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Geliebte Fälscherin (German Edition)

Geliebte Fälscherin (German Edition)

Titel: Geliebte Fälscherin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamera Alexander
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zusammenbrach.
    Bitte, Gott, bitte … lass ihn nicht auf die Kutsche zukommen. Sie biss die Zähne zusammen und wünschte, die Kutsche würde sich endlich in Bewegung setzen. Einfach weiterfahren! Sie wagte es nicht, noch einmal aus dem Fenster zu schauen. Sie betete stumm mit rasendem Puls weiter, dass Antoine sie nicht gesehen hätte.
    „Miss Laurent?“
    Claire drehte sich um und sah, dass Diddie sie anstarrte, ebenso wie Sutton und Cara Netta.
    Besorgnis trat in Suttons Augen. „Fühlen Sie sich unwohl, Miss Laurent?“
    Sie hörte die Frage, konnte aber nicht antworten. Denn jeden Augenblick würde das Leben, das sie auf Belmont gefunden hatte, vorbei sein. Dafür würde Antoine DePaul mit schneller und bösartiger Entschlossenheit sorgen.
    Gerade als Sutton sich zu ihr vorbeugte, fuhr die Kutsche wieder an. Der schraubstockähnliche Griff um Claires Kehle lockerte sich ein wenig.
    Sie atmete ein. „Mir geht es … gut, Mr Monroe. Danke.“ Vor dem Fenster flogen Schaufenster und Fußgänger vorbei. „Mir ist nur ein wenig warm geworden, glaube ich.“
    „Miss Laurent“, sagte Diddie und warf einen Blick auf ihre Schwester. „Wenn Sie lieber gleich nach Hause möchten, können wir gern fahren. Ich weiß, dass Cordina heute Teekuchen gebacken hat.“
    Claire hätte sie umarmen können. „Das wäre mir wirklich lieber, Miss LeVert. Wenn Ihnen das nichts ausmacht.“
    Auf der Rückfahrt nach Belmont warf Claire mehr als einmal einen vorsichtigen Blick hinter sich, um sich zu vergewissern, dass ihnen niemand folgte. Das Bild von Antoine DePaul hatte sich in ihr Gedächtnis eingebrannt, genauso wie die Erkenntnis, wie schnell sich ihre Situation ändern konnte. Sie sagte sich, dass Antoine vielleicht nur die elegante Kutsche angeschaut hatte. Immerhin hatte er einen sehr teuren und extravaganten Geschmack. Belmont war der letzte Ort, an dem er sie suchen würde. Dort war sie sicher. Davon war sie fest überzeugt.
    Wenn sie jetzt nur das Zittern in ihrem Inneren auch davon überzeugen könnte.
    Als sie auf Belmont ankamen, suchte Claire Mrs Acklen und bedankte sich bei ihr für ihr großzügiges Geschenk. Später beim Abendessen versuchte sie, interessiert zuzuhören, als Diddie und Cara Netta allen erzählten, was sie an diesem Tag erlebt hatten.
    Sie lächelte an den richtigen Stellen und sagte etwas, wenn es nötig war, aber innerlich durchlebte sie immer wieder den Moment, in dem sie Antoine gesehen hatte, als er sich auf der Straße umgedreht hatte und stehen geblieben war. Allein schon bei diesem Gedanken erschauerte sie erneut.
    Mrs Acklen erhob sich von ihrem Platz an der Stirnseite des Tisches. „Verlagern wir unseren fröhlichen Abend in den großen Salon?“ Sie deutete mit dem Kopf auf Cara Netta. „Nach einigem Überreden hat sich Miss LeVert großzügig bereit erklärt, wieder für uns zu spielen.“
    Cara Netta neigte den Kopf, als beuge sie sich den Wünschen ihrer Gastgeberin.
    Claire stand auf und merkte, dass Sutton zu ihr herüberschaute. Er fragte stumm: „Alles in Ordnung?“ Sie lächelte, aber nur schwach, und nickte kurz. Dann schaute sie weg, da sie vermeiden wollte, dass Cara Netta diese Kommunikation falsch deuten würde, falls sie sie bemerkte.
    Aber dass Sutton sich so viel aus ihr machte, dass er sich nach ihrem Befinden erkundigte, bedeutete ihr sehr viel.
    Cara Netta spielte wie immer wunderbar. Ihre Finger flogen auch an den schwierigsten Stellen mühelos über die Elfenbeintasten. Claire sehnte sich danach, so zu malen, wie Cara Netta Klavier spielte. Sie wollte etwas schaffen, das bei den Menschen widerhallte, sie veranlasste, stehen zu bleiben und das Porträt oder das Landschaftsbild oder die Szene genauer zu betrachten. Sie wünschte sich, dass die Betrachter davon so angerührt waren, dass sie es auf sich wirken ließen und dann die rechte untere Ecke der Leinwand absuchten und sagten: „Oh, ja. Claire Elise Laurent .“
    Claire richtete ihren Blick auf den Rest ihres Kaffees in ihrer Porzellantasse. Sie dachte an ihr Versailles und fragte sich, wo das Bild wohl war. Sie hatte den Wunsch, es wiederzusehen. Zu sehen, wie ihre Mutter dort am Rand des Gartenweges stand und halb hinter dem Flieder versteckt war. Maman. Ich vermisse dich. So sehr.
    „Haben Sie einen Wunsch, Miss Laurent?“
    Claire blinzelte und hob den Kopf. Mrs Acklen schaute sie an, ebenso auch alle anderen. „Wie-wie bitte, Madam?“
    „Gibt es ein besonderes Musikstück, das Cara Netta für Sie

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