Geliebte Fälscherin (German Edition)
ins Gesicht gesagt hatte, dass er sie für diese Stelle nicht für qualifiziert hielt. Sie zwang sich zu einem Lächeln. „Es wäre sehr nett, wenn du mir das Gelände zeigen könntest, Sutton. Danke.“
Sie stellte ihre Tassen zusammen und war immer noch froh, dass sie in die Küche nach unten gegangen war. Sie dachte an den Blick in seinen Augen, als sie die Tür geöffnet hatte. Das erinnerte sie an etwas. „Du sagtest, du wärst geliefert, wenn Cordina dich hier unten wieder erwischt. Wie meintest du das?“
„Das kann ich Ihnen gern sagen, Miss Laurent.“
Claire ließ beinahe die Tassen fallen. Sie fuhr herum und sah Cordina, die hinter ihr in einem Türrahmen stand, den sie bis jetzt überhaupt nicht bemerkt hatte. Mit den Händen in die Hüften gestemmt und einem Blick, der besagte, dass jemand eine gute Erklärung haben sollte. Und zwar schnell!
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C ordina betrachtete schnaubend den Herd. „Sie machen es also schon wieder, Mr Monroe, und bedienen sich einfach in meiner Küche. Als gäbe es mich überhaupt nicht!“
Claire starrte sie mit großen Augen an und wusste nicht, was sie sagen sollte. Oder ob sie überhaupt etwas sagen sollte. Sie konnte nicht glauben, dass Cordina so mit einem Mann sprach! Und dann ausgerechnet mit Sutton Monroe. Cordina hatte im Moment fast keine Ähnlichkeit mit der Frau, die sie hier im Haus willkommen geheißen hatte. Claire wollte schon ihre Hilfe beim Aufräumen und Abspülen anbieten, wollte aber die Situation nicht noch schlimmer machen. Sie schaute Sutton hilfesuchend an.
Seine Miene war überraschend ruhig. „Schauen Sie, Cordina. Wir haben doch schon darüber gesprochen. Ich bin ziemlich …“
„Einfach hier hereinzukommen und meinen Herd so zu benutzen. Und sich solche Eier zu machen.“ Cordina hob die Pfanne hoch und schnupperte daran. „Kein bisschen Käse an den Eiern. Mmmpf.“ Sie schüttelte den Kopf und warf einen finsteren Blick auf die restlichen Waffeln. „Ich möchte wetten, dass Sie dem armen Mädchen nicht einmal ein Stückchen Butter für diese harten Dinger gegeben haben. Oder etwas von meiner Marmelade.“ Sie warf die Hände in die Luft. „Der Herr stehe mir bei! Dieser Mann raubt mir meine ganze Freude.“
Langsam dämmerte Claire, warum Cordina so frustriert war. Es ging nicht darum, dass Sutton ihre Küche benutzt hatte, sondern dass er sich sein Frühstück selbst gekocht hatte. Sie musste sich ein Grinsen verkneifen und versuchte, Suttons Blick aufzufangen. Doch er wich ihr aus. Und so amüsant sie die Situation auch fand, spürte sie auch eine Spur von echter Gereiztheit bei Cordina.
Sie tat, als müsse sie husten. Suttons und Cordinas Aufmerksamkeit richtete sich auf sie.
Sie keuchte leicht. „Ich wäre an diesen trockenen Waffeln fast erstickt“, flüsterte sie und hielt sich den Hals. „Wenn ich nur …“ Sie hustete wieder. „… etwas Marmelade gehabt hätte.“ Sie war nicht sicher, ob sie sich ein Grinsen verkneifen könnte, schaffte es aber, als sie sah, dass die beiden langsam anfingen zu lächeln.
Sutton schaute sie kopfschüttelnd an. „Ist das dein Ernst?“
Cordina begann zu lachen. „Gut für Sie, Miss Laurent! Wir Frauen müssen zusammenhalten.“
Claire erlaubte sich schließlich ein schwaches Lächeln und war mit ihrem kleinen Auftritt zufrieden, noch mehr, als sie das belustigte Funkeln in Suttons Augen sah.
„Frauen“, brummte er, dann schaute er Claire mit anerkennender Miene an. „Ich hätte Sie nie zu einer solchen Doppelzüngigkeit für fähig gehalten, Miss Laurent. Es sieht ganz so aus, als hätte ich Sie unterschätzt.“ Er verzog einen Mundwinkel zu einem trockenen Lächeln. „Diesen Fehler werde ich nicht noch einmal machen.“
Cordina lachte, und Claire stimmte in ihr Lachen ein. Doch innerlich war ihre Freude geschwunden. Vielleicht war es ihre Einbildung, aber sie glaubte, einen Anflug von Ernst in Suttons Ton gehört zu haben. Wieder wurde sie daran erinnert, wie wichtig es war, ihn auf ihrer Seite zu haben.
Sowohl als Kollegen als auch als Freund.
* * *
Als Claire zu ihrem Spaziergang aufbrach, war die Sonne schon aufgegangen, obwohl es im Haus immer noch still war. Wie Sutton beschrieben hatte, führte ein ausgetretener Pfad durch die hohen Wiesen und über den von Ahornbäumen gesäumten Grat zu einem Bachbett.
Die nächste Stunde verbrachte sie damit, ihre Umgebung zu erkunden. Sie freute sich, die Wildblumen und das Laub in der Gegend zu entdecken und die ersten
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