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Geliebte Feindin

Geliebte Feindin

Titel: Geliebte Feindin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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kommen.«
    Rauhes Gelächter folgte der Bemerkung. Sara hatte gute Lust zu weinen, und außerdem hatte sie genug. Sie kniff Nathan zum dritten mal und stupste ihn an.
    Endlich kam er ihrer Aufforderung nach. Er schoß wie ein Blitz auf die beiden Männer zu, die vor der Kajütentür standen, und gleichzeitig warf er den Dolch. Die Klinge fand ihr Ziel und traf einen der Schurken, der sich an der Treppe aufhielt, genau zwischen die Augen. Ein Pistolenschuß streckte einen anderen Piraten nieder.
    Nathan rammte seine Schultern in die Männer, die die Tür blockierten und durch die Wucht der Attacke in die Kajüte geschleudert wurden. Nathan folgte ihnen und beendete den Kampf, indem er die Köpfe der beiden gegeneinander schlug.
    Jimbo stürmte mit dem Kopf voran auf den Anführer der Piraten zu. Seine Hände waren noch immer gefesselt, und deshalb brachte er mit seinem Angriff den Gegner nur aus dem Gleichgewicht. Der Piratencaptain war schnell wieder auf den Beinen und umklammerte Jimbos Hals, dann schleuderte er ihn auf den Boden und versetzte ihm einen Tritt. Glücklicherweise war der Captain mehr damit beschäftigt, seine Pistole aus der Tasche zu ziehen als seinen Tritt gezielt zu plazieren.
    Nathan kam genau in dem Augenblick auf den Flur, in dem der Anführer die Pistole hob und zischte: »Du stirbst einen langsamen und qualvollen Tod.«
    Sara war viel zu aufgebracht, um Angst zu empfinden. Sie umrundete die Trennwand und schlich leise weiter, bis sie dicht hinter dem Schurken stand. Dann preßte sie den Lauf der Pistole an seinen Schädel und flüsterte: »Und du stirbst schnell und schmerzlos.«
    Der Anführer spürte den kalten Pistolenlauf und wurde stocksteif. Sara war sehr zufrieden über diese Reaktion, und Nathan schien ähnliche Empfindungen zu haben. Er lächelte sie an. Sie lächelte zurück. Die Dinge standen also doch nicht so schlecht, wie sie gedacht hatte. Aber im Augenblick hatte sie ein anderes Problem. Sie wußte nicht, ob sie fähig war, einen Mann zu erschießen. Dies war eine Feuerprobe, und sie nahm sich vor, sie zu bestehen. Das Leben ihres Mannes hing von ihrer Beherztheit ab.
    »Nathan?« rief sie. »Würdest du es vorziehen, daß ich die Kugel in seinen Hinterkopf jage, oder soll ich diesmal in den Nacken schießen?«
    Der Bluff wirkte wunderbar. »Diesmal?« stammelte ihr Opfer.
    Leider war das noch nicht genug. Der Schuft hatte seine Waffe immer noch auf Nathan gerichtet.
    »Ja, diesmal, du Dummkopf«, fauchte Sara und versuchte ihre Stimme so gemein wie möglich klingen zu lassen. Das gelang ihr erstaunlich gut.
    »Was würdest du vorziehen?« fragte Nathan zurück.
    Er lehnte lässig am Türrahmen und wirkte sehr entspannt.
    »Den Nacken«, erwiderte Sara. »Kannst du dich nicht mehr daran erinnern, wie mühsam es war, die Schweinerei vom letztenmal wegzuputzen? Die Flecken sind eine ganze Woche lang nicht rausgegangen. Na ja, dieser Schurke scheint wenigstens kein so großes Hirn zu haben. Oh, du entscheidest, und ich gehorche.«
    Der Piratencaptain ließ seine Hand sinken, und die Pistole polterte zu Boden. Sara war siegessicher, aber noch bevor Nathan sich auf ihn stürzen konnte, wirbelte der Schurke herum. Seine Faust traf Saras linke Wange, als er mit einer ungeschickten Bewegung versuchte, ihr die Pistole aus der Hand zu schlagen.
    Sara hörte Nathans Brüllen, taumelte zurück und stolperte dabei über Jimbos große Füße. Prompt löste sich ein Schuß aus der Pistole. Dem lauten Knall folgte ein Jaulen, und Saras Feind schlug die Hände vors Gesicht.
    Er schien lange zu brauchen, bis er zu Boden sank. Saras letzter Gedanke, ehe die Schwärze sie einhüllte, war schauderhaft. Gütiger Gott, sie hatte dem Schurken ins Gesicht geschossen. Als Sara einige Zeit später zu sich kam, lag sie im Bett. Matthew preßte seinen kalten Lappen auf ihre linke Wange, und Jimbo fächelte ihr mit einer Seekarte von Nathans Schreibtisch Luft zu.
    Ihr Mann war nicht da. Sobald Sara diese Tatsache registriert hatte, schleuderte sie die Decke zur Seite und versuchte aufzustehen.
    Jimbo drückte sie in die Kissen zurück. »Bleibt liegen, Sara. Ihr habt einen ordentlichen Hieb abgekriegt, und Eure Wange ist ziemlich angeschwollen.«
    »Wo ist Nathan?« fragte sie. »Ich möchte ihn sehen.«
    Bevor Jimbo antworten konnte, saß er auf dem Bett. Sara riß Matthew den feuchten Lappen aus der I land und begann Jimbos Stirn damit abzuwischen.
    »Diese kleine Frau ist fürchterlich, wenn sie in Rage

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