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Geliebte Fälscherin (German Edition)

Geliebte Fälscherin (German Edition)

Titel: Geliebte Fälscherin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamera Alexander
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essen anfangen wollte, bemerkte sie Suttons ausgestreckte Hand und las seine freundliche Absicht in seinen Augen. Sie fühlte sich verlegen, weil sie gezeigt hatte, dass sie diese Gewohnheit normalerweise nicht hatte, legte ihre Gabel wieder auf den Tisch und schob ihre Hand wortlos in seine.
    Er beugte den Kopf. „Vater Gott, wir danken dir für dieses Essen und für die Gabe der Freundschaft.“ Er sprach, als säße Gott, an den er sich wandte, direkt neben ihm und nicht in einer völlig anderen Welt. „Und für deine völlig unverdiente Gnade, Herr, auf die unsere Seelen angewiesen sind. In Jesu Namen …“
    „Amen“, flüsterte sie mit ihm und stellte fest, dass er sanft ihre Hand drückte, bevor er sie losließ.
    „Also …“ Er spießte eine Ladung Eier auf seine Gabel. „Was ist dein Plan für diesen Tag?“
    Claire hörte seine Frage, war in Gedanken aber immer noch bei seinem Gebet. So einfach, so ehrlich. Und er hatte von Freundschaft zwischen ihnen gesprochen. Sie war davon tiefer angerührt, als sie das sein sollte. Aber es war lange her, seit sie das letzte Mal Freunde gehabt hatte. Seit dem Internat. Und selbst damals hatte sie keinem der anderen Mädchen wirklich nahegestanden. Sie hatte sich immer ein wenig ausgeschlossen gefühlt. Anders. Nie ganz in der Lage, die Kluft zu den anderen zu überbrücken.
    Als ihr bewusst wurde, dass Sutton sie beobachtete, konzentrierte sie ihre Aufmerksamkeit auf seine Frage. „Ich habe am Nachmittag mit Mrs Acklen ein Gespräch über …“
    „Die Geburtstagsfeier.“ Er bedachte sie mit einem mitfühlenden Blick.
    Sie nickte. „Ich bin für dieses Gespräch leider immer noch nicht ganz vorbereitet. Aber das schaffe ich noch! Ich dachte, ein Spaziergang am frühen Morgen könnte meine Fantasie anregen.“
    Er hob seine Kaffeetasse und prostete ihr lächelnd zu. „Bei mir hilft das immer. Hat dir schon jemand das Gelände gezeigt?“
    Sie aß ihr Stück Speck fertig und hätte sich am liebsten die Finger abgeschleckt, beherrschte sich aber. „Mrs Routh hat mir das Erdgeschoss gezeigt. Aber nein, das Gelände und die anderen Gebäude habe ich noch nicht gesehen. Heute Morgen habe ich allerdings vor, über die Wiesen zu gehen, die man von meinem Zimmer aus sehen kann. Und wenn ich das sagen darf …“ Mit der Gabel in der Hand deutete sie auf ihren Teller. „... das hier ist köstlich, Sir, vielen Dank.“
    „Bitte sehr, Mylady.“ Er zwinkerte sie mit seinen blaugrauen Augen an, und etwas in ihr wurde weich und warm. Sie spürte, wie sich eine Anspannung in ihr auflöste wie ein Holzspan, der von Flammen verschlungen wird. Was auch immer dieses Gefühl war, es fühlte sich gut an. Und einladend. So einladend, dass es ihr fast Angst machte. Was hatte Sutton Monroe an sich, dass er so ein Gefühl bei ihr auslöste? Das in ihr den Wunsch weckte, sich ihm gegenüber zu öffnen, ihm irgendwie näher zu sein?
    Es wäre anders, wenn er versuchen würde, ihre Aufmerksamkeit zu erregen, wie das andere Männer manchmal versuchten. Aber Sutton schien sich nicht im Geringsten bewusst zu sein, welche Wirkung er auf sie hatte.
    „Die Wiesen sind eine gute Wahl für deinen Spaziergang.“ Er nippte an seinem Kaffee. „Es ist schön dort. Es gibt einen alten Indianerpfad, der zum Bach führt.“ Er trank seine Tasse leer, warf einen Blick auf die Kaffeekanne und wollte aufstehen.
    Claire hielt eine Hand hoch. „Bitte, lass mich das machen.“ Sie holte die Kaffeekanne vom Ofen und füllte zuerst seine Tasse und dann ihre neu auf und genoss diese Gelegenheit, ihn anzuschauen, ohne dass er sie anschaute.
    „Erzähl mir, Claire …“ Er lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. „Wie lange hast du in New Orleans gewohnt?“
    Bei dieser unerwarteten Frage wurde sie vorsichtig. Die Frage war nicht übermäßig persönlich, aber sie hatte mit ihrer Vergangenheit zu tun. „Wir haben ungefähr zwei Jahre dort gewohnt.“
    „Hat dir die Stadt gefallen?“
    Sie stellte den Kaffeetopf wieder auf den Ofen. „Ja, zum größten Teil.“
    „Wo hast du dort gewohnt? Es kann gut sein, dass ich die Gegend kenne. Ich war schon oft geschäftlich für Mrs Acklen in New Orleans.“
    Claire setzte sich wieder und trank einen Schluck aus ihrer Tasse, um ein wenig Zeit zu gewinnen. Aus ihrer Erfahrung wusste sie, dass die meisten Menschen gern über sich selbst sprachen. Sie gehörte nicht zu diesen Menschen. Und sie würde ihm bestimmt nicht den Namen der Straße nennen, in der sie

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