass Sie das wissen“, bemerkte Cara Netta, „da Sie und Sutton so … gute Freunde sind.“
    Claire wusste nicht, was sie darauf antworten sollte. Es war das erste Mal, dass Cara Netta sie direkt auf Sutton ansprach. Und dann auch noch sie und Sutton in einem Atemzug erwähnte. Und der Tonfall, den sie benutzte … als stelle sie infrage, ob sie wirklich nur gute Freunde seien.
    „Ich wusste, dass er in einer Anwaltskanzlei hier in der Stadt arbeitet …“ Claire schaute auf das Gebäude und sah, dass Sutton in diesem Moment zur Haustür herauskam. Der Regen hatte nachgelassen, und die Hoffnung auf Sonne lugte durch die Wolken. „Mir war nur nicht bewusst, dass er in dieser Kanzlei arbeitet.“ Und dass er diesen älteren Herrn kannte, den sie getroffen hatte.
    „Mrs Acklen hat Mutter erzählt, dass er eines Tages gleichberechtigter Partner in der Kanzlei sein wird.“ Cara Nettas Stimme klang besitzergreifend. „Eines Tages in nicht allzu ferner Zukunft, schätze ich.“
    In Diddies freundlichem Lächeln lag Zustimmung. „Mr Acklen hatte eine sehr hohe Meinung von ihm, und auch die jetzigen Partner der

Weitere Kostenlose Bücher