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Geliebte Feindin

Geliebte Feindin

Titel: Geliebte Feindin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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irgendwelche Vergünstigungen zuzugestehen. Als sie begriff, daß ihr nun kein Aufschub mehr gewährt würde, überfiel sie ein unkontrollierbares Zittern.
    Nathan hatte offensichtlich auch gebadet, sein Haar war noch naß und klebte an seinem Nacken. Sara starrte seinen bloßen Oberkörper an, während sie weiterhin die Bürste durch ihre Locken zog und angestrengt nachdachte, worüber sie in Gottes Namen sprechen könnte, um die Spannung in ihrem Innern ein wenig zu lösen.
    Nathan hielt den Blick auf sie geheftet, während er einen Sessel zurechtrückte und Platz nahm, um sich langsam die Stiefel und Strümpfe auszuziehen. Als er aufstand, um die Hose aufzuknöpfen, schloß Sara die Augen.
    Er lächelte über ihre Verlegenheit, die ihn jedoch keineswegs davon abhielt, das zu tun, was er sich vorgenommen hatte. Er streifte die restlichen Kleidungsstücke ab und warf sie auf den Sessel.
    »Sara?«
    Sie hielt die Augen fest geschlossen, als sie antwortete: »Ja, Nathan?«
    »Zieh dich aus«, sagte er so sanft, wie es ihm möglich war, um ihr die Angst ein wenig zu nehmen. Für ihn bestand kein Zweifel daran, daß sie sich ängstigte. Sie zerrte die Haarbürste so vehement durch ihre Strähnen, als ob sie es darauf anlegen würde, höllische Kopfschmerzen zu bekommen, und wenn sie nicht damit aufhörte, so fürchtete er, würde sie sich noch selbst einen Schlag versetzen, der sie bewußtlos zu Boden schickte.
    Sein weicher Tonfall besänftigte sie ganz und gar nicht. »Über dieses Thema haben wir schon ausführlich diskutiert, Nathan«, sagte sie, während die Bürste gegen ihre Schläfe prallte. »Ich habe dir gesagt, daß ich meine Kleider anbehalte.«
    Sie versuchte, ihre Stimme hart und entschlossen klingen zu lassen – der Erfolg war kläglich, und sie erschrak selbst über das Beben in ihrem heiseren Flüstern.
    »Also gut«, seufzte Nathan.
    Seine Zustimmung beruhigte sie ein wenig, und sie hörte auf, ihr Haar zu traktieren. Sie war nicht in der Lage, ihn anzusehen, als sie aufstand und einen weiten Bogen um ihn machte, um den Raum zu durchqueren. Nachdem sie die Bürste weggelegt hatte, holte sie tief Luft und drehte sich um. Sie hatte sich fest vorgenommen, ihm nicht zu zeigen, daß seine Nacktheit sie in Verlegenheit brachte. Sie war eine Frau, rief sie sich ins Gedächtnis, und kein unschuldiges dummes Ding.
    Das Problem war nur, daß sie tatsächlich so unschuldig war, wie man nur sein konnte. Sie hatte in ihrem ganzen Leben noch nie einen nackten Mann zu Gesicht bekommen. Grundgütiger Himmel, machte er sie nervös! Ich bin jetzt eine Ehefrau und kein Kind mehr, machte sie sich erneut Mut, und es gibt absolut keinen Grund, befangen zu sein. Sie riskierte einen kurzen Blick auf ihren Mann, und alle Vorsätze, die Sache gelassen hinzunehmen, zerrannen im Nu. Nathan hantierte an der Luke in der Decke herum, um sie zu schließen, und hatte sich halb von ihr abgewendet, aber sie konnte genug von seiner Anatomie erkennen, um das Atmen zu vergessen.
    Dieser Mann bestand überhaupt nur aus bronzefarbenen Muskeln und Stahl. In diesem Moment erkannte sie, daß sein Hinterteil so sonnengebräunt war wie der Rest seines Körpers, und sie überlegte, wie er das wohl zuwege gebracht haben könnte. Sie hätte ihn natürlich nie danach gefragt, obwohl es sie wirklich interessierte. Vielleicht, wenn sie zwanzig oder dreißig Jahre verheiratet waren, konnte sie es wagen, dieses Thema anzuschneiden. Und möglicherweise war sie dann sogar in der Lage, darüber zu lachen, daß sie vor dieser Nacht so viel Pein durchlitten hatte.
    Im Augenblick allerdings war ihr gar nicht zum Lachen zumute. Sie beobachtete, wie Nathan eine Kerze anzündete und das weiche Licht seine Haut vergoldete. Sie war erleichtert, daß er ihr den Rücken zukehrte.
    Würde er ihr die Gelegenheit geben, sich an diese enorme Größe zu gewöhnen? Wie sollte das überhaupt funktionieren? fragte sie sich erschrocken. Der Mann war ja so groß wie ein Baum!
    Sara stöhnte leise, als sie sich klar wurde, wie kindisch sie sich verhielt, und sie nahm sich wieder vor, ihm auf keinen Fall zu zeigen, wie verängstigt sie war. Sie wandte ihr Gesicht ab, so daß er nicht sehen konnte, wie ihr die Hitze in die Wangen stieg, und fragte: »Gehen wir jetzt zu Bett?«
    Sie war sehr zufrieden mit sich, weil sie diese Frage in einem ausgesprochen weltgewandten Tonfall gestellt hatte.
    Nathan war ganz anderer Meinung. Er fand, daß ihre Stimme klang, als ob sie ein Pfund

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