Geliebte Fälscherin (German Edition)
zusammenstellen und ihn dir …“
„Nein … danke. Ich habe in der Stadt gegessen.“
„Oh …“ Sie nickte. „Gut.“ Der Wind, der vor wenigen Momenten angenehm kühlend gewesen war, ließ sie jetzt erschauern. Sie rieb sich die Arme.
Er deutete hinter sich. „Heute ist eine Statue eingetroffen, die Mrs Acklen während ihrer Europareise bestellt hat. Ein Wagen bringt sie. Er müsste gleich hier sein.“
Eine Statue! Claire schaute die Straße hinab, konnte aber noch keinen Wagen sehen. Angesichts Suttons momentaner Stimmung versuchte sie, nicht zu begeistert zu wirken. „Von welchem Bildhauer?“
Er schaute sie an, dann lachte er. Es klang hart und humorlos. „Ein netter Versuch, gleichgültig zu wirken. Aber nicht überzeugend.“
Sie verzog das Gesicht zu einem Schmollen. „Entschuldige. Aber ich liebe nun einmal Statuen und Gemälde und … das alles.“
„Ich weiß“, sagte er leise. „Ich weiß, dass du Kunst liebst.“
Sein melancholischer Tonfall machte ihr Sorgen. „Bist du sicher, dass alles in Ordnung ist?“
Das Quietschen von Wagenrädern kündigte das Kommen des Wagens an.
Truxton wieherte und tänzelte, aber Sutton hielt den Hengst ruhig. „Ich muss die Galerie aufschließen, damit die Männer die Kiste hineintragen können. Ich bin nicht sicher, wo Mrs Acklen sie haben will. Ich habe ihr noch nicht einmal gesagt, dass sie da ist.“
Claire nickte und wollte gern mit ihm kommen. Aber falls er ihre Gesellschaft wünschte, würde er sie einladen, was im Moment jedoch zweifelhaft war. Sie zwang sich zu einem Lächeln und trat von der Straße zurück.
Aber Sutton rührte sich nicht. Er hielt Truxtons Zügel fest und schaute seufzend zu ihr hinab. „Möchtest du mitkommen?“
Das war bei Weitem nicht die herzliche Einladung, die sie sich erhofft hatte … Claire wollte schon ablehnen, aber sie hatte sich den ganzen Tag darauf gefreut, ihn zu sehen. Und es war immerhin eine Einladung, wenn auch eine sehr dürftige. „Sehr gern!“
Er rutschte auf dem Sattel nach hinten, zog den Stiefel aus dem Steigbügel und beugte sich zu ihr hinab. Claire schob ihren Fuß in den Steigbügel und ergriff seinen Arm. Er hob sie neben sich hinauf und hielt sie fest, während sie ihr Kleid über ihre Spitzenunterröcke legte.
Mit seiner starken Brust an ihrem Rücken und seinem Arm um ihre Taille hielt sie das Gleichgewicht, auch als er Truxton zum Galopp antrieb. Der Hengst bewegte sich mit einer Anmut und Kraft, bei der ihr fast schwindelig wurde. Wie wäre es, auf diesem Tier über weite Wiesen zu fliegen? Oder gar über einen Zaun zu springen? Sie konnte es kaum erwarten, dass Sutton ihr das Springen beibrachte.
Während sie sich der Kunstgalerie näherten, ließ Sutton das Pferd langsamer laufen und nahm den Arm von ihrer Taille.
Sie schaute hinter sich. „Bleibt es dabei, dass ich am Wochenende meine erste Stunde im Springreiten bekomme?“
Bei seinem Zögern schwanden ihre Hoffnungen.
„Ich … werde unsere Verabredung an diesem Wochenende leider nicht einhalten können. Tut mir leid. Vielleicht irgendwann nächste Woche oder später.“
Sie hielt den Kopf nach vorne gerichtet und war froh, dass er ihr Gesicht nicht sehen konnte. „Das verstehe ich. Ehrlich gesagt …“ Sie war entschlossen, überzeugend zu klingen. „… passt das auch besser in meinen Terminplan. Auf mich wartet viel Arbeit mit Mrs Acklen für den Empfang. Jede Menge Planungen, was das Menü und die Blumen und Einladungen angeht.“
Sutton blieb hinter der Galerie stehen, stieg aber nicht ab.
Sie fühlte seinen warmen Atem in ihrem Nacken, und je länger sie so dasaßen, umso deutlicher wurde sie sich seiner Nähe hinter sich bewusst. Sie fühlte etwas auf ihrer Hüfte und schaute nach unten. Seine Hand …
Seine Finger legten sich sanft um ihre Taille. Claire schloss die Augen, als sich ihr Puls beschleunigte. Langsam bewegte sich seine Hand an ihrer Seite hinauf und zärtlich zu ihrem Rücken, als zeichne er seine Form nach und wolle sich jeden Zentimeter auswendig merken. Sie fühlte durch ihr Kleid hindurch die Wärme seiner Handfläche.
„Claire“, flüsterte er. „Ich …“
Sie erschauerte und lehnte sich nach hinten und war fest überzeugt, dass die Luft dünner geworden war. Seine Nähe weckte angenehme Gefühle in ihr. Und eine Sehnsucht. Besonders wenn sie an seinen Kuss dachte. Und daran, wie er sie festgehalten hatte.
Seine Hand auf ihrem Rücken wurde langsamer, dann war sie fort. Ihre
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